(yvv) „2010 war mit der Indienststellung des neuen Hilfeleistungslöschfahrzeugs ein Meilenstein in der Geschichte der Feuerwehr Steinfeld“, verdeutliche Kreisbrandrat Manfred Brust in der Jahresversammlung der Wehr am Freitagabend.
Dementsprechend geprägt war das abgelaufene Jahr von der Ausbildung „Technische Hilfeleistung“, wie aus dem Bericht von Kommandant Ralf Ebert deutlich wurde: Erstmaßnahmen bei Verkehrsunfällen, Absichern der Einsatzstelle, Unterbauen und Sichern von Unfallfahrzeugen, Schnitttechnik und Notfallseelsorge waren nur einige Themen, die auf dem Plan standen, damit die 69 Aktive zählende Wehr sich mit dem neuen Fahrzeug auskennt.
Den Abschluss der umfangreichen Ausbildung bildete eine große Einsatzübung, bei dem ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person „nachgespielt“ wurde. Dabei stellten die Floriansjünger das Erlernte unter Beweis und ernteten bei der anschließenden Manöverkritik durchweg Lob. Den ersten Einsatz mit dem neuen Fahrzeug hatte die Feuerwehr am 1. August, als in Hausen eine Photovoltaikanlage brannte. Von weiteren Einsätzen blieb die Wehr, abgesehen von einem Fehlalarm, verschont.
Von einem „vollen Programm“ berichtete Atemschutzwart Frank Seufert. So standen im abgelaufenen Jahr der Besuch der Atemschutzstrecke in Lohr und Einsatzübungen wie in der Brandsimulationsanlage in Goldbach oder eine Realbrandausbildung in der IVECO Fire fighter academy in Gelnhausen auf dem Programm. Aktuell gibt es in Steinfeld 13 Atemschutzgeräteträger, darunter sind zwei aus Waldzell.
Unter anderem insgesamt 37 Übungsabende und 60,5 Stunden leistete die Jugendfeuerwehr, berichtete Andreas Göttinger. Derzeit sind neun Feuerwehranwärter aktiv, davon sind vier weiblich.
Für 2011 hat die Steinfelder Wehr am 22. Juli ein Grillabend geplant. Im August wird wieder die Wasserrutsche im Rahmen des Ferienspaßes aufgebaut. Angedacht ist auch ein Tagesausflug.
Loch in der Kasse
Geprägt von der Beschaffung des neuen Fahrzeuges war auch der Kassenbericht von Kassier Markus Dorsch. Der Eigenanteil der Wehr in Höhe von 15 000 Euro und die Kosten für den erforderlichen Umbau des Feuerwehrhauses hätten ein Loch in die Kasse gerissen.
Bürgermeister Matthias Loschert informierte darüber, dass es finanzielle Situation der Gemeinde möglich mache, die volle Summe in Höhe von 162.000 Euro für das neue Fahrzeug zum 30. Juni zu bezahlen. Neben dem Eigenanteil der Wehr habe es einen staatlichen Zuschuss von 63 000 Euro gegeben.
Kreisbrandinspektor Harald Merz lobte die „motivierte Mannschaft“ bei der Ausbildung“. Für die Bürger rund um Steinfeld sei es ein Plus, dass so eine gut motivierte Wehr vor Ort sei.
Kreisfeuerwehrjugendwart Andreas Wenisch lobte die Jugendarbeit. Die Jugendlichen hätten ein attraktives und abwechslungsreiches Jahr erlebt. „In Steinfeld, da läuft was in der Jugendarbeit“, sagte er.
Schließlich wurden bei der Jahresversammlung auch langjährige Mitglieder für insgesamt 645 Jahre Treue zur Feuerwehr Steinfeld geehrt. Dabei gab es laut Kreisbrandrat Manfred Brust ein Novum in einer Feuerwehr im Landkreis: Mit Hugo und Emil Badersbach wurden Zwillinge für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Ausgezeichnet wurden: 60 Jahre: Franz Ebert, Willi Haas, Leo Seufert; 50 Jahre: Hugo Badersbach, Emil Badersbach, Franz Handel; 40 Jahre: Gerhard Badersbach, Bernd Dittrich, Walter Eck, Erwin Feser, Edgar Klüpfel, Alfred Schuhmann; 25 Jahre: Sabine Herold, Alexander Herrmann, Georg Scheiner.