„Es ist ein wunderschönes Bild“, freute sich Bürgermeister Peter Franz über die vielen Kinder. So geriet die Einweihung des Krippenneubaus St. Josef zum „prima Auftakt“, nachdem die Kinderbetreuungsstruktur in der Marktgemeinde neu ausgerichtet worden war. Zur Verfügung stehen nun 45 Krippenplätze, 100 Kindergartenplätze und 25 Schülerbetreuungsplätze in jeweils eigenen Räumlichkeiten.
Die Einweihung der Kinderkrippe in direkter Nachbarschaft zum bereits seit 20 Jahren bestehenden Kindergarten St. Elisabeth fand am Sonntagvormittag im Rahmen eines von Pfarrer Bernhard Albert zelebrierten Familiengottesdienstes statt, an dem in einem Festzelt um die 250 Menschen teilnahmen. Der katholische Geistliche segnete Holzkreuze zum Aufhängen in der Kinderkrippe „als Zeichen des Lebens und des Glaubens“ sowie bei einem Rundgang die Räume.
Von einem „Haus aus kleinen, aber lebendigen Steinen“ sprach die Leiterin der Kinderkrippe, Barbara Loschert. Den Allerkleinsten werde ermöglicht, Gemeinschaft zu leben als Grundstock für eine stabile Zukunft.
Punktlandung
Auch wenn sich Kinderkrippe und Kindergarten in katholischer Trägerschaft befinden, ist es die politische Gemeinde, die das Kinderbetreuungsangebot zu gewährleisten hat. Darum waren die finanziellen Aspekte für Bürgermeister Franz nicht ganz unwichtig. So gratulierte er dem Architekten Armin Bauer, der aus Frammersbach kommt und in Aschaffenburg mit einem Partner ein Büro betreibt: „Sie haben eine Punktlandung gemacht.“
Die Baukosten von 1,82 Millionen Euro blieben unter dem Planungsansatz von gut 1,86 Millionen Euro. Das Land Bayern gibt einen Zuschuss von 1,08 Millionen Euro, von der Diözese Würzburg kommen knapp 210 000 Euro, so dass die Marktgemeinde nun deutlich günstiger wegkommt als zunächst veranschlagt. Abgewickelt wurden die Gelder über den Trägerverein St. Josef, deren Verantwortlichen ebenso der Dank des Bürgermeisters galt wie den Nachbarn der Betreuungseinrichtung.
Nun könne Frammersbach die Anzahl der gesetzlich geforderten Krippenplätze erfüllen und sogar deutlich übertreffen, freute sich Bürgermeister Franz. Der Neubau sei nach neuesten Erkenntnissen der frühkindlichen Pädagogik geplant, gebaut und eingerichtet, so dass die Kinder optimal gefördert würden, so der Bürgermeister.
Nach dem Baubeginn am 18. März vergangenen Jahres konnte die neue Krippe am 1. Dezember bezogen werden. Zuletzt waren noch die Außenanlagen fertigzustellen.
Als Planungsmaxime nannte Architekt Armin Bauer die Schaffung eines „Lern- und Lebensraumes“. Das neue freistehende Gebäude mit begrüntem Dach umfasst im Innenraum eine Nutzfläche von 650 Quadratmetern. Die drei Gruppenräume sind so großzügig gestaltet, dass darin jeweils 15 Kinder betreut werden können. Hinzu kommt ein Mehrzweckraum, der sich zum Flur hin öffnen lässt, so dass eine weitläufige Spielzone entsteht, wie Bauer erläuterte. Wärmetechnisch erreiche der Neubau fast Passivhausstandard. Im bestehenden Kindergarten wurde die Heizungsanlage erneuert, mit der die benachbarte Kinderkrippe kostengünstig mitversorgt wird. Für den Fall, dass Erweiterungsbedarf besteht, ist die Kinderkrippe vom Planer für eine mögliche Aufstockung ausgelegt.
Der Landtagsabgeordnete Günther Felbinger, der von einer parallel angesetzten Kinderkrippen-Einweihung in Langenprozelten nach Frammersbach kam, wertete beide Ereignisse als Zeichen der Zukunftsorientierung des Landkreises.