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Lohr/München: Offener Brief der Freien Wähler Lohr:  Aiwangers Auftritt schlichtweg nur peinlich

Lohr/München

Offener Brief der Freien Wähler Lohr:  Aiwangers Auftritt schlichtweg nur peinlich

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    Hubert Aiwanger gerät in der eigenen Partei zunehmend unter Druck. Die Freien Wähler Lohr beklagen jetzt seinen "peinlichen Auftritt" im Landtag. Das Bild zeigt Aiwanger im September bei einem Redaktionsbesuch in Würzburg.
    Hubert Aiwanger gerät in der eigenen Partei zunehmend unter Druck. Die Freien Wähler Lohr beklagen jetzt seinen "peinlichen Auftritt" im Landtag. Das Bild zeigt Aiwanger im September bei einem Redaktionsbesuch in Würzburg. Foto: Daniel Peter

    "Ich habe einfach keine Lust mehr, mich ständig für Hubert Aiwanger rechtfertigen zu müssen." Brigitte Riedmann ist sauer. In einem offenen Brief fordert die Vorsitzende der Freie-Wähler-Stadtratsfraktion in Lohr (Lkr. Main-Spessart) ihren Parteichef auf, sich auf die "wichtige und dringende Sacharbeit in unserem Land zu konzentrieren" und weniger auf "oftmals missglückte Medienauftritte".

    Seit über 30 Jahren engagiere sie sich mit Herzblut für die Freien Wähler, aktuell auch als Fraktionschefin im Kreistag Main-Spessart, sagt Riedmann. Zuletzt habe sie sehr viel Zeit für Gespräche mit Mitstreitern und Sympathisanten aufbringen müssen, die von Aiwangers Agieren "entsetzt" seien. Einzelne hätten dem rund 90 Mitglieder starken FW-Ortsverband Lohr sogar den Rücken gekehrt, "und nicht nur diesem". Da sei es an der Zeit, Flagge zu zeigen und an die Öffentlichkeit zu gehen.

    Riedmann: "Erzwungene Entschuldigung" war wenig glaubhaft

    Brigitte Riedmann hat den offenen Brief der Freien Wähler Lohr an Hubert Aiwanger verfasst.
    Brigitte Riedmann hat den offenen Brief der Freien Wähler Lohr an Hubert Aiwanger verfasst. Foto: Freie Wähler

    "Das Fass des Unverständnisses endgültig zum Überlaufen" gebracht habe die widerrechtliche Veröffentlichung von Ergebnissen einer Nachwahlbefragung durch Aiwanger am Wahlsonntag, heißt es in dem Brief. Die von Ministerpräsident Markus Söder daraufhin im Landtag "erzwungene Entschuldigung" sei wenig glaubhaft gewesen. "Nein, sie war schlichtweg nur peinlich", schreibt Riedmann im Namen der Lohrer Freien Wähler.

    Des Weiteren beklagt die Autorin das "Kokettieren" des Parteichefs, sich nicht impfen zu lassen, als "grenzwertig und nicht mehr nachvollziehbar". Für einen "vermeintlich verantwortungsvollen  Politiker" sei so ein Verhalten "unverantwortlich", heißt es in dem Schreiben weiter. Junge Menschen, die unter der Pandemie besonders zu leiden hatten, würden so nur schwer zu überzeugen sein, "sich bei den Freien Wählern zu engagieren". Im Gegenteil: Man habe sich vorhalten lassen müssen, dass der Landesvorsitzende "offensichtlich im Umfeld bei Impfgegnern, Querdenkern und Politikverdrossenen" auf Stimmenfang gehe. Das schade der Glaubwürdigkeit der Freien Wähler, fürchtet Riedmann.

    Eine Rücktrittsforderung enthält der offene Brief nicht. "Das ist nicht mein Stil", sagt die Fraktionsvorsitzende. Die Lohrer Parteimitglieder erwarteten nun aber eine Antwort nicht nur von Aiwanger, sondern auch von der Landtagsfraktion der Freien Wähler. Schließlich könne und wolle man nicht glauben, dass die Mitglieder der Fraktion mit dem Vorgehen des Parteichefs einverstanden sind. 

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