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MÜHLBACH: Profunder Kenner der Geschichte

MÜHLBACH

Profunder Kenner der Geschichte

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    „Schauen Sie mal hoch!“ In der Mühlbacher Vierzehnheiligenkirche deutete Manfred Goldkuhle auf die Fenstermalereien und erläuterte die Innensanierung von 1986 mit neuem Altar, Ambo und Tabernakel.
    „Schauen Sie mal hoch!“ In der Mühlbacher Vierzehnheiligenkirche deutete Manfred Goldkuhle auf die Fenstermalereien und erläuterte die Innensanierung von 1986 mit neuem Altar, Ambo und Tabernakel. Foto: Foto: m. Amkreutz-Götz

    Als profunder Kenner der Geschichte der Vierzehnheiligenkirche, seiner Kunstschätze und Orgel präsentierte sich der Karlstadter Kantor und Mühlbacher Organist Manfred Goldkuhle den Teilnehmern einer Führung durch die Mühlbacher Kirche. Eingeladen hatte der Geschichts- und Heimatverein Mühlbach 1987, dessen Mitbegründer Goldkuhle ist.

    Ein Kirchlein bestand wohl schon vorher als Holzkapelle, aber 1350 wurde es durch ein Benefizium für eine Mordsühne auf der Karlsburg mit reichlichen Gütern für einen eigenen Geistlichen ausgestattet. Goldkuhle spannte den Bogen von der Reformation und Gegenreformation mit Bischof Julius Echter mit vielen Daten und Ereignissen bis in die Neuzeit. 1614 ließ Echter, der sich wohl öfter in Mühlbach bei seinem Bruder Junker Dietrich Echter im Schloss aufhielt, das Gotteshaus in seiner heutigen Kubatur erweitern. Der Chor allein stammt noch aus der Originalgründungszeit. 1972 erhielt der romanische Torbogen von 1493 einen Vorbau. Er ist der heutige Eingang in die Kirche. 1974 wurde der einsturzgefährdete Kirchturm renoviert.

    Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1965, als sich Priester und Altar den Gläubigen zuwandten, und 1986 mit der Neuausgestaltung des Chorraums wurde liturgischen Neuerungen Rechnung getragen. „Nach 30 Jahren steht nun wieder eine Renovierung an“, sagte Goldkuhle mit Blick auf die grau gewordenen Innenwände.

    Goldkuhle erklärte den Besuchern die sakralen Figuren und das Relief mit den 14 Nothelfern. Die Vierzehnheiligenkirche ist seit der Echter-Zeit „Mariä Himmelfahrt“ geweiht. Doch die Mühlbacher feiern das Patrozinium, ihren „dicken Tag“, seit alters her nicht an Mariä Himmelfahrt, 15. August, sondern im Juli als Vierzehnheiligenfest, früher im Dorf als „Gänsfest“, eine Tradition, die auch das Bistum akzeptierte. Weil seit Ende des 19. Jahrhunderts die Priester von Vierzehnheiligen auch Dekane waren, die die Nachbarpfarreien visitierten, hatte die Mühlbacher Kirche eine wichtige Funktion über die Dorfgrenze hinaus.

    In der Sakristei erzählte Manfred Goldkuhle die Geschichte der Kelche und Monstranzen. Voluminös endete der zweistündige Rundgang auf der Orgelempore, als Organist Goldkuhle von zarten Tönen bis zu mächtiger Klangfülle die Königin der Instrumente erbeben ließ.

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