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GEMÜNDEN: Selbst gemachte Teddys fürs Leben

GEMÜNDEN

Selbst gemachte Teddys fürs Leben

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    Teddys in allen Variationen fertigt Ulrike Kerger Diese zeigt sie bei den Unterfränkischen Kulturtagen in Gemünden am Sonntag ab 13 Uhr beim Kunsthandwerkermarkt im Pfarrheim St. Peter und Paul.
    Teddys in allen Variationen fertigt Ulrike Kerger Diese zeigt sie bei den Unterfränkischen Kulturtagen in Gemünden am Sonntag ab 13 Uhr beim Kunsthandwerkermarkt im Pfarrheim St. Peter und Paul. Foto: FOTO MICHAEL FILLIES

    Am Anfang liegen ein paar Stoffstücke vor Ulrike Kerger. Sie werden genäht, gewendet, gefüllt, miteinander verbunden und bestickt – fertig ist ein voll beweglicher Teddybär mit einem mal nachdenklichen, mal schelmischen Gesichtsausdruck. Fünf Stunden etwa braucht die Gössenheimerin für einen normalgroßen flauschigen Gesellen. „Wenn man geschickt ist“, schränkt sie lächelnd ein. Weniger Geübte brauchen sieben bis acht Stunden, Anfänger zehn. Und ein Kuschelteddy ohne Gelenke macht natürlich weniger Arbeit. Aber Kergers Bären bekommen oft auch ein Höschen oder eine Jacke und eine mechanische Stimme oder eine Spieluhr.

    „Teddy Bear Lady“

    Die Handarbeit macht die Individualität aus, außerdem kann man, insbesondere wenn der Bär für ein Kind gedacht ist, auf verträgliche Materialien achten. „Die Massenproduktion hat das verdorben“, bedauert die Gössenheimerin. Deswegen bekommen ihre Teddybären ein kleines Label „An Original By Ulrike Kerger“. Das stammt noch aus ihrer Zeit in Kanada, wo sie die Figuren für einen Kunsthandwerkladen fertigte. Eine Zeitung berichtete gar über die „Teddy Bear Lady“. Das Nähen, Stricken, Handarbeiten war schon immer Kergers Leidenschaft.

    Als Vierjährige stopfte sie bereits Strümpfe bei ihrer Oma, die ihr alle Kniffe beibrachte. Zu den Teddys aber kam sie auf einem Umweg über Puppen, genauer: Schweizer Stoffpuppen. Die lernte sie vor 20 Jahren in einem VHS-Kurs in Bad Kissingen zu nähen. Dann bat die Kursleiterin, sie möge bei einem neuen Kurs für Teddybären helfen. Schließlich gab Ulrike Kerger selbst Kurse, erst in Bad Kissingen bis 1995, dann beim zweijährigen Aufenthalt in Kanada und schließlich privat in Gössenheim für Nachbarmädchen.

    Natürlich repariert sie auch Teddys; abgewetzte Stellen erhalten Flicken oder werden erneuert, Augen und Gelenke ersetzt. Einmal hatte Kerger einen alten Steiff-Teddy in der Kur, der noch mit Holzwolle gefüllt war. Sie staunte nicht schlecht, als sie im Innenleben auch ein Stück einer Herrenunterhose fand. Bei aller Routine bleiben die Bären doch Unikate. „Wenn der Kopf noch formlos ist, dann sehe ich das spätere Gesicht schon“, sagt Ulrike Kerger. Früher blickten sie traditionell ernst, heute fröhlicher, manchmal grinsen sie gar. Die „Teddy Bear Lady“ kann ihnen auch eine Geschichte geben, als bayerischer Bub etwa oder als Hochzeiter. 35 bis 50 Euro kostet ein Teddy, je nach Aufwand.

    Bettsocken und Sparstrümpfe

    Handarbeiten und Basteln liegen der Gössenheimerin. Sie fertigt auch Weihnachtssterne aus Glassteinen, strickt Sparstrümpfe („die sichere Geldanlage“) und Bettsocken: „Das ist Fernseharbeit. Nur Gucken ist für mich verlorene Zeit, ich muss was dabei tun, sonst werde ich verrückt.“ Nach dem Kunsthandwerkermarkt nimmt sie mit ihren Stricksachen auch am Bauernmarkt am Mittwoch, 23. September, in Gemünden teil, bei dem ihr Mann Wolfram Kerger selbst geräucherte Aale anbietet.

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