Bei der Polizei in Marktheidenfeld wurden am 16. Januar innerhalb eines Tages drei Internet-Betrügereien zur Anzeige gebracht. In allen Fällen wurden Waren über das Internet gekauft, über den Finanzdienstleister PayPal mit der Option "Freunde und Familie" bezahlt und anschließend nicht geliefert, teilt die Polizei mit.
Das Problem: Bei der Option "Freunde und Familie" bietet PayPal keinerlei Käuferschutz an. Das heißt, dass die Geschädigten keine Unterstützung bei der Rückerlangung der betrügerisch erlangten Gelder erhalten.
Aus 325 Euro wurden 2500 Euro über PayPal
In einem der angezeigten Fälle wollte die Geschädigte Kosmetikartikel im Wert von 325 Euro kaufen. Nach ihrer ersten Zahlung wurden immer weitere angebliche "Gebühren" fällig, die sie jedoch - wie ihr die Täter vorgaukelten - nach Lieferung der Ware zurückerhalten sollte. Letztlich sendete die Geschädigte in mehreren Etappen insgesamt circa 2500 Euro an den bislang unbekannten Täter. Die Ware erhielt sie nicht. Nach einer weiteren "Gebührenforderung" wurde die Geschädigte misstrauisch. In der Folge erkannte die Frau den Betrug, den sie zur Anzeige brachte.
In zwei weiteren ähnlich gelagerten Fällen wurden insgesamt etwa 200 Euro über PayPal an unbekannte Täter bezahlt. Die Geschädigten wollten in diesen Fällen einen Lautsprecher beziehungsweise einen Motor kaufen.
Polizei empfiehlt "normale" Zahlungsmethode von PayPal
Die polizeilichen Ermittlungen gestalten sich in derartigen Fällen zumeist langwierig und schwierig, schreibt die Polizei. Den Tätern, die oftmals aus dem Ausland agieren, ist kaum beizukommen und die Opfer bleiben auf ihren Schäden sitzen. Nicht selten werden den Geschädigten als "Vertrauensbeweis" Ausweisbilder der angeblichen Verkäuferinnen und Verkäufer vorgelegt. Diese wurden allerdings zuvor von weiteren Opfern betrügerisch digital erlangt und werden dann zu Betrugszwecken missbraucht.
Die Polizei Marktheidenfeld mahnt deshalb zur Vorsicht bei Internetgeschäften und der genannten Zahlungsmethode PayPal "Freunde und Familie". Sie rät eindringlich dazu, über diese Option auch tatsächlich nur an Freunde und Familienmitglieder, und nicht an unbekannte Internetverkäufer, Geld zu senden. Die Polizei empfiehlt außerdem, gegebenenfalls die "normale" Zahlungsmethode des Finanzdienstleisters PayPal zu wählen. Diese kostet zwar rund drei Prozent Gebühren, man hat aber bei Problemen einen Käuferschutz.