Die Freude, dass es jetzt endlich losgeht mit der Sanierung der Marktheidenfelder Mittelschule, war allen Rednerinnen und Rednern bei der Feier zum Spatenstich am Donnerstag anzumerken. Besonders Schulleiterin Annette Hettiger betonte die große Vorfreude der ganzen Schulfamilie auf das neue Gebäude. Für 35 Millionen Euro wird die Mittelschule, die 1981 eingeweiht wurde, entkernt, modernisiert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Außerdem werden vier neue Klassenzimmer an das Nebengebäude angebaut.
Mitte April haben die Arbeiten begonnen, nachdem viele Jahre der Planung vorausgegangen sind. Sie freue sich aber nicht nur über die bauliche und energetische Sanierung, sondern vor allem auch über das neue pädagogische Konzept, das mit dem Bau umgesetzt wird, so Hettiger. So soll zum Beispiel das neue Atrium eine "lichtdurchflutete Lerninsel für alle Schülerinnen und Schüler" werden. Für mehr Barrierefreiheit wird es zwei Aufzüge geben, was für die Schule, die besonders für das Thema Inklusion steht, ebenfalls sehr wichtig sei. Für Inklusion stehe auch der Schulchor, der die Feier mit zwei Auftritten begleitete.
14 Mitgliedsgemeinden tragen die Kosten
Der Schulverband Mittelschule besteht aus den Mitgliedsgemeinden Birkenfeld, Bischbrunn, Erlenbach, Esselbach, Hafenlohr, Hasloch, Karbach, Kreuzwertheim, Marktheidenfeld, Roden, Rothenfels, Schollbrunn, Triefenstein und Urspringen.

Dass auch alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der 14 Mitgliedsgemeinden zum Spatenstich gekommen waren, zeigt laut dem Hafenlohrer Bürgermeister und Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab die Bedeutung der Schule für das ganze Einzugsgebiet. Er lobte die Arbeit, die die Mittelschule vor allem für die Integration vieler junger Menschen leiste. Es sei sehr wichtig, dass die Schüler mit einem modernen Gebäude gute Lernbedingungen hätten und das Geld deshalb gut investiert. "Dennoch haben wir uns auch viele Gedanken gemacht, wo wir Geld sparen können", so Schwab. Es sei ein guter Mittelweg geworden.
Größtes Projekt des Schulverbands bisher
Die Sanierung mit einer Bausumme von voraussichtlich 35 Millionen Euro ist das größte Projekt, das der Schulverband je gestemmt hat, sagte der Marktheidenfelder Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzende Thomas Stamm. Der Verband rechnet mit Zuschüssen von 12,5 Millionen Euro, den Rest schultern die Mitgliedsgemeinden. "Das ist Geld, das wir aber auch gerne tragen, um den Schülerinnen und Schülern beste Möglichkeiten zu bieten", so Stamm.

Wichtig war Stamm auch der Nachhaltigkeitsgedanke bei dem Projekt - zum einen, weil saniert und nicht abgerissen und neu gebaut werde. Zum anderen, weil man durch die neuen Energiestandards viel Geld sparen könne. Die Sanierung während im laufenden Betrieb sei aber auch mit einem großen Aufwand für alle Beteiligten verbunden. Je nach Bauabschnitt werden Klassenzimmer verlagert, auf dem Pausenhof sind außerdem vier Ausweichräume in Form von Containern aufgestellt.
Mittelschülern stehen alle Chancen offen
Für den Landkreis Main-Spessart war der stellvertretende Landrat Christoph Vogel bei der Feier dabei. Er selbst sei früher auf der (damals noch) Hauptschule gewesen und dann seinen Weg gegangen, erzählte er. Denn auch den Schülerinnen und Schülern der Mittelschule stünden alle Chancen offen, so Vogel. Er lobte den wichtigen Beitrag, den die Mittelschule für die Integration vieler Geflüchteter leiste – dieser gehe weit über den Spracherwerb und die Wissensvermittlung hinaus.
Für Lacher sorgte schließlich noch Architektin Birgit Braunschmidt vom Büro GKP Architekten aus Würzburg, das die Sanierung begleitet. Sie hatte einige Zahlenvergleiche zu dem Projekt auf Lager. So zum Beispiel die rund 1000 Kubikmeter Bodenaushub, die bei den Arbeiten anfallen – damit könnte man zum Beispiel die Becken des benachbarten Wonnemar füllen, so Braunschmidt. Laut der Architekten sind die Arbeiten gut angelaufen und so gehe sie davon aus, dass das neue Schulgebäude 2027 bezogen werden könne.