Vom 12. bis 21. August war Ricarda Kreser mit 15 Kameraden vom Technischen Hilfswerk Lohr im Einsatz. Da sie gerade Urlaub hatte, als "Team Noah" zusammengestellt wurde, hatte sie nicht lange überlegt und war mitgefahren.
Die Helfer aus Lohr sicherten Häuser, retteten Tiere aus den Fluten, holten Menschen in der überfluteten Innenstadt von Grimma aus ihren Häusern, sorgten für Beleuchtung an den Einsatzstellen.
Auch das ZDF wäre vor der Dresdner Semperoper vermutlich mitten im Hochwasser "auf dem Trockenen gesessen" ohne das Stromaggregat der Lohrer THW-Helfer, die dort versuchten, mit ihren Pumpen das Gebäude vom Hochwasser frei zu halten - leider nicht mit dem gewünschten Erfolg.
Enttäuschungen dieser Art musste Ricarda Kreser in den nächsten Tagen noch öfter verkraften. Dafür bewunderte sie immer wieder die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Und dass der Chef und die Kollegen sie anriefen, ihr sagen, wie stolz sie auf sie sind, stärkte ihr moralisch den Rücken.
Wenigstens gelang es, die Keller im Dresdner Telekom-Gebäude trocken zu halten und damit zu verhindern, dass Verbindungen zusammenbrachen, die in dieser Situation lebenswichtig waren.
Dann ging es nach Pirna. Büroräume wurden ausgepumpt und der Keller einer Poliklinik, wo das Wasser zwei Meter hoch stand. Ricarda Kreser schilderte auch die Unterbringung. Ein Kinderheim als Unterkunft, in dem es warmes Wasser zum Duschen gab, empfand man in dieser Situation fast schon als Luxus.
Zwei Seiten widmet "Reader's Digest" ihrem Tagebuch. Zwei ganzseitige Bilder, davon eines auf der Umschlag-Rückseite, zeigen die Lohrerin im Einsatz. Zwei weitere Seiten schildern Ricarda Kresers Arbeit im Lohrer THW, dem sie schon seit dem 13. Lebensjahr angehört. 400 Stunden im Jahr widmet sie der Arbeit in der Hilfsorganisation, unter anderem auch als Verantwortliche für die Pressearbeit im Ortsverband.
Kein Wunder, dass ihre Kameraden vom Ortsverband stolz auf Ricarda Kreser sind.