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FELLEN (JG): Sie kamen für den Kindergarten

FELLEN (JG)

Sie kamen für den Kindergarten

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    Die heute 60-Jährigen kennen sie noch aus ihrer Kindergartenzeit: Die Schwestern M. Roselind, M. Josefinis, M. Adeltraude und M. Berthildis vor dem Eingang des Schwesternhauses im Jahr 1965. Insgesamt waren 43 Schwestern in Fellen tätig.
    Die heute 60-Jährigen kennen sie noch aus ihrer Kindergartenzeit: Die Schwestern M. Roselind, M. Josefinis, M. Adeltraude und M. Berthildis vor dem Eingang des Schwesternhauses im Jahr 1965. Insgesamt waren 43 Schwestern in Fellen tätig. Foto: FOTO Repro Jürgen Gabel

    Wie Schwester M. Marlinde, die seit 27 Jahren hier tätig und fast eine halbe Fellenerin ist, erzählt, machen Nachwuchsprobleme des Ordens eine neue Umverteilung notwendig. Sie und ihre Mitschwestern M. Edburga und M. Elrike gehen nicht etwa zurück ins Mutterhaus nach Vallendar bei Koblenz, sondern erhalten neue Aufgaben. Alle drei gehen mit einem lachenden, aber besonders mit einem weinenden Auge aus ihrer Wahlheimat.

    Derzeit drei Schwestern

    43 Schwestern der Gemeinschaft „Schönstätter Marienschwestern“ gestalteten durch ihren Einsatz das Leben in Fellen mit. Zur Zeit ist die Station mit drei Schwestern besetzt, die sich vor allem im Kindergarten und der Krankenpflege engagierten und sich bis heute um Kirche und Pfarrzentrum kümmern.

    1949 wandte sich der damalige Fellener Pfarrer Ludwig Gundersdorf mit der Bitte an die Provinz der Schönstätter Marienschwestern in Vallendar am Rhein, ob er für den geplanten Kindergarten und die Nähschule Schwestern der Gemeinschaft bekommen könne. Bereits am 15. Dezember 1950 bezogen die beiden ersten Schwestern, M. Constantia und M. Melanie, das eben fertig gestellte Schwesternhaus an der Kirche. Zu ihren Aufgaben gehörten die Krankenpflege und der Küsterdienst.

    Schwester statt Arzt

    Viele Fellener suchten im Krankheitsfall nicht einen Arzt auf, sondern holten sich Hilfe bei der Krankenschwester, die rund um die Uhr für sie zu sprechen war – ohne Entgeld. Ebenso war die Unterstützung durch die Schwester bei der häuslichen Krankenpflege bis zum Jahre 2003 willkommen. Dann übernahm die Sozialstation St. Franziskus diese Aufgabe.

    Die schnelle Verwirklichung des Vorhabens zum Bau des Schwesternhauses war durch die zahlreichen Spenden und die tatkräftige Mithilfe der Fellener möglich geworden. An der Spitze standen die Eheleute Katharina und Hermann Pfeifroth, die das Baugelände, unmittelbar an der Kirche gelegen, kostenlos zur Verfügung stellten.

    Handarbeit und Jugendtreff

    Am 6. August 1951 eröffnete der neue Kindergarten, nachdem mit Schwester M. Edeltraudt die dritte Schwester ins Heim eingezogen war. In den sechziger Jahren unterrichtete auch eine vierte Schwester als Handarbeitslehrerin die Fellener Schulkinder. Zusätzlich engagierten sich die Schwestern in der Jugendarbeit. Im Kellergeschoss ihres Hauses richteten sie dafür eigens einen „Jugendtreff“ für die Jungen- und Mädchengruppen ein. Später kamen noch Mütter- und Familiengruppen hinzu.

    Dies entsprach genau der Intention von Pfarrer Gundersdorf, der sein Werk als einen Anlaufpunkt für die ganze Pfarrfamilie sah. Von 1993 bis 1994 erbaute die Kirchengemeinde mit Unterstützung der politischen Kommune und der Diözese nach dem Abriss des Schwesternhauses und Kindergartens ein neues Pfarrzentrum. Es beherbergt den Pfarrsaal, einen modernen zweigruppigen Kindergarten, Jugendräume, die Pfarrbücherei und die Schwesternwohnung.

    Bis zum Jahre 2006 leitete Schwester Marlinde den Kindergarten. Anfangs hielten sie bis zu 50 Kinder mächtig auf Trab. Heute werden noch 40 Kinder im zweigruppigen Hort betreut. Schwester Elrike, die seit neun Jahren in Fellen weilt, kümmert sich um den Dienst in der Kirche und im Haus, während Schwester Edburga in der Küche für das leibliche Wohl sorgt.

    Unisono stellen die Schönstätter Marienschwestern fest, dass sie gerne in Fellen waren und sich in den 57 Jahren auf vielfache Weise für die Pfarrei einsetzten. Ihre Intention war 1950 genau wie heute, dass sie aus dem Schönstatt-Gedanken ihren Dienst gestalten und viele Menschen in Verbindung mit dem Schönstattheiligtum bringen wollen.

    Der Pfarrgemeinderat lädt alle zur Verabschiedung ein, die sich den Marienschwestern verbunden fühlen. Am Samstag, 23. Juni, findet um 18.30 Uhr ein Jugendgottesdienst statt; Sonntag, 24. Juni, ist um 10 Uhr Patrozinium, am Nachmittag um 16.30 Uhr findet die Dankandacht mit Verabschiedung der Schwestern statt.

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