Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

Uettingen: Sorge um die Wasserleitung: Die Bauarbeiten für die SuedLink-Stromtrasse beschäftigen den Uettinger Gemeinderat

Uettingen

Sorge um die Wasserleitung: Die Bauarbeiten für die SuedLink-Stromtrasse beschäftigen den Uettinger Gemeinderat

    • |
    • |
    Das Materiallager für den Abschnitt Uettingen von SuedLink war Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
    Das Materiallager für den Abschnitt Uettingen von SuedLink war Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Foto: Elfriede Streitenberger

    In der jüngsten Sitzung wurden die Uettinger Gemeinderäte über den Stand der Bauarbeiten der SuedLink-Trasse informiert. Wie Bürgermeister Edgar Schüttler umschrieb, sei es – gelinde ausgedrückt – sehr schwierig. Die Baustelle vor Uettingen beschäftigt seit einigen Wochen nicht nur die Pendler, die täglich vorbeifahren, sondern auch die Verwaltung. Angefangen mit einem Toilettenhäuschen, wurde die Baustelle Stück für Stück mit Containern ergänzt, der Mutterboden abgeschoben und Teile der Fläche befestigt. Über allem steht für viele Menschen die Frage: Was wird das? Die Antwort: das Materiallager für den Abschnitt Uettingen von SuedLink; und das für viele Monate. Tennet ist bei SuedLink für den Ausbau des nördlichen Trassenabschnitts in Bayern zuständig. Das Vorhaben von Brunsbüttel im Süden Schleswig-Holsteins nach Großgartach/Leingarten im Norden Baden-Württembergs verläuft auch über die Gemarkung Uettingen.

    Die Trasse führt von Leinach über Greußenheim nach Uettingen. Hier unterquert sie die B 8, den Aalbach und im Süden der Gemarkung die Autobahn A 3. Diese Unterquerungen werden in der sogenannten geschlossenen Verlegung erfolgen, etwa durch das Rohrpressverfahren oder das Spühlbohrverfahren. Die Unterbohrung von Hindernissen ist bis zu einer Länge von bis zu 1000 Metern möglich. In der offenen Bauweise verlegt bedeutet, dass in einem mehrschrittigen Prozess Kabelgräben angelegt werden, die nach der Verlegung verfüllt werden. Nach Abschluss der Bau- und Rekultivierungsphase kann die Fläche wieder landwirtschaftlich genutzt oder begrünt werden. Das Erdkabel hat einen Durchmesser von rund 15 Zentimetern und wird mit einer Mindestdeckung von 1,3 Metern unter der Erde verlegt. Insgesamt werden vier Kabel in zwei parallel zueinander verlaufenden Gräben verlegt.

    Gespräche mit den Verantwortlichen von Tennet

    Wie Schüttler in der Gemeinderatssitzung erklärte, seien er und der Gemeinderat in heller Aufregung, nachdem bekannt geworden war, dass die Hauptwasserleitung für Uettingen durch die geplante offene Bauweise der Leitung auf einer Strecke von rund 60 Metern freigelegt werden soll – und das für etwa vier Wochen. Die Hauptwasserleitung versorgt die gesamte Gemeinde mit Trinkwasser. Doch die geplante Querung durch offene Bauweise – bei der die Leitung aus dem Boden gegraben und während der Bauarbeiten freigelegt wird – stellt die Wasserversorgung nach Meinung Schüttlers auf eine enorme Probe. Der Bürgermeister ist überzeugt: Diese Belastung wird die Wasserleitung nicht aushalten. Die Gefahr von Beschädigungen oder sogar einem Versagen der Leitung wäre für die Gemeinde katastrophal. Es ist eine Situation, die es zu vermeiden gilt.

    Seit Tagen ist das Gemeindeoberhaupt deshalb mit den Verantwortlichen von Tennet und den Projektleitern von SuedLink in Kontakt. Die Gespräche verlaufen jedoch eher zäh, und Schüttler fühlt sich von einem Verantwortlichen zum nächsten weitergereicht – ohne konkrete Lösungen.

    Um das Risiko für die Wasserversorgung zu minimieren, hat die Gemeinde bereits auf eigene Kosten eine Not-Trinkwasser-Entnahmestelle errichten lassen, die im Falle eines Ausfalls schnell die Trinkwasserversorgung sicherstellen soll. Doch Schüttler ist sich sicher, dass dies nicht die langfristige Lösung sein kann: "Die Querung der Trinkwasserleitung in offener Bauweise ist schlichtweg der falsche Weg. Wir wollen, wir müssen das unbedingt verhindern!"

    Auch der Rechenschaftbericht 2024 wurde vorgestellt. Der Haushalt 2024 wurde mit insgesamt 5.886.889 Euro beschlossen und vom Landratsamt genehmigt. Das Rechnungsergebnis der Jahresrechnung 2024 schließt im Verwaltungshaushalt mit 4.785.424 Euro und im Vermögenshaushalt mit 817.335 Euro. Auffallend war das Defizit bei der Wasserversorgung. Hier kam es zu einem Defizit in Höhe von 91.522 Euro. Der Schuldenstand zum Jahresende 2024 betrug 1.771.950 Euro.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden