Mit einem Ortsrundgang startete der Bau- und Umweltausschuss aus Kreuzwertheim den öffentlichen Teil seiner Zusammenkunft. Das Thema, das anschließend am längsten debattiert wurde, stand dabei aber nicht auf dem Plan.
Seit gut einem Jahr sorgt eine Bodenschwelle im Baugebiet „Sandspitze“ in Unterwittbach für eine gewisse Verkehrsberuhigung – und jetzt auch erstmals für Ärger. Der Einbau des Hindernisses war vom Ausschuss im Mai 2018 beschlossen worden, nachdem es immer wieder Beschwerden von Anwohnern des Neubaugebietes über zu schnelle Autos gegeben hatte. Man habe aber schon damals darauf hingewiesen, dass die Schwelle eventuell zu Lärmbelästigungen führen könne, erinnerte jetzt Bürgermeister Klaus Thoma.
Immerhin, das Hindernis in der Straße brachte offensichtlich den gewünschten Erfolg bei der Geschwindigkeitsreduzierung, „von den Anwohnern wurde bis jetzt nur Positives berichtet“, heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Ausschuss. Bis jetzt – denn nun gab es die erste Klage der direkten Anlieger wegen der Lärmbelästigung. Die werde durch starkes Abbremsen vor, Beschleunigung nach und klappernde Beladung von Lkw während des Überfahrens der Schwelle erzeugt, wurde in der Sitzung auch von Besuchern geschildert.
Dennoch habe er „ein bisschen Probleme damit, die Schwelle nach nur einem Jahr schon wieder zu entfernen“, erklärte Bürgermeister Thoma. Reinhold Dosch (Freie Wähler) pflichtete ihm bei. Wenn der Verkehr beruhigt werden solle, gehe das nur mit solchen Mitteln, stellte er fest. Sie würde sogar noch mehr Schwellen in die Straße einbauen, sagte Silvia Klee (SPD plus). „Man muss die Autofahrer zwingen, langsam zu fahren.“ Sie ließ erkennen, zu gegebener Zeit einen entsprechenden Antrag stellen zu wollen. Vorerst bleibt es aber bei dieser einen Schwelle, kam der Ausschuss überein.
Die Sandsteinmauer am Kreuzwertheimer Friedhof muss saniert werden und dafür müssen die Bäume, die entlang der Lengfurter Straße stehen, entfernt werden. Denn ihre Wurzeln drücken die Mauer immer weiter nach innen (wir berichteten). Noch in diesem Oktober soll der Bauhof der Marktgemeinde mit der Arbeit beginnen und zunächst jeden zweiten Baum entfernen. Die andere Hälfte, einschließlich aller Wurzelstöcke, wäre dann im kommenden Frühjahr an der Reihe, lautete der vom Bürgermeister erläuterte Vorschlag der Verwaltung.
Mit Georg Wolpert vom Bund Naturschutz solle zuvor noch eine gemeinsame Ortsbegehung erfolgen, um die Notwendigkeit der Maßnahme darzustellen. Peter Merkert, so Thoma weiter, habe vorgeschlagen, die neue Mauer direkt entlang des Gehwegs an der Lengfurter Straße zu bauen. „Das macht Sinn“, meinte der Bürgermeister, während sich Margot Burkhardt (Freie Wähler) nicht so recht mit der Idee anfreunden konnte.
Stefan Schuck (CSU) wiederum brachte die Idee ein, aus Kostengründen eine Einfriedung mittels Gabionen, gefüllt mit Sandsteinen, zu prüfen. An der Notwendigkeit, dass die Bäume gefällt werden müssen, zweifelte niemand im Ausschuss. „Das wird ein harter Einschnitt“, sah Silvia Klee voraus, sei die Ansicht, auch mit der Mauer, doch ortsbildprägend.