Wie in weiteren Orten im Landkreis erinnerten auch in Rieneck Kinder und Erwachsene an die Geschichte und Legende von Sankt Martin und dem armen Mann am Wegesrand. So organisierte diesmal die Grundschule einen Martinszug vom Kinnelesbrunnen im Rienecker Obertor durch die angrenzenden Straßen bis hinauf zur Schule. Rektor und Diakon Michael Bäuerlein erzählte beim kurzen Wortgottesdienst zu Beginn des Laternen- und Fackelzugs kindgerecht die Legende vom Sohn eines römischen Offiziers.
Dieser soll, weil er nichts anderes bei sich trug, seinen roten Mantel in einer barmherzigen Tat mit dem Schwert geteilt und an einen Bettler an Straßenrand gegeben haben. "Heute werden alle einen kleinen Teil dieses Mantels bekommen", sagte Bäuerlein und lies symbolische Mantelstücke verteilen. Dies solle ein Zeichen sein, dass es auch heute noch wichtig ist, ein stückweit wie Sankt Martin zu sein, so der Diakon

Auch in der aktuellen Zeit haben Themen, wie barmherzig sein, mit anderen teilen oder grundsätzlich Gutes zu tun, ihre besondere Berechtigung und nichts an Bedeutung verloren, stellte er fest. Die kurze Andacht gestalteten die Rienecker Musikanten klangvoll bei den gesungenen Liedern mit. Im Anschluss zogen die Kinder mit ihren teilweise selbst gebastelten Laternen gemeinsam mit den Erwachsenen durch Obertorstraße, Schneckenweg und Lamperweg hoch zur Rienecker Schule.
Sie folgten dabei dem voran reitenden Heiligen Martin mit seinem Pferd, das Stadtrat Wolfgang Küber sicher an der Leine führte. Die Anwohner der Straßen hatten den Weg zur Schule teilweise mit Laternen und Windlichtern beleuchtet. Im Freien, auf dem Schulhof, teilte schließlich Sankt Martin in einer kurzen symbolischen Darstellung seinen Mantel mit dem anwesenden Bettler. Die Musikanten spielten passende Lieder zum Martinszug und Kinderlieder wie beispielsweise "Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir". Für die Kinder gab es eine kleine Geschenktüte. Die Absperrung der Straßen hatte die Rienecker Feuerwehr übernommen.