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Steinbach: Planung für Radfahrerhotel steht

Steinbach

Planung für Radfahrerhotel steht

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    Christoph von Hutten (links) will den im Hintergrund zu sehenden ehemaligen Betriebshof auf dem früheren RMD-gelände in Steinbach zu einem Radfahrerhotel um- und ausbauen. Der von Architekt Thomas Schwab entworfene Plan sieht eine teilweise Aufstockung vor.
    Christoph von Hutten (links) will den im Hintergrund zu sehenden ehemaligen Betriebshof auf dem früheren RMD-gelände in Steinbach zu einem Radfahrerhotel um- und ausbauen. Der von Architekt Thomas Schwab entworfene Plan sieht eine teilweise Aufstockung vor. Foto: Johannes Ungemach

    "An Ostern 2022 möchte ich eröffnen." Christoph von Hutten hat klare zeitliche Vorstellung für sein neuestes Projekt. Der 56-Jährige will auf dem ehemaligen RMD-Gelände am Ortsrand von Steinbach das seinen Worten zufolge "erste Radfahrerhotel in Unterfranken" bauen. Den Bauantrag werde er noch in diesem Jahr einreichen, sagt von Hutten. Er hofft, dass die Arbeiten im Frühjahr 2021 beginnen können.

    Die Planung sieht gut 40 Zimmer mit knapp 100 Betten vor. Bei den Baukosten kalkuliert von Hutten mit rund zwei Millionen Euro. Das Konzept, so sagt der Bauherr, sei ganz klar auf Radtouristen ausgelegt, die auf dem nahen Maintal-Radweg unterwegs sind. Das Hotel soll daher nur von Ostern bis Oktober geöffnet sein. Über die Wintermonate könne man die Zimmer eventuell anderweitig und längerfristig vermieten, beispielsweise an Forstschüler oder Monteure, so von Hutten.

    Idee schon vor Jahren

    Die Idee zum Bau eines Radfahrhotels sei ihm bereits vor zehn Jahren gekommen. Er habe damals festgestellt, dass sich der Menge an Radtouristen entlang des Mains zu wenig adäquate Quartiere böten, sagt von Hutten.

    Dass aus seiner vagen Idee von damals jetzt ein konkreter Plan wurde, hat einen Grund: Eigentlich wollte von Hutten auf dem rund 14 000 Quadratmeter großen Areal, das er vor Jahren gekauft hatte, eine Wohnsiedlung mit 28 Reihenhäusern errichten. Doch von diesem Vorhaben verabschiedete er sich heuer nach mehrjähriger Vorplanung. Seine Begründung: Auflagen des Schallschutzes hätten gefordert, Wohn- und Schlafräume der Häuser ebenso wie die Küchen mit nicht zu öffnenden Fenstern zu versehen. "Solche Häuser kauft keiner", sagt von Hutten.

    Also holte er vor einigen Monaten die Idee des Radfahrerhotels wieder aus der Schublade und ging mit Architekt Thomas Schwab an die Detailplanung. Diese sieht nun vor, den ehemaligen Betriebshof am nordöstlichen Rand des Geländes umzubauen und aufzustocken. Im Erdgeschoss sollen neben einem guten Dutzend Zweibettzimmer auch Waschsalon, Speisesaal und Büro entstehen.

    Interessent für Werkstatt

    Auch eine Fahrradgarage und eine Fahrradwerkstatt sind dort geplant. Für den Betrieb der Werkstatt gebe es sogar schon einen Interessenten, sagt von Hutten. Zum Teil soll der Bau aufgestockt werden. Neben einem Aufzug sind im Obergeschoss umlaufende Außengänge geplant. Im Innenhof werde man eventuell einen kleinen Biergarten einrichten.

    Die Küche soll jedoch ausschließlich für Hotelgäste kochen, sagt von Hutten. Da Radtouristen meist nur einen Tag blieben, werde es der organisatorischen Einfachheit halber an jedem Tag das gleiche Essen geben: zwei Gerichte, ein vegetarisches und ein nicht-vegetarisches. Dieses Konzept funktioniere in einem Hotel am Grand Canyon in den USA "seit 90 Jahren", sagt von Hutten.

    Er hat auch sonst klare Vorstellungen davon, was Radfahrer brauchen beziehungsweise schätzen: ein gesundes Frühstücksbuffet und gute Matratzen beispielsweise. Weil er "keinen Jugendherbergsstil" anstrebe, werde jedes Zimmer ein eigenes Bad haben. Außerdem sei es noch immer sein Ziel, ein größeres Schwimmbecken auf dem Gelände zu schaffen. Für den Betrieb des Hotels rechnet von Hutten mit zwei Mitarbeitern in der Hotelleitung und mehreren Teilzeitkräften in Service und Küche, insgesamt zehn Köpfe.

    Beim Bau will er auf Nachhaltigkeit achten. Die vorhandene Bausubstanz soll erhalten bleiben. Alles Neue werde man aus Holz bauen, geerntet im eigenen Wald im Buchental, sagt von Hutten. Auch die Heizung werde mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald befeuert. Auf dem Dach ist eine Photovoltaik-Anlage geplant.

    Damit, dass es für den Hotelbau ähnlichen Schallschutzauflagen gibt wie beim deswegen verworfenen Plan der Reihenhäuser, rechnet von Hutten nicht. Zum einen liege das Gebäude recht weit weg von möglichen Lärmquellen. Zum anderen handle es sich um keine reine Wohnnutzung. Das Landratsamt jedenfalls habe bei ersten Besprechungen signalisiert, dass sich das Vorhaben unproblematisch in die Umgebung einfügen würde, schildert von Hutten.

    Konzept zukunftsfähig

    Er hoffe nun bei der Genehmigung seines Vorhabens auf "schnell mahlende Behörendmühlen". Denn schon im Frühjahr will von Hutten mit dem Bau beginnen. Als Eröffnungstermin hat er Ostern 2022 ins Auge gefasst.

    Daran, dass das Konzept funktioniert, zweifelt der Bauherr nicht. Radtourismus liege im Trend, der durch Corona noch verstärkt werde. Gerade für größere organisierte Radgruppen fehle es entlang des Mains an geeigneten Unterkünften, sagt von Hutten. Er glaubt, dass sein Konzept eines Radfahrerhotels "sehr zukunftsfähig ist".

    Selbstverständlich werde man auch andere Gäste nicht abweisen. So sei denkbar, dass Hotel und Speisesaal von Hochzeitsgesellschaften genutzt werden. Und ja, natürlich könnten auch Autofahrer im Steinbacher Radfahrerhotel unterkommen. Doch sie, so erklärt von Hutten, müssten einen höheren Preis zahlen. Schließlich seien für Autos eigene Stellplätze nötig.

    Weitere Pläne für GesamtarealDer Christoph von Hutten gehörende Bereich des ehemaligen RMD-Areals am Steinbacher Ortsrand ist rund 1,4 Hektar groß. Neben dem ehemaligen Verwaltungsgebäude, in dem zwölf Wohnungen entstanden und vermietet sind, befinden sich auf dem Grundstück bereits mehrere neu errichtete Einfamilienhäuser.Ein weiteres Doppelhaus will von Hutten an der Stelle bauen, an der momentan noch zehn Garagen in Reihe stehen. Diese sollen abgerissen werden. Der ehemalige Betriebshof soll zum Radfahrerhotel um- und ausgebaut werden. Bleibt noch eine rund 5000 Quadratmeter große, unbebaute Fläche entlang der Grundstücksgrenze hin zur Hofstettener Straße. Über deren Nutzung, so sagt von Hutten, werde man sich "noch Gedanken machen", entschieden sei jedoch noch nichts.Quelle: joum

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