Etwa 50 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Bürgerversammlung der Gemeinde Esselbach in der Spessarthalle teil. Bürgermeister Richard Roos informierte über die wesentlichen Projekte der Gemeinde.
Der Flächennutzungsplan der Gemeinde wurde für ein Wohnbau- und Gewerbegebiet geändert. Am Trieb soll die bestehende Wohnbebauung mit dem Ortsbereich verbunden werden. Links und rechts der Straße entstehen dafür Bauplätze. Ein Bebauungsplan wurde hier ebenso erstellt, wie am Welzengraben. Dort sollen hinter der Spessarthalle kleinere Gewerbegrundstücke entstehen und die Spessarthalle erhält eine Zufahrt zur Michelriether Straße. Unterbrochen wurde das Verfahren von einem Bürgerbegehren, das bei einer Abstimmung im April keine Mehrheit bekam. Am früheren Freund-Anwesen wurde mit dem Dorfgemeinschaftshaus ein neuer Treffpunkt geschaffen. Dadurch wurde die Ortsmitte deutlich aufgewertet, befand Roos. Als Verbindung zur Freizeitanlage "Weed" und zur Kirche entstand ein Dorfplatz. Die alte Schule in Kredenbach wurde innen und außen generalsaniert. Auch der gegenüber liegende Kredenbacher Platz wurde neu gestaltet und schafft nun eine ansprechende Verbindung zur Freizeitanlage.
Anbau ans Feuerwehrhaus und zwei neue Fahrzeuge
In Esselbach wurde unter Mithilfe von Feuerwehr und Bauhof ein Anbau an das Feuerwehrhaus erstellt. Dazu gab es gleich zwei neue Fahrzeuge, ein gebrauchtes Sonderlöschmittel-Fahrzeug mit Lichtmast sowie ein neues Löschgruppenfahrzeug.
Auch bestehende öffentliche Gebäude müssen unterhalten werden. Eigentlich hatte man im Haushalt schon mehrere Jahre Geld für Küche, Fußboden oder Toiletten in der Spessarthalle eingestellt, so der Bürgermeister. Aber jedes Mal seien dringende Maßnahmen im "Back-up-Bereich" zu erledigen gewesen. Zuletzt wurde die Lüftungs- und Heizungsanlage komplett erneuert.
Außerdem wird der Gemeindewald in Richtung Laubbaumanteil umgebaut. Die dadurch entstehenden Kosten werden aktuell durch staatliche Zuschüsse ausgeglichen. Für dieses Jahr sind 212.000 Euro Förderung kalkuliert.
Die örtlichen Vereine wurden in der Pandemie durch eine Verdoppelung der gemeindlichen Vereinsförderung unterstützt. Ebenfalls wurde in dieser Zeit bei allen gemeindlichen Gebäuden für Vereine und Kirchen auf die Erhebung von Mieten und Verbrauchskosten verzichtet. In Eigenleistung des FSV Steinmark unter Finanzierung durch die Gemeinde erfolgte die Sanierung der Steinmarker Salzberghalle. Die Sanierung der Pfarrscheune wurde ebenso bezuschusst wie Ausrüstung der Bogenschützen. Auch bei der Durchführung der Deutschen Meisterschaft im BMX half die Gemeinde.
Ausblick auf künftige Projekte
Im kommenden Jahr wird der Bolzplatz am Reusenberg fertiggestellt und die Hofgutstraße in Esselbach sowie die Brunnenstraße in Steinmark saniert. An der Heinrichsmühle im Wachengrund wird eine neue Brücke errichtet werden und am Steinmarker Feuerwehrhaus ist die Errichtung eines Anbaus geplant. Zudem sollen die Erschließungen am Trieb und am Welzengraben erfolgen. Nachdem die Gemeinde das Anwesen Hauptstraße 6, neben Schule und Rathaus, gekauft hat, wird der Gemeinderat darüber entscheiden müssen, ob hier eine Einrichtung für Tagespflege und eventuell auch stationäre Pflege errichtet wird. Für das Jahr 2024 ist in der Gemeinde Esselbach dann der Breitbandausbau mit Glasfaser in alle Haushalte vorgesehen.
Parksituation in der Michelriether Straße Thema
Für großen Unmut sorgt in der gesamten Gemeinde die aktuelle Parksituation in der Michelriether Straße vor der Einmündung in die Kredenbacher Dorfstraße an einer Gefällstrecke. Ein Bürger thematisierte dies unter deutlicher Zustimmung der Anwesenden. Der Bürgermeister verwies darauf, dass es sich um eine Kreisstraße handle, für die der Landkreis zuständig sei. Die Gemeinde habe bereits einen Antrag gestellt, auf einer Länge von 200 Metern links und rechts Parkverbot zu erlassen. "Nun ist der Landkreis am Zug", hoffte das Ortsoberhaupt auf Verbesserung der Situation. Ein Gast monierte das zu schnelle Fahren in der Zone 30. Auch falsche Strafzettel der kommunalen Verkehrsüberwachung im Bereich der Esselbacher Kirche wurden vorgebracht
Warum die Brücke von der Espenstraße zur Hauptstraße im Bericht des Bürgermeisters nicht mehr genannt werde, wollte ein Zuhörer wissen. Roos vertröstete auf das Jahr 2024. Ein Neubürger fragte, warum Straßenlampen nachts nicht geleuchtet hätten. Der Bürgermeister verwies auf einen Defekt beim Versorger. Außerdem wollte der Mann weiter wissen, wie die Gemeinde bei einem Stromausfall vorbereitet sei. Die Trinkwasserversorgung sei in jedem Fall durch eine Notstromversorgung gesichert, wusste Roos. Und da es zur Kläranlage ein natürliches Gefälle gebe und nicht gepumpt werden müsse, sei auch die Entsorgung gewährleistet.
Altbürgermeister Franz Ruck sprach die geplante Pflegeeinrichtung an. Er schlug eine Meinungsfindung oder Abstimmung der Bürgerschaft vor, um dem Gemeinderat die Entscheidung leichter zu machen. Bürgermeister Roos rief die Entwicklung des Themas in Erinnerung. Der Gemeinderat habe in mehreren Sitzungen die ursprünglichen Pläne beraten, bevor sie im Dezember letzten Jahres vorgestellt wurden. Danach habe es wegen dem vorgesehenen Standort Widerstände gegeben. In der Folge habe dann die Gemeinde das Anwesen Hauptstraße 6, oberhalb der Weed neben Schule und Rathaus, gekauft, mit dem Ziel, dort eine Pflegeeinrichtung zu schaffen. Aktuell lägen für den neuen Standort aber weder Planskizzen noch Kostenkalkulationen vor. Diese müssten abgewartet werden. Nach knapp vier Stunden schloss Roos die Versammlung.
Die Bevölkerung von Esselbach ist in den letzten zehn Jahren von 2028 Einwohnerinnen und Einwohnern mit Hauptwohnsitz auf nun 2176 Menschen angewachsen. Diese verteilen sich wie folgt auf die Ortsteile: Esselbach 949, Kredenbach 735 und Steinmark 492. Kredenbach ist durch neue Baugebiete besonders gewachsen, während die Steinmarker Einwohner weniger wurden.