Für Hilfe im Notfall kommt es auf jede Minute an. Wie schnell die Rettungskräfte an einen Unfallort geholt werden können, ist häufig von entscheidendem Wert für den Erfolg einer Unfallrettung. 25 Rettungspunkte sind jetzt im Sinngrund ausgewiesen, um schnelle Hilfe bei Unfällen in Wald und Flur zu gewährleisten.
An einem dieser Rettungspunkte am Aurakreuz hat Revierförster Norbert Holzheimer die Bürgermeister aus Burgsinn, Rieneck, Aura, Mittelsinn, Obersinn und Fellen zusammengerufen und erklärt die Idee und die Funktionsweise der Rettungskette Forst. Er deutet auf das grün-weiße Hinweisschild mit der Aufschrift „Rettungspunkt MSP-2265“ und erläutert Zita Baur, Lioba Zieres, Peter Paul, Wolfgang Blum, Robert Herold und Wolfgang Küber, dass insgesamt 15 000 solcher Rettungspunkte in allen staatlichen, kommunalen und privaten Wäldern in Bayern installiert werden, um ein engmaschiges Netz an Notfall-Treffpunkten zu schaffen.
Alle 2,5 Kilometer
Im Durchschnitt wird alle 2,5 Kilometer ein einheitliches Schild mit einer eindeutigen Rettungspunktnummer zu finden sein. Kommt es zu einem Unfall, beispielsweise bei Forstarbeiten oder beim Sport in der freien Natur, dann müssen Hilfesuchende ab sofort nur noch den nächstliegenden Rettungspunkt ausfindig machen. Dort ist Mobilfunkempfang gewährleistet und mit einem Notruf können die Rettungskräfte an den Rettungspunkt beordert werden.
Und das geht denkbar einfach. Über die Notrufnummer 112 teilt der Hilfesuchende der Rettungsleitstelle die Nummer des Rettungspunktes mit und die Hilfskräfte finden dank moderner GPS-Technik ohne Umwege zum Rettungspunkt. Zeitraubende Suchen nach verletzten Personen in schlecht erschlossenem Gelände und unter schwierigen Orientierungsmöglichkeiten sollen damit der Vergangenheit angehören.
Wichtig ist, dass der Anrufer am Rettungspunkt auf die Helfer wartet, um sie von dort aus persönlich zum eigentlichen Unfallort zu lotsen. Die Treffpunkte sind so gewählt, dass sie ganzjährig auch unter widrigen Wetterbedingungen für Rettungsfahrzeuge und Hubschrauber erreichbar sind.
Förster Norbert Holzheimer betonte ausdrücklich, dass die Rettungskette Forst, die vom Amt für Ernährung und Landwirtschaft sowie den Bayerischen Staatsforsten gemeinsam betreiben wird, für jedermann im Notfall zur Verfügung steht.
Für Smartphone-Besitzer steht die Rettungskette Forst über einen zusätzlichen Service zur Verfügung. Mit der kostenlosen App „Hilfe im Wald“ können alle vorhandenen Rettungspunkte abgerufen werden. Die App offenbart dem Benutzer seine Position auf einer interaktiven Luftbildkarte mit GPS-Koordinaten und zeigt ihm, ausgehend von seinem aktuellen Standort, den nächstgelegenen Rettungspunkt. Mit der eingebauten Navigationsfunktion führt die App zum Rettungspunkt. Und die Notrufnummer 112 steht unter einem Telefonhörersymbol sofort zur Anwahl bereit. Die App „Hilfe im Wald“ ist für Android-Betriebssysteme im Google-Play-Store kostenlos erhältlich.
Punkte im Sinngrund
Im Sinngrund sind folgende Rettungspunkte eingerichtet: Burgsinn: Zickelmannsgraben, Bettlersruh, Hermannseiche, Abzweig Langes Tal an der St 2304, Mühlfurtsbrücke, Rhönblick, Abzweig Roter Weg an der MSP17. Rieneck: Einmündung Nähe Gasthaus Dürrnhof, Sportplatz, Kinderspielplatz Obertorstraße. Aura: Aurahöh, Bushaltestelle Aasgrund, Aurakreuz, Sauplatz. Mittelsinn: Abzweig Lindenthal, Einfahrt Tankstelle Ommert, Einfahrt Bahnhof. Obersinn: Friedhof, Feuerwehrhaus, Reithbrücke. Fellen: Rengersbrunn Bushaltestelle, Neuhof Gasthaus Waldfrieden, Wohnrod Dorfplatz, Fellen Forstwegekreuzung Eichert und Fellen am Sportplatz.
Auf der Internetseite www.rettungskette-forst.bayern.de sind weitere Informationen zu dem Projekt abrufbar und es steht ein Link für den Download aller Rettungspunkte zur Verfügung.