Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

Sparmodell mit Ausbauvariante

Lohr

Sparmodell mit Ausbauvariante

    • |
    • |
    Dr. Michael Quell, Geschäftsführer
der Firma Aquapark Management
GmbH aus Münster.
    Dr. Michael Quell, Geschäftsführer der Firma Aquapark Management GmbH aus Münster. Foto: FOTO J. SPIES

    Nach der Gruppe Wund, der GMF und Interspa, die am 10. Mai ihre Ideen präsentiert hatten, waren an diesem Dienstagabend die WCV Wirtschaftscontact GmbH aus Stulln, vertreten durch Geschäftsführer Hans Sturm, und die Aquapark Management GmbH aus Münster, vertreten durch Geschäftsführer Dr. Michael Quell, am Zuge. Kurzfristig abgesagt hatte aus Termingründen die BKM Freizeitbäder GmbH/Plafog aus Kulmbach.

    Das oberfränkische Unternehmen habe zwar auch ein Betreiberkonzept entwickelt, berichtete Marktheidenfelds Bürgermeister Dr. Leonhard Scherg, doch sei nun unklar, ob es überhaupt noch vorgestellt werde. Zumindest des Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates liegt es vor und nennt verschiedene Varianten der Neugestaltung für Summen zwischen zwölf und 18 Millionen Euro.

    Scherg machte auch deutlich, dass, egal für wen sich die Stadt entscheide, die Vergabe aus rechtlichen Gründen nicht frei sei, sondern über eine Ausschreibung laufen müsse. Auch diesmal stehe im Mittelpunkt, sich "zu informieren, was es auf dem Markt überhaupt so gibt."

    Und geben tut es viel. Die Aquapark in Münster beispielsweise (siehe nebenstehenden Bericht). Deren Geschäftsführer Dr. Quell machte deutlich, dass, egal ob man sich für einen Investor oder eine Betreibergesellschaft entscheide, bei der Finanzierung "immer eine Lücke bleibt, die die Kommune decken muss". Daran führe kein Weg vorbei. Bei der Zusammenarbeit mit Aquapark übernimmt die Stadt die komplette Investition in das Bad, für den Betrieb fällt später neben einer Basisvergütung auch eine noch auszuhandelnde Erfolgsprovision an.

    Erst Vertrag, dann Maßanzug

    In der Diskussion mit Stadtrat und Bürgern wurde rasch deutlich, dass es kein fertiges, spezielles Konzept des Unternehmens für das Maradies gibt. Ein solches werde erst nach Vertragsabschluss mit der Kommune im Detail ausgehandelt. Allerdings hat Quell das Maradies mehrmals besichtigt und sich eine Meinung gebildet: Grundsätzlich gehöre dem Bereich Wellness die Zukunft. "Das Spaßbad ist heute tot", sagte er. Allerdings räumte er ein: "Das hier muss ein Bad für alle sein, in dem alle etwas finden, ohne von den anderen gestört zu sein."

    Viel Wert legte der Aquapark-Geschäftsführer auf eine attraktive Sauna ("die sieht sehr ordentlich aus") und eine gute Gastronomie, weniger Wert auf einen Sprungturm, der kaum genutzt werde, und auf große Wasserflächen. "Wir sagen heute: Die Wasserflächen so klein wie nötig, aber dafür so vielfältig wie möglich." Das Hallenbad müsse komplett neu gestaltet werden. Dr. Quell: "Besser einmal mit Schmerzen durch und neu machen, bevor man mit kleineren Lösungen aus dem Bauen nicht mehr herauskommt."

    Auf eben die kleinste mögliche Lösung setzt das Alternativkonzept der von Hans Sturm vertretenen WCV (siehe nebenstehenden Bericht). Er hat das Hallenbad besucht und meint, dass "sich die Gebäudestruktur doch noch in einem relativ guten Zustand befindet" und eine Sanierung für 3,5 Millionen Euro zu machen ist. Eine Zahl, die auch Bürgermeister Scherg überraschte: "Wie kommen Sie auf diese Summe? Allein für die Erneuerung der Technik wurden uns fünf Millionen Euro Kosten genannt."

    Doch Sturm erklärte, in seiner Summe sei sogar eine zehnprozentige Risikoreserve für nicht vorhersehbare Arbeiten enthalten. Bei der Sanierung sei man ganz bewusst den Weg gegangen, Gutes zu erhalten und die Kosten niedrig zu halten. Auch im Gastronomiesektor will der Betreiber auf Sparflamme kochen: Im Bistro soll es nur einen kleinen Imbiss geben und keine Konkurrenz zu den heimischen Gaststätten.

    Eintrittspreise wie bisher

    Der positive Begleiteffekt der Basis-Sanierung, die freilich kaum eine Attraktivitätssteigerung bringt: "Bei den Eintrittspreisen werden wir uns an die jetzigen Preise halten, sodass auf die Bevölkerung keine Preiserhöhung zukommt." Langfristig Kosten sparen will Sturm auch dadurch, dass er mit einer Solaranlage heizt.

    undefined
    undefined

    Zwar sei auch eine große Lösung für 13,5 Millionen Euro mit neuer Saunalandschaft und Vital Center denkbar, doch empfahl der WCV-Geschäftsführer aufgrund der wirtschaftlichen Lage in Deutschland "Abwarten". Das würde für das Maradies so aussehen, dass das Hallenbad jetzt saniert wird und die WCV erst einmal Hallen- und Freibad drei bis fünf Jahre betreibt, bevor über weiteres entschieden wird.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden