Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

Mittelsinn: Sky-Serie "Das Boot": Schauspieler Maximilian Gehrlinger aus Main-Spessart ist in der neuen Staffel mit dabei

Mittelsinn

Sky-Serie "Das Boot": Schauspieler Maximilian Gehrlinger aus Main-Spessart ist in der neuen Staffel mit dabei

    • |
    • |
    Schauspieler Maximilian Gehrlinger aus Main-Spessart spielt in der Sky-Serie "Das Boot" einen Wachoffizier. Die Dreharbeiten fanden auf Malta und in Prag statt.
    Schauspieler Maximilian Gehrlinger aus Main-Spessart spielt in der Sky-Serie "Das Boot" einen Wachoffizier. Die Dreharbeiten fanden auf Malta und in Prag statt. Foto: Stefan Rabold

    Das eiskalte Meerwasser peitscht ihm ins Gesicht, als er auf der Brücke des U-Boots steht. Maximilian Gehrlinger ist "von oben bis unten komplett durchnässt", doch muss souverän seine Dialoge führen. Denn Gehrlinger, in Mittelsinn im Landkreis Main-Spessart geboren und im Januar in der Initiative #actout bekannt geworden, spielt in der dritten Staffel der Sky-Serie "Das Boot" mit.

    Ohne Casting die Rolle eines Wachoffiziers bekommen

    Er sei gerade bei einem Dreh in Berlin gewesen, als sein Handy klingelte und er die Anfrage erhielt, ob er in der Serie mitspielen wolle, sagt der 30-Jährige: "Ich konnte es nicht so richtig fassen, weil ich bereits für die ersten beiden Staffeln Casting war und keine Rolle bekommen hatte." Diesmal bekam er die Rolle ohne Casting – eher unüblich in der Branche.

    "Huber" heißt der zweite Wachoffizier, den Gehrlinger spielt. "Huber ist entweder die ganze Zeit in der Kommando-Zentrale des U-Boots, oder wenn wir aufgetaucht sind, übernimmt er im Wechsel mit dem ersten Wachoffizier die Wache auf der Brücke." Geplant war für Huber eine kleinere Rolle mit neun Drehtagen - dann wurden 23 Drehtage daraus.

    Bevor der Dreh im November 2020 richtig starte, ging es für Gerlinger in ein "Boot-Bootcamp": Neben Sporteinheiten und Theoriestunden zum Aufbau des U-Boots bekamen die Schauspielerinnen und Schauspieler eine Einweisung, wie man sich im U-Boot verhält, wie die Hierarchien untereinander sind und welche Kommandos - gerade im Ernstfall - wichtig sind.

    "Das Boot" wurde im Filmstudio in Prag und am Meer auf Malta gedreht

    Dann wurden in einem Filmstudio in Prag zunächst alle Szenen gedreht, die sich im Boot abspielen. Mit nachgebautem U-Boot und Bewegungssimulator für den Wellengang: "Das hat man richtig gespürt, es gab verschiedene Stärkegrade und bei der maximalen Härte wurden wir tatsächlich richtig krass durchs Boot geschleudert."

    So sah es bei den Dreharbeiten für die Sky-Serie "Das Boot" aus. Bei stürmischem Wetter simulierten Windmaschinen die meterhohen Wellen.
    So sah es bei den Dreharbeiten für die Sky-Serie "Das Boot" aus. Bei stürmischem Wetter simulierten Windmaschinen die meterhohen Wellen. Foto: Stefan Rabold

    Nach der Winterpause ging es im Februar 2021 nach Malta für die Außenszenen:. "Für mich ist es eine der schönsten Sachen, für seinen Beruf in einem so wunderschönen Land zu arbeiten", sagt der Main-Spessarter. Vor Drehbeginn morgen joggen mit Kolleginnen und Kollegen am Strand - "dann ging es los, ein Riesen-Set, mit Hundert Leuten und zwei Kamera-Teams".

    Es sei für ihn eine unglaubliche Erfahrung gewesen, mit vielen großen Schauspielerinnen und Schauspielern vor der Kamera stehen zu können, sagt Gehrlinger. Und nennt als eines der schönsten Erlebnisse in dieser Zeit einen Nachmittag am Meer mit Kollege Alessandro Schuster und der britischen Schauspielerin Jo Hartley, die gerade in der Netflix Serie "The After Life" zu sehen ist.

    Emotionale Szenen: Im Film schon ein paar Mal erschossen

    Zu den eindrücklichsten Erlebnissen seiner bisherigen Karriere zählt für Gehrlinger, der unter anderem bei "SOKO Leipzig", "In aller Freundschaft" oder "Um Himmels Willen" zu sehen war, den Tod einer Figur zu spielen. "Das ist immer krass, nicht nur emotional, auch rein technisch ist es eine Herausforderung." Spannend werde es vor allem dann, wenn Blut fließen soll: "Man wird vorher mit Blutkissen präpariert, die durch den Luftdruck platzen", schildert der. "Ich wurde schon ein paar Mal erschossen, das ist wirklich verrückt, wenn man getroffen wird, fällt, zur Seite rollt und Blut fließt."

    Eine Traumrolle hat Gehrlinger dagegen nicht: "Es gibt an jeder Figur spannende Facetten, die mich interessieren." Am meisten mag er jedoch Komödien und historische Produktionen von den 50ern bis zu den 80ern. "Und ich glaube, ich bin langsam in einem Alter, in dem man einen Kommissar spielen kann."

    "Ich glaube, ich bin langsam in einem Alter, in dem man einen Kommissar spielen kann."

    Schauspieler Max Gehrlinger

    Beim Dreh für "Das Boot" auf Malta wurde mit einem Schlauch das kalte Meerwasser in meterhohe Windmaschinen gepustet, um Sturm zu simulieren. "Während uns das Wasser volles Rohr ins Gesicht klatschte, mussten wir spielen, also vor allem schreien." Das habe zwar großen Spaß gemacht, "war aber nicht das einfachste". Unter dem Kostüm trug er einen Neoprenanzug gegen die Kälte. "Der war extrem eng und hat auf Dauer das Atmen und Bewegen erschwert."

    Schauspieler Maximilian Gehrlinger aus Main-Spessart spielt am Deutschen Theater in Berlin in dem Stück "Werther oder Julia Roberts betritt eine Buchhandlung" mit.
    Schauspieler Maximilian Gehrlinger aus Main-Spessart spielt am Deutschen Theater in Berlin in dem Stück "Werther oder Julia Roberts betritt eine Buchhandlung" mit. Foto: Jakob Fliedner

    Schwierig seien die sechs Drehwochen in Prag gewesen - in der Zeit des absoluten Lockdowns. Prag war Hochrisikogebiet und "wir waren die ganze Zeit eingesperrt im Hotel". Er habe zwar Bücher für die Off-Tage, an denen nicht gedreht wird, dabei gehabt. "Da ist man nach einem Monat dann schon geschlaucht - aber für die Serie lohnt es sich", sagt Gehrlinger. Er hatte die ersten beiden Staffeln "Das Boot" gesehen und sich gedacht, "das sieht unglaublich fett aus, da möchte ich unbedingt mit dabei sein".

    Maximilian Gehrlinger wird die neue Staffel "Das Boot" nicht anschauen

    Die dritte Staffel, die seit dem 14. Mai auf "Sky" läuft, wird Gehrlinger selbst nicht mehr verfolgen: "Ich kann mich selbst schlecht anschauen." In der vierten Staffel, die es auf alle Fälle geben wird, könnte Maximilian Gehrlinger dann wieder als Zuschauer einsteigen, denn er selbst wird nicht mehr mitspielen. "Der Fokus in der vierten Staffel ist auf andere Figuren gelegt worden, sodass leider für meine Rolle kein Platz mehr war."

    Dafür ist Gehrlinger in diesem Jahr wieder im Kino zu sehen: ab 8. November, in der Neuverfilmung von Räuber Hotzenplotz. "Ich durfte den Unterwachtmeister Sauerbier spielen, den Assistenten des Polizisten Dimpfelmoser." Dimpfelmoser werde "von meinem Kindheitsidol Olli Dittrich gespielt", sagt der Main-Spessarter. "Ich war deshalb vor dem ersten Drehtag wahnsinnig aufgeregt und habe ungelogen keine Sekunde geschlafen."

    Die Karriere begann am Schultheater in Gemünden

    Derzeit arbeitet der 30-Jährige, der in Berlin lebt, wieder häufiger am Theater. Auf der Vagantenbühne und am Deutschen Theater, wo derzeit das Stück "Werther oder Julia Roberts betritt eine Buchhandlung" aufgeführt wird. "Eine witzige und kluge Adaption von Goethes Leiden des jungen Werther." In Rudolstadt steht Rumpelstilzchen an, am Neuwieder Schlosstheater ein anderer Werther.

    Mit dem Theater hatte für Gehrlinger auch alles begonnen: "Ich bin ganz klassisch über das Schultheater am Friedlich-List-Gymnasium in Gemünden zum Schauspielen gekommen." Nach drei Produktionen am Theater Spessartgrotte war der Traum dann mit der Serie "Berlin Berlin" endgültig geborgen: "Von da an war klar: Genau so möchte ich Geschichten erzählen - lustig, innovativ und mit Tiefgang."

    Für eine Hauptrolle 19 Tage fernab der Zivilisation im Wald gelebt

    Vermutlich 2023 erscheint dann ein weiterer Film mit Max Gehrlinger: Ikarus. Da spielt er Ben, eine der beiden Hauptrollen. Als Ben trifft er auf Carla, die alleine in einem Haus im Wald lebt. Dort befand sich früher eine Schule, in der ein merkwürdiger Mann jungen Menschen beigebracht haben soll, zu fliegen. "Für den Dreh haben wir 19 Tage in einem niedersächsischen Wald fernab der Zivilisation verbracht."

    Davon handelt die Serie "Das Boot"Die erste Staffel von "Das Boot" beginnt neun Monate nach der Handlung des gleichnamigen Kinofilms aus dem Jahr 1981 nach dem Roman von Lothar Günther Buchheim. Der Film spielt im Zweiten Weltkrieg, darin werden die Erlebnisse der Besatzung eines deutschen U-Boots gezeigt.Die dritte Staffel folgt dem Schicksal einer jungen, unerfahrenen U-Boot-Besatzung, die auf eine gefährliche Mission geschickt wird und dabei ins Visier eines besessenen Commanders gerät. Zudem gerät die Besatzung in eine große Atlantik-Schlacht mit Großbritannien. Ein weiterer Erzählstrang findet im neutralen Lissabon statt, wo Exilanten, Spione und Kriminelle aufeinandertreffen und ein tödliches Komplott um den Diebstahl von geplündertem Kriegsgold aufgedeckt wird.Quelle: sky

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden