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Karlstadt: Sparkassen-Schließungen in MSP: Frustrierte Bürgermeister und Mini-Lichtblicke

Karlstadt

Sparkassen-Schließungen in MSP: Frustrierte Bürgermeister und Mini-Lichtblicke

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    Der Dorfladen Aura bleibt erhalten, die Sparkassenfiliale direkt daneben ist bereits geschlossen. Zum Jahresende wird auch der Geldautomat abgezogen.
    Der Dorfladen Aura bleibt erhalten, die Sparkassenfiliale direkt daneben ist bereits geschlossen. Zum Jahresende wird auch der Geldautomat abgezogen. Foto: Markus Rill

    14 Filialen in Main-Spessart wird die Sparkasse Mainfranken zum Jahresende schließen. Besser gesagt: Sie wurden schon im März corona-bedingt geschlossen und werden auch nicht mehr öffnen. In den meisten dieser Orte werden zum Jahresende noch die Geldautomaten abmontiert. Die Proteste von Bürgern und Politikern haben an den Plänen nichts geändert. Die Bürgermeister der betroffenen Kommunen sind frustriert. "Die Sparkasse wird daran nichts mehr ändern, die stellt sich stur", sagt beispielsweise Rienecks Ortsoberhaupt Sven Nickel.

    Auch Himmelstadts Rathauschef Herbert Hemmelmann erklärt: "Wir alle haben der Landrätin im Frühsommer auf den Weg gegeben, dass die Filialen erhalten bleiben müssen. Aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein." Die Wirkung dieser Appelle und Bitten ist schon verpufft. Aus der Pressestelle der Sparkasse Mainfranken heißt es durchaus lapidar: "Es hat sich an der Ausgangslage nichts Grundsätzliches geändert."

    Betroffene Filialen sind bereits verwaist

    Geschlossen sind und bleiben also die Filialen in Aura, Hafenlohr, Hasloch, Himmelstadt, Karlburg, Lohr/Lindig-Siedlung, Oberndorf/Bischbrunn, Retzstadt, Rieneck, Thüngen, Urspringen, Wiesenfeld, Wiesthal und die SB-Filiale in Gräfendorf. An diesen Orten wird es ab 2021 auch keine Geldautomaten mehr geben. Schon jetzt sind in diesen Orten die Briefkästen in den Vorräumen zugeklebt, Überweisungsformulare müssen in Nachbarorten eingeworfen werden. Die Filialen Birkenfeld, Langenprozelten, Obersinn, Retzbach und Marktheidenfeld (Baumhofstraße) werden zu SB-Filialen umgewandelt.

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    Sämtliche Bemühungen, die Sparkasse zur Kooperation mit Raiffeisenbanken oder zu regelmäßigen Ortsbesuchen mit dem Bankbus zu bewegen, sind im Sande verlaufen. Die Busse seien nicht rentabel, heißt es. Gemeinsame Geschäftsstellen mit der Konkurrenz oder wenigstens für Kunden beider Institute nutzbare Geldautomaten, wie es sie in anderen unterfränkischen Landkreisen gibt, werden in Main-Spessart nicht umgesetzt.

    Die Sparkasse Mainfranken hat berechnet, dass von nahezu überall im Landkreis einer ihrer Geldautomaten innerhalb von zehn Autominuten erreichbar sei. Außerdem informiert das Unternehmen, dass für seine Kunden die Möglichkeit besteht, 50 bis 500 Euro Bargeld telefonisch unter 0931 382-0 zu bestellen. Dies wird dann per Post innerhalb von zwei, drei Tagen zugestellt. Dieser Service kostet 1,50 Euro.

    Die Sparkassenfiliale in Rieneck.
    Die Sparkassenfiliale in Rieneck. Foto: Markus Rill

    Verbesserungen für die Dorfläden von Aura und Gräfendorf

    Und dann hat sich die Sparkasse doch noch ein klitzekleines bisschen bewegt. In den Dorfläden von Aura und Gräfendorf werden in Kürze sowohl bargeldloses Zahlen wie auch Abhebungen mit EC-Karte möglich sein. "Diese Möglichkeit kam in den Gesprächen mit der Sparkasse auf", berichtet Auras Bürgermeister Wolfgang Blum. In Gräfendorf war bargeldloses Zahlen schon vorher möglich, erklärt Dorfladen-Geschäftsführerin Hildegard Müller. "In einigen Wochen wird auch Geldabheben möglich, höchstens 200 Euro ab einem Einkauf von mindestens 20 Euro." Diese Begrenzungen sind nötig, weil die kleinen Dorfläden keine allzu großen Bargeldkassen führen. 

    Diese Lösung bietet die Sparkasse auch anderen Dorfläden oder Einzelhändlern an. "Grundsätzlich ist es unser Ziel, lokale Geschäfte dabei zu unterstützen, dass dort bargeldlos eingekauft und konsumiert werden kann. Wenn die Rahmenbedingungen es ermöglichen, kann über diesen Weg gegebenenfalls auch ein Bargeld-Service angeboten werden", heißt es in der Pressemitteilung. In Rieneck werde laut Bürgermeister Nickel über diese Option nachgedacht.

    An der Installation von Kartenterminals interessierte Dorfläden oder Einzelhändler können Kontakt mit der Sparkasse Mainfranken aufnehmen unter (0931) 382-6565. 

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