Einstimmig beschloss der Marktgemeinderat Thüngen in seiner jüngsten Sitzung die Teilnahme an dem Integrierten ländlichen Entwicklungskonzept „Unteres Werntal“ (ILEK). Dem Beschluss ging eine erneute Diskussion über Detailfragen und die Kosten voraus. Zur fachlichen Klärung hatte Bürgermeister Lorenz Strifsky Jürgen Eisentraut vom Amt für ländliche Entwicklung und Anton Rüb von der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen geladen.
Eisentraut verdeutlichte in seinen Ausführungen, dass sich bei einem Zusammenschluss der Städte und Gemeinden verschiedene Projekte einfacher umsetzen ließen und dabei die Eigenständigkeit der Orte gewahrt bliebe. Auch staatliche Hilfen seien für diese Kommunen eher zu erhalten. Eisentraut: „Der Staat hilft da, wo sich Kommunen zusammensetzen.“ Neben einer Stärken-Schwächen-Analyse unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung soll der Zusammenschluss zunächst die Erstellung eines Flächenmanagements ermöglichen, das unter anderem zur Erfassung von Gebäudeleerständen und ungenutzten Flächen dient.
Der Beitrittsbeschluss beinhaltet die Bevollmächtigung der Stadt Karlstadt, einen Vertrag mit der BBV LandSiedlung, Würzburg, über die Auftragsvergabe für das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) abzuschließen. Der Gesamtauftrag an die BBV LandSiedlung für die Ausarbeitung eines Entwicklungskonzeptes „Unteres Werntal“ (ILEK) wird mit 53 000 Euro beziffert sowie Kosten für den Aufbau der Flächenmanagement-Datenbank mit 20 000 Euro. Nach einer staatlichen Förderung von 75 Prozent belaufen sich die Kosten für den Markt Thüngen auf rund 1643 Euro für das Entwicklungskonzept und rund 620 Euro für die Flächenmanagement-Datenbank. Folgekosten sind nicht berücksichtigt.
Ebenfalls einstimmig genehmigte der Gemeinderat, nach einem Antrag von Pfarrer Reiner Apel, einen eigenen Stromanschluss für die St. Georgs Kirche in Thüngen. Dieser ist notwendig für die Erneuerung der Heizung in der Kirche. Die derzeitige Fußbodenheizung wird durch eine elektrische Sitzbankheizung ausgetauscht.
Für die nötige elektrische Leistung reicht der bisherige Anschluss im Gemeindehaus nicht aus. Da es sich bei Kirche und Gemeindehaus um zwei unterschiedlich genutzte Gebäude mit zwei Hausnummern handelt, ist ein separater Anschluss für die Kirche zulässig. Der Gemeinderat beauftragte die Energieversorgung Karlstadt mit der Erstellung des Stromanschlusses.
Ohne Gegenstimme wurde vom Gemeinderat auch beschlossen, sich für das Projekt „EnergieCoaching-Basis in Unterfranken“ der Regierung von Unterfranken zu bewerben. Ziel des Energiecoachings ist eine Initialberatung von Gemeinden und das Aufzeigen von Möglichkeiten einer aktiven Beteiligung der Gemeinden an der Umsetzung der Energiewende. Neben Beispielen für Energieeinsparung, Verbesserung der Energieeffizienz sollen Einsatzmöglichkeiten Erneuerbarer Energien dargelegt werden.
Für 2015 werden hierfür etwa 20 Gemeinden ausgewählt. Vom Bayerischen Wirtschaftsministerium wird das Projekt gefördert. Für den Einsatz eines Energiecoaches entstehen für die Gemeinden keine Kosten.
In den kurzen Anfragen teilte Bürgermeister Lorenz Striftsky mit, dass die Räumung des Bauhofes in den nächsten zwei Wochen abgeschlossen wird. Mit den geplanten Umbauarbeiten wurde bereits begonnen.
Der Gemeinderat stimmte zu, dass beim Faschingszug der TCA Thüngen und beim anschließenden Faschingstreiben am Planplatz die Toiletten im Feuerwehrhaus genutzt werden können. Von Gemeinderat Bernd Müller wurde angeregt, die mobilen Geschwindigkeitsmessgeräte, die an Laternenmasten befestigt sind, regelmäßiger in verschiedenen Straßen in Thüngen anzubringen.