Ein Riesen-Remmidemmi haben die 310 Teilnehmer beim Gaudiwurm in Partenstein am Sonntagmittag veranstaltet – sehr zum Gefallen von Hunderten von Schaulustigen am Straßenrand. Die Länge des Faschingszugs war rekordverdächtig. Insgesamt 18 Gruppen, darunter sieben Wagen, servierten auf dem Weg vom Bahnhof zur Dreschhalle bei Aprilwetter humorvoll lokale Themen, sportliche Höchstleistungen, Aktuelles aus der Politik oder einfach nur optische Hingucker.
Amend als Zirkusdirektor
Angeführt wurde der Narrentross von Bürgermeister Stephan Amend selbst. Als Zirkusdirektor hatte er den "Bläserzirkus" der Partensteiner Musikanten, aber auch die Artisten in der Manege im Griff. Besonders Heiko Steigerwald zeigte sich auf seinen hohen Stelzen balancesicher. Ein neues Geschäftsmodell entwickelten die Hexen. Sie öffneten die vielen geschlossenen Läden im Ort wieder. Dass es in einem Hexenkessel auch ruhig zugehen kann, zeigten die Pantomimen.
Eine Bierpreisbremse forderten die Thekenkleber. Um diese durchzusetzen, klebten sich die Zapfhahn-Aktivisten einfach am Tresen fest. Eine andere Gruppe bot Bier Pong in Baddastoie an. Die Schulweghelfer sicherten auch noch mit 80 Jahren den sicheren Überweg über die Straße für die Kinder. Dank Korruption und der Unterstützung der Scheichs findet die nächste Winterolympiade am Partensteiner Hauerborn statt: herrlich glossierte die Gruppe um Alexander Stroka die Debatte um umstrittene Austragungsorte.
Schwarzbau ist Thema
Der TSV Gartenstein kümmerte sich spaßig um den Schwarzbau an der Frammersbacher Fußballhütte. Ein weiterer Wagen thematisierte die Corona-Pandemie: Glücklicherweise hätten alle wieder ungebremst Lust am Feiern, verkündete die Gruppe.
Ein Friedensangebot für die lärmgeplagten Anwohner bot eine Fußgruppe an: Künftig wird die Bild am Sonntag vom Mann mit dem Stahlhelm mit einem neuen, leisen Fahrzeug ab 5.45 Uhr geliefert.
Die "New Kids", Indianer, Mallorca-Urlauber, Trolle und die Marsflieger rundeten das stimmige Bild des Gaudiwurms ab. Als letzte Zugnummer gesellten sich die "Schlafkappen" aus Ruppertshütten zum närrischen Tross.
