Überfällig, Überlang, Überbrückung: dreimal "über" heißt es seit längerem für den Kindergarten St. Jakobus der Ältere in Lengfurt. Überfällig: der Bau des neuen Kindergartens. Überlang: die Wartezeit bis zum Baubeginn. Überbrückung: der Wartezeit und der vorhandenen räumlichen Enge vor Ort. Der Antrag bei der Gemeinde Triefenstein auf "Anbau" eines Containers, der vor ziemlich genau zwei Jahren erfolgt war, wurde erst im Mai 2024 durch den Anschluss an das Gebäude des Kindergartens (KiGa) und dem endgültigen Bezug dieses Containers umgesetzt.
Ob nun COVID oder einige säumige (behördliche?) Büro-Schreibtische nebst der allgemeinen Teuerung diese "Langsamfahrt" bedingten, bleibt offen. Die Beseitigung einiger zwar eher nur kleinerer, aber doch zeitraubender baulicher Unvorhersehbarkeiten kam hinzu, und so waren die geplanten Kosten von 50.000 Euro dann in diesem Zeitraum zu tatsächlichen Kosten von 57.700 Euro geworden.
Der Markt Triefenstein übernahm 38.000 Euro, dazu kamen zwei Spender: die Fa. Heidelberg Materials beteiligte sich mit 6000 Euro und die Firma Schmitt Bau (Stetten) mit 700 Euro. Die noch fehlenden 13.000 Euro übernahm der Kindergartenträgerverein in Eigenregie. Dies umfasst auch einen vierstelligen Euro-Betrag des KiGa-Elternbeirats, der sich stets durch seine Aktivitäten für die Belange des KiGa einbringt. Höhere Kinderzahlen sind das erste, gutes Wirtschaften des Trägervereins das zweite. Ersteres macht aber insgesamt mehr als deutlich, dass der zeitnahe Bau des neuen Kindergartens in Lengfurt mehr als dringend notwendig ist. Das Verfahren geht mittlerweile seinen Gang, die Hürden für die Genehmigung und Ausführung stehen jetzt ganz woanders.
Leichtes Aufatmen durch den Anbau
Zwar ist durch den Container so etwas wie ein leichtes Aufatmen spürbar bei den Erzieherinnen und der gesamten Kindergartenleitung. Aber: man ist jetzt endgültig voll ausgelastet. Eine weitere Erweiterung des alten sanierungsbedürftigen Gebäudes ist nicht mehr durchführbar. Man hat das vierte "Über", nämlich "übervoll", jetzt für eine gewisse Zeit umgangen. Aber der Anbau ist eigentlich kein echter Anbau, denn das Personal muss, wenn es den Container aufschließen und betreten will, das Gebäude erst durch den Haupteingang verlassen.
Was wurde bewerkstelligt? Das Kindergarten-Büro und das Personalzimmer sind "vereinigt" in den Container gewandert, das bisherige Büro wurde zum Besprechungsraum für Elterngespräche, ein kleiner Ruheraum fürs Personal verblieb. Ein ganz erfreulicher Akzent ist aber, dass ein neuer Gruppenraum und Ruheraum entstanden ist, das "Traumland", der bei den Kindern sehr beliebt geworden ist. Spiele, Bücher und Spielzeug sorgen dort für Freude und Begeisterung bei den Kindern. Hinzu kamen kleinere Umbauten im Gebäude und damit verbundene zusätzliche Anschaffungen.
Vor Ort überzeugte sich Werksdirektor Michael Becker (Heidelberg Materials) von der Verwendung der Spende und zeigte sich sehr angetan von dem Geleisteten wie auch Thomas Martha (Schmitt-Bau). Kindergartenleitung, die Erzieherinnen und der Elternbeirat sprachen beiden Spendern ihren Dank aus. Besonderer Dank erging an Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock, die sich an höherer Stelle mit wiederholtem Nachdruck für das Projekt eingesetzt hatte, und dadurch so etwas wie Schwung gegen eine dort möglicherweise zu verortende Behäbigkeit eingebracht haben mag.

