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GEMÜNDEN: Schwalben: gleiches Recht für alle?

GEMÜNDEN

Schwalben: gleiches Recht für alle?

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    Die städtische Schwalbenvergrämung im Huttenschlosshof hat Folgen: Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Franken GmbH (GWF) will ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung für ihre Mietshäuser Frankfurter Straße 6 und 8, die ans Huttenschloss-Areal anschließen. Dies erklärte Dirk Esser von der GWF in Würzburg auf Anfrage der Main-Post.

    Wie die Stadt Gemünden an der Remise hatte auch die GWF Netze bzw. Drähte um die Dachtraufen ihrer Häuser gespannt, um den Nistbau der Schwalben zu verhindern. Lehmbrocken und Kot verkleckern die Fassade, können den Lack parkender Autos verätzen und Besucher treffen. Dass die Vögel und ihre Nester ganzjährig streng geschützt sind, war da wie dort niemand bewusst. Auf Anordnung der Regierung von Unterfranken (Obere Naturschutzbehörde) wurden die Drahtgeflechte im Juni vorigen Jahres entfernt.

    Darüber hinaus leitete das Landratsamt Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Gemündens Bürgermeister Georg Ondrasch und die GWF wegen der Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz ein. Unterdessen beantragte die Stadt eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung, die nach Monaten, am 5. Dezember 2011, auch gewährt wurde. Während das Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen den Bürgermeister deswegen eingestellt wurde, musste die GWF zahlen: 125 Euro Bußgeld, wie Dirk Esser am Donnerstag mitteilte.

    Die Ungleichbehandlung verwundert ihn, er will sich zur Klärung an die Regierung von Unterfranken wenden. Die Mieter der GWF befürchten, dass die Schwalben vom Huttenschlosshof – 40 bis 50 Paare brüteten dort im Frühjahr – künftig unter den Traufen der Nachbarhäuser nisten werden. Einer von ihnen, Benno Bilek, hat sich schriftlich an die GWF und die Main-Post gewandt: „Wir möchten hier nicht in Vogelmist ertrinken (...). Oder sind die Herrschaften vom Tierschutz bereit, jede Woche unsere Fenster zu putzen? Im Namen von uns Mietern bitte ich Sie, uns nicht im Stich zu lassen und zu veranlassen, dass ein neuer Schutz eingebaut wird.“

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