Die spiegelnde Kugel muss nur fürs Foto herhalten - in Ermangelung einer gläsernen. Doch eine solche bräuchten Julius und Barbara Gabel ohnedies nicht: Die beiden Geschäftsleute haben in ihrem Haushaltswarengeschäft Soeder in der Turmstraße täglich viele Kundenkontakte und lesen täglich beide Lokalzeitungen.
Auf diese Weise haben sie offenkundig ein gutes Gespür entwickelt für das, was geht im Raum Lohr - oder auch nicht. Nachdem Julius Gabel den Hellseher-Wettbewerb der Main-Post 2015 entschieden hatte, zog seine Frau Barbara im Folgejahr gleich. Dieses Jahr nun lagen sie mit jeweils zwölf richtigen Antworten auf Fragen, die Entwicklungen im Jahr 2018 betrafen, gleichauf. Ein glücklicher Umstand, denn das Los bestimmte Julius Gabel als Sieger und der 60-jährige Handelsfachwirt versprach, seine Frau zum Dinner ins Ristorante Italia mitzunehmen (umgekehrt wär's natürlich genauso gewesen). Den entsprechenden Gutschein überreichte Roland Pleier (rechts), stellvertretender Redaktionsleiter Main-Spessart und Reporter in Lohr, dem Ehepaar aus der Turmstraße dieser Tage.
Nun ist auch klar, dass das Talent der korrekten Voraussage einem nicht in die Wiege gelegt wird: Während Julius Gabel ein waschechter Mopper ist, wurde seine Gattin vier Jahre nach ihm in Würzburg geboren. Nichtsdestotrotz sind sie sich in vielen Fragen einig - wenn auch nicht in allen. Diskutiert wird gemeinsam am Frühstückstisch, dann entscheidet jeder für sich, versichern beide einhellig.
Einig sind sie sich auch in einem ungewöhnlichen Ziel: Sie fordern mehr Konkurrenz und fördern dies sogar aktiv, indem sie Kopien der am 2. Januar in der Main-Post veröffentlichten Fragen für 2019 verteilen. Das erste Dutzend Antworten ist übrigens schon eingegangen. Abgabeschluss für die 22. Auflage des Wettbewerbs ist der 15. Januar. Dann heißt es wieder warten, welche der Prognosen sich bewahrheiten und wer Ende Dezember die meisten richtigen Antworten angekreuzt hat.