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Karlstadt: Stadtentwicklung: Karlstadter haben viele Ideen für Hegewaldgelände

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Stadtentwicklung: Karlstadter haben viele Ideen für Hegewaldgelände

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    Überaus groß war das Interesse an der Bürgerinformation im Karlstadter Rathaussaal zum Hegewaldgelände.
    Überaus groß war das Interesse an der Bürgerinformation im Karlstadter Rathaussaal zum Hegewaldgelände. Foto: Karlheinz Haase

    Riesig war das Interesse der Karlstadter an der Bürgerinformation, bei der es um die Zukunft des Hegewaldgeländes südlich der Altstadt ging. Die zuvor im Rathaussaal aufgestellten Stühle reichten nicht aus. Es wurden weitere herbeigeschafft. Am Ende waren es mindestens 130 Personen, die dem lauschten, was Stadtplanerin Petra Zeese vom Büro "FPZ Zeese Stadtplanung" vortrug. Dabei ging es um weit mehr als nur das etwa einen Hektar große Hegewaldgelände. Die Gedankenspiele beziehen sich auf das gesamte Gelände zwischen Katzenturm und Hafen des Zementwerks Schwenk. "Es handelt sich noch nicht um eine Planung", stellte Bürgermeister Michael Hombach – wie schon in der jüngsten Stadtratssitzung – fest.

    Staatsstraße könnte abgestuft werden

    Noch deutlicher als in der Stadtratssitzung schlug Zeese vor, dass die Fläche zwischen Oberem Tor und ehemaligem Turmkaufhaus ein Platz mit einer gewissen Aufenthaltsqualität werden sollte. Der Verkehr der derzeitigen Staatsstraße könnte zur Karolingerbrücke verlagert werden. Wer beispielsweise jetzt im Routenplaner die Strecke von der Himmelstadter Daimlerstraße nach Lohr eingibt, wird noch über die Mühlbacher Mainbrücke gelotst. Eine Abstufung zur Gemeindestraße könnte den Platz zwischen Turmkaufhaus und Oberem Tor beruhigen. Für Schwerlastverkehr ist die Brücke ohnehin schon gesperrt. Wenn sie einst neu gebaut ist, sollte sie stärker Fußgängern und Radfahrenden Rechnung tragen.

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    Die Besucher der Bürgerinformation waren aufgefordert, Fragen zu stellen. Viele nutzten das schon jetzt für eigene Vorschläge. Ein Teilnehmer regte an, die Brücke sogar ganz den Fußgängern und Radfahrenden zu widmen. "Wir müssen aufpassen, dass wir die Laudenbacher nicht nach Würzburg verlieren", wandte Zeese ein. Warum ist der Planerin der "Würzburger Platz", wie sie ihn nannte, so wichtig? Er habe eine "Gelenkfunktion" zwischen Hegewaldgelände und der oberen Hauptstraße, die es wiederzubeleben gelte. Das Turmkaufhaus könne dabei "in alle Richtungen strahlen".

    Die "Gelenkfunktion" des "Würzburger Platzes"

    Abschließend durften die Besucher schon jetzt Vorschläge an eine Wand pinnen. Die Bandbreite ist riesig und reicht beim Turmkaufhaus von "Nutzung als Unverpacktladen" bis zu "abreißen, Mehrgenerationenwohnen bauen und auf dem Hegewaldgelände Einkaufsmöglichkeiten und Parkplätze schaffen". Zeese hatte zuvor allerdings erklärt, das Turmkaufhaus stehe unter Denkmalschutz. Ein anderer Extremvorschlag geht dahin, das Theresienheim abzureißen, eine Tiefgarage zu bauen und den Grüngürtel zu schließen. Das Theresienheim könnte aber auch in seine ursprüngliche Form zurückgebaut werden, gab Zeese zu bedenken. Überhaupt gelte es der Baukultur Respekt zu zollen. "Auch die Hegewaldhäuser haben Charme und Charakter." 

    Eine der Skizzen von Stadtplanerin Petra Zeese zum "Würzburger Platz" am Eingang der südlichen Altstadt von Karlstadt.
    Eine der Skizzen von Stadtplanerin Petra Zeese zum "Würzburger Platz" am Eingang der südlichen Altstadt von Karlstadt. Foto: Skizze Petra Zeese

    Eine Bürgerin mahnte, den Friedhof in seiner jetzigen Größe zu belassen. "Der ist historisch gewachsen und hat eine wunderschöne Ausstrahlung." 

    Hegewald: Wohnen oder/und Kultur?

    Die meisten Kärtchen wurden naturgemäß zum Thema "Hegewaldgelände" angepinnt. Auffallend viele wünschen sich einen Treff für Jugendliche, eine "Event-Scheune" für kleinere Konzerte, einen Band-Proberaum, eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung, eine "Dorfdisco", maximal ein kleines Café. Einige hoben die Möglichkeit hervor, dass es dort auch nach 22 Uhr noch laut sein könnte. Gastronomie und Handel dagegen sollten in der Innenstadt bleiben. 

    Das charakteristische, langgezogene Gebäude auf dem Hegewaldgelände. Vorne der Dauercampingplatz. Im Hintergrund der Katzenturm.
    Das charakteristische, langgezogene Gebäude auf dem Hegewaldgelände. Vorne der Dauercampingplatz. Im Hintergrund der Katzenturm. Foto: Karlheinz Haase

    Erneut machten sich die Initiatoren des Mehrgenerationenwohnens dafür stark, dass dieses auf dem Hegewaldgelände entstehen sollte. Um Jung und Alt zusammenzubringen, wäre die Verbindung mit einer Kindertagesstätte ideal, meinte eine Bürgerin. Eine andere sagte, wenn man dort älteren Singles oder Paaren Wohnmöglichkeiten gäbe, würden Häuser in der Siedlung für junge Familien frei.

    Blick vom Friedhof auf das Buntsandsteingebäude im Hegewaldgelände.
    Blick vom Friedhof auf das Buntsandsteingebäude im Hegewaldgelände. Foto: Karlheinz Haase

    Eine an die Wand gepinnte Idee lautet, für Fußgänger und Radfahrende einen Weg vorbei an der Musikschule und unter der Südbrücke hindurch zu schaffen. Der wäre eine kreuzungsfreie Verbindung zur "Südstadt" mit den Sport- und Freizeiteinrichtungen. Ein anderer Vorschlag sieht auf dem Hegewaldgrundstück eine Tiefgarage.

    Mainufer für die Freizeitgestaltung

    Fürs Mainufer reichten die Vorschläge von Stadtstrand mit Feuerstelle und Wasserspielplatz für Kinder über Skaterplatz, Pumptrack und Balancierparcours bis zu Biergarten und Radlerpension. 

    Bei den Kärtchen zum weiteren Umfeld wurde vorgeschlagen, die beiden Fußballplätze zusammenzulegen und den Campingplatz auf dem jetzigen Turnier-Fußballplatz anzusiedeln, also nicht zwischen den Fußballplätzen, sondern direkt neben dem Freibad. Weitere Ideen waren "Urban Gardening" und Tinyhouses.

    Manche wurden auf den Kärtchen sehr bestimmt: "Der Campingplatz muss verschwinden", schrieb jemand. Außerdem: "Der Würzburger Platz muss natürlich ,Karlsplatz' heißen". Und: "Kein Hotel!" 

    Schwenk verkaufte Fläche 2019

    Übrigens: Jahrzehntelang war es in Karlstadt ein offenes Geheimnis, dass die Fläche zwischen den beiden Fußballplätzen Schwenk gehört. Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage erklärt, hat die Stadt die Fläche 2019 erworben. Dieser Erwerb habe also nichts mit dem Verkauf von Gelände für den Steinbruch bei Laudenbach zu tun gehabt, der 2013 über die Bühne ging.

    Interessierte Karlstadter sollen sich im nächsten Schritt per E-Mail unter info@geoplan-bayreuth.de für die Bürgerwerkstatt anmelden, in der ihre Ideen und Meinungen zusammengetragen werden. Das Büro Geoplan hat die Koordination für diese Bürgerbeteiligung übernommen. Es wird nach der Anzahl der Interessenten die passenden Versammlungsräume auswählen. Wer diesmal im Rathaussaal nicht dabei sein konnte, hat die Möglichkeit, sich online über die bisherigen Ideen zu informieren.

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