Erlenbach (pow) Pfarrer i. R. Erhard Martin ist am 1. Weihnachtsfeiertag im Alter von 91 Jahren in Würzburg gestorben. Requiem und anschließende Beerdigung finden am Samstag, 29. Dezember, um 10 Uhr in Kürnach statt. Pfarrer Martin lebte zuletzt im Altersheim des Würzburger Juliusspitals.
Erhard Martin wurde 1910 in Erlenbach geboren und empfing am 17. März 1934 in Würzburg die Priesterweihe. Seine Kaplanszeit verbrachte er in Donnersdorf, Hammelburg, Kirchlauter und Würzburg-Stift Haug. Dort musste der Jugendseelsorger schlimme Verhöre bei der Gestapo über sich ergehen lassen. Die Nationalsozialisten klagten Martin mehrfach an und verurteilten ihn 1937 wegen "Kanzelmissbrauchs". Ab August 1938 erhielt er zudem Schulverbot für alle Volks- und Berufsschulen.
Nach wenigen Monaten in Hammelburg kam er im Dezember 1938 nach Theilheim bei Schweinfurt, wo er bis 1948 wirkte. Anschließend war Martin sechs Jahre lang Pfarrer in Thulba. 25 Jahre wirkte Martin von 1954 bis 1979 als Pfarrer in Kürnach. Dort sorgte er unter anderem für die Renovierung des Gotteshauses und die Neugestaltung des Hochaltars sowie für den Bau des Bruder-Klaus-Heims und des Kindergartens. Von 1979 bis 1996 wirkte er als Hausgeistlicher im Würzburger Karmelitinnenkloster Himmelspforten.
In der außerpfarrlichen Seelsorge engagierte sich Martin unter anderem bei Volksmissionen. 1980 wurde er zum Prosynodalrichter am Kirchlichen Gericht in Würzburg ernannt. Viele Jahre engagierte er sich im Priesterverein der Diözese Würzburg.