"Theater, Musik, Event" lautet das Motto der Scherenburgfestspiele. Die Eröffnungsfeier findet heuer am 16. Juni um 14 Uhr im Burginnenhof statt. Neben Musik, Festbetrieb und Tombola wird es dort auch Auszüge aus den drei Eigenproduktionen "Die Fledermaus" (Musiktheater), "Weekend im Paradies" (Komödie) und "Urmel aus dem Eis" (Familientheater) zu sehen geben.
Das geplante Festspielhaus wird es in diesem Jahr noch nicht geben. In der Saison 2025 soll das mit verschiedenen Funktionsräumen ausgestattete Gebäude, das neben der Freilichtbühne auf der Burgruine entstehen soll, jedoch stehen, sagte Hans Michelbach, Verwaltungsratsvorsitzender der Festspielgesellschaft, bei einem Pressegespräch am Donnerstag.
Baubeginn soll im Herbst 2024 sein
Hauptfördergeber für das voraussichtlich knapp 700.000 Euro teure Festspielhaus sind ihm zufolge der Bund mit 375.000 Euro und der Freistaat Bayern mit 208.000 Euro. Laut Michelbach hat Architekt Armin Kraus (Gemünden) die bisherige Planung noch etwas umgearbeitet, so dass jetzt 184 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stünden, 40 mehr als ursprünglich geplant. Baubeginn soll laut Michelbach gleich nach dem Ende der diesjährigen Saison sein.

Das Interesse an den kommenden Scherenburgfestspielen, die in der Zeit vom 3. Juli bis zum 18. August stattfinden, sei groß, sagte Michelbach und verwies auf bereits mehr als 8000 erfolgte Buchungen.
Erstmals habe man heuer für die Eigenproduktionen Förderanträge aus dem Kulturfonds Bayern gestellt. Diese seien positiv beurteilt worden, für April sei der Zuwendungsbescheid angekündigt, freute sich Michelbach. Seinen Worten nach bedeutet diese Förderung "ein Meilenstein" für die Festspiele, denn damit erhalte man Spielraum für die Weiterentwicklung im künstlerischen Bereich.
Neue Regisseurin vom Staatstheater Nürnberg
Laut Michelbach besteht das Festspielensemble heuer aus rund 50 Mitwirkenden. Neu dabei seien die professionellen Schauspieler und Sänger Heinz-Arthur Boltuch und Florian Prokopetz (beide Wien), Benjamin Purner (Innsbruck) sowie Emil Greiter (Würzburg).

Michelbach freute sich, dass Annika Nitsch vom Staatstheater Nürnberg als Regisseurin für das Musiktheater "Die Fledermaus" gewonnen werden konnte. Die Bearbeitung der bekannten Strauss-Operette für die Scherenburgfestspiele habe Musikarrangeur Walter Kiesbauer aus Ingolstadt übernommen, die musikalische Leitung liege wieder in Händen von Michael Albert aus Gemünden.
"Fledermaus" soll in Gemünden keine Operette sein
Laut Albert, der seit vielen Jahren bei den Scherenburgfestspielen dabei ist, wird "Die Fledermaus" in Gemünden nicht als Operette aufgeführt. Zwar gebe es Anklänge an diese Form des musikalischen Bühnenwerks, aber man habe das Ganze so heruntergebrochen, dass es für heutige Gehörgewohnheiten tauge. Für gesangsinteressierte Menschen gibt es laut Albert noch die Möglichkeit, bei den 14 Fledermaus-Aufführungen in Massenszenen mitzuwirken. Interessenten könnten sich bei der Probe am 7. April um 17 Uhr in der Musikschule Gemünden melden.

Dafür, dass die verschiedenen Aufführungen auf der Scherenburgbühne optisch und akustisch gut in Erscheinung gesetzt werden, ist wieder der bewährte Techniker Stefan Rümmer zuständig. Wie immer werde er in den letzten ein bis zwei Wochen vor Beginn der Scherenburgfestspiele "schlaflose Nächte" haben, sagte er – aber das gehöre dazu.
Das Rahmenprogramm der diesjährigen Festspiele mit Comedy und Musikkonzerten soll laut Michelbach vor allem jüngere Besucher ansprechen. Zu sehen und hören sein werden Django Asül (6. Juli), Michl Müller (15. Juli), die Little River Eagles (22. Juli), Hannah Silberbach und Band (23. Juli), die Big Band Gemünden (29. Juli), die Band Wildes Holz (16. August), die Band Best of Eric Clapton (17. August) und Lokalmatador Andreas Kümmert mit Band (18. August).