Mit einer festlichen Feierstunde wurde jetzt das fertiggestellte Wohnstift Andreas Bodenstein an der Eußenheimer Straße in Karlstadt eingeweiht. Vertreter der Rummelsberger Diakonie, der Projektleiter sowie ausführenden Firmen nahmen mit Angestellten und Bewohnern an der Zeremonie teil.
"When I'm sixty-four"– mit einem fetzigen Swing und einem Augenzwinkern wegen der Anspielung auf das Alter der Bewohner und einiger Gäste beendete das Saxophonquartett "Allegro" von der Musikschule Karlstadt das offizielle Programm und spiegelte damit insgesamt die Mischung aus dem einerseits würdigen und doch ausgesprochen optimistisch gestalteten Einweihungsfest wider. "Mit leuchtenden Augen" habe er beispielsweise die ersten Bewohner des neuen Wohnstifts angetroffen, berichtete der Bauherr Robert Auer, als Geschäftsführer des Investors Domizilium Bau und zeigte sich stolz auf das Haus, in dem der Spruch "Schön dass du da bist" nicht nur als Schild an der Wand, sondern im Herzen der Betreuer stehe. Ausdrücklich lobte er die Zusammenarbeit mit der Rummelsberger Diakonie und der Stadt sowie dem Landratsamt. Außerdem sei es gelungen, den veranschlagten Kostenrahmen von rund 16 Millionen Euro einzuhalten.
Altersgerechte digitale Assistenz-Technik
Kai Schulz, der Geschäftsführer der Rummelsberger Altenhilfe, stellte das Wohnstift als erste Einrichtung vor, die ausschließlich mit erneuerbarer Energie versorgt wird und die Bewohner mit der neuesten digitalen altersgerechten Assistenz-Technik ausgestattet ist. In Appartements, der Seniorentagespflege und dem ambulanten Pflegedienst sei gewährleistet, dass die Bewohner die bestmögliche Betreuung im gewohnten eigenbestimmten Umfeld erfahren könnten. Die namentliche Anlehnung an den Karlstadter Reformator Andreas Bodenstein sei eine außerordentlich glückliche, meinte er.
Landrat Thomas Schiebel maß dem Karlstadter Projekt eine überregionale Bedeutung zu. Der Bedarf an individueller Betreuung im Landkreis sei sehr hoch und die veränderten Erwartungen der heutigen Senioren würden in diesem Haus, in dem man gerne älter wird, bestens erfüllt. Er wünschte dem Betrieb immer genügend Fachkräfte für die anstehende Arbeit.
Bürgermeister Kruck: Alleinstellungsmerkmal in der Region
Bürgermeister Paul Kruck zeigte sich überzeugt, dass die Stadt von dieser Einrichtung profitieren werde. Er selbst sei von Anfang an von dem Ansatz überzeugt gewesen. "Wir haben gemeinsam den richtigen Weg beschritten und ein Alleinstellungsmerkmal in der Region gesetzt", sage er.

In der religiösen Feier stellte der Rektor Reiner Schübel das neue Haus, seine Bewohner und die Betreuer unter Gottes Schutz und Segen. Es gebe eine Fülle von guten Gründen hier zu leben, sagte er. Es sei ein attraktiver Ort mit beispielgebender Strahlkraft. Er wünschte, das Wohnstift möge ein Haus sein, in dem Menschen einander zugewandt seien und sich Hilfen für Leib und Seele schenken würden.
Im Folgenden segnete er das Haus und führte die beiden Leitungskräfte Daniela Weyerich sowie Eva Maria Kirschner offiziell in ihr Amt ein. Die Fürbitten sprachen der evangelische Pfarrer Matthias Hörning und der katholische Pastoralreferent Wolfgang Pfeifer.
Das Wohnstift Andreas Bodenstein in KarlstadtDie 85 Appartements bieten Platz für alleinstehende Personen oder Paare, die von insgesamt 15 Betreuern versorgt werden. Jeder Bewohner kann nach seinem Wunsch und seiner gesundheitlichen Verfassung den Grad seiner persönlichen Versorgung selbst bestimmen. Das reicht vom eigenständigen Wohnen mit oder ohne hauswirtschaftliche Unterstützung bis zu den Pflegegraden, die hinzugebucht werden können. Das Essen kann selbst gekocht oder von der Küche der Heroldstiftung bezogen werden, Änderungen sind jederzeit möglich. Die Teilnahme an Veranstaltungen ist freiwillig. In der Grundversorgung erhalten die Bewohner den Wohnraum einschließlich Heizung, Strom und den normalen Hausmeisterdiensten.