Die berufliche Zukunft von rund 75 Mitarbeitern der Schneider Electric Automation GmbH am Standort Marktheidenfeld ist derzeit ungewiss. Die Fertigung des Unternehmens soll künftig nicht mehr in Main-Spessart stattfinden. Bisherige Produktionsprozesse will Schneider Electric auf andere deutsche und europäische Standorte verteilen, heißt es in einer Pressemitteilung. Stattdessen möchte sich der Spezialist für Automatisierung im Maschinenbau an seinem Standort im Gewerbegebiet im Stadtteil Altfeld nur noch auf die Forschung und die Entwicklung konzentrieren. Bisher hat das Unternehmen in Marktheidenfeld rund 420 Mitarbeiter.
Verhandlungen mit dem Betriebsrat müssen abgewartet werden
Was diese Entscheidung nun genau für die Arbeitnehmer im Bereich der Produktion bedeutet, ist derzeit noch unklar. Das sei nun Gegenstand der Verhandlungen mit dem Gesamtbetriebsrat der Schneider Eletric Automation GmbH, erklärt Geschäftsführer Thomas Martis. "Durch diese Phase müssen wir durch." Bei diesen Gesprächen geht es zum Beispiel um den Sozialplan und den Interessensausgleich. Wie sich die Verhandlungen entwickeln, sei abzuwarten. Der Betriebsrat war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Insgesamt wolle das Unternehmen seine Arbeitsplätze nicht reduzieren, betont Martis. Wenn es die Möglichkeit gebe, offene Stellen durch Mitarbeiter aus Marktheidenfeld zu besetzen, werde man das tun. Jedoch befindet sich zum Beispiel das Werk der Schneider Electric Automotion, in das nun einige der Arbeitsplätze verlagert werden sollen, ganze 300 Kilometer von Marktheidenfeld entfernt in Lahr im Schwarzwald (Baden-Württemberg). Das sei nicht gerade um die Ecke, räumt Martis ein. Der Mutterkonzern Schneider Electric hat seinen Sitz in Frankreich.
Schneider Electric Automation will Lieferketten verkürzen
Hintergrund der Umstrukturierung sei, dass man die gesamte Lieferkette des Unternehmens vereinfachen wolle. Kunden hätten zunehmend höhere Ansprüche, was Lieferzeiten und Preise betrifft. Und wie komplex die internen Lieferketten aufgebaut sind, entscheidet laut Martis darüber, ob ein Unternehmen sich den Wünschen der Kunden anpassen kann. Mit der Coronakrise haben die Veränderungen am Standort Marktheidenfeld laut Geschäftsführung nichts zu tun. "Diese hat keinen Einfluss auf unsere langfristigen strategischen Planungen", so Martis.
Während die Stellen in der Fertigung aus Marktheidenfeld verschwinden, geht Martis davon aus, dass die Mitarbeiterzahl im Entwicklungsbereich in den kommenden Jahren steigen wird.