Bis zum 8. Juli nun stellen Nadine Bernard, Sandra Greim, Raffaela Grot, Sarah Gulla, Katharina Manzke, Simon Prentner, Dominique Saal und Bin-Han To ihre preisgekrönten Arbeiten sowie Ausschnitte aus ihren Facharbeiten im Alten Rathaussaal der Öffentlichkeit vor.
Zu sehen sind zudem Studienblätter aus vier Kurshalbjahren in der Kollegstufe. Diese belegen aller erste Schritte im präzisen Erlernen sämtlicher grafischer Techniken über das Abstrahieren, dem Prozess der linearen Darstellung und damit der Konzentration und Beschränkung auf das Wesentliche bis hin zum "Reifen" im Exponat und damit die Fähigkeit, Spannungsfelder setzen zu können. Neben Malerei (Acryl, Aquarell, Decalcomanie/Glasmalerei), Zeichnungen, Druckgrafiken, dem Farblinolschnitt und Aquatinta-Radierungen sind Collagen, Montagen, Objekt- und Graffiti-Kunst vertreten.
Die Ausstellung wurde am Dienstagabend von Oberstudiendirektor Dr. Helmut Fath eröffnet. Begeistert vom breiten Spektrum der von junger Hand geschaffener Kunst zeigte sich Bürgermeister Siegfried Selinger: "Eine ganz tolle Geschichte! Sie haben in jungen Jahren schon viel erreicht! Ihre Ausstellung ist eine Bereicherung unseres Spessartsommers."
Schulleiter Fath erläuterte Gründe, warum das Lohrer Gymnasium beim Europa-Wettbewerb alljährlich die meisten Preise abräumen könne, weshalb im Leistungskurs Kunst herausragende Resultate erzielt würden und damit heute eine beeindruckende Ausstellung stehe: "In unserem Kunsterzieher Roland Schaller wirkt eine große künstlerische Persönlichkeit. Er vermag die künstlerische Begabung in unseren Schülern zu wecken und sie zu fördern, nicht zuletzt, weil er selbst sämtliche Techniken perfekt beherrscht." Die Schülerarbeiten bezeichnete er als "starker Ausdruck an Persönlichkeit."
In der Tat! Die Werke allesamt lassen neben einem wachen und kritischen Auge technische Sicherheit und das Gespür für Form- und Farbgebung erkennen. Und Mut, Einblick in persönliche Gedanken, in die eigene Psyche zu erlauben. Hier sei vor allem Katharina Manzke genannt. Die Abiturientin lässt in ihren "Traumscherben" (Titel ihrer Facharbeit) nahe an sich heran. Sie fügt Mosaiksplitter zu einem Ganzen zusammen. Mit der Illustration ihrer biographischen Gedichte ist ihr eine Synthese in Text, Bild und Schrift gelungen, hinter deren Tiefe man einen um Jahre geprägteren Menschen wähnen möchte.
Gesponsert wurde die Ausstellung vom Kunst- und Kulturverein Lohr und Umgebung. Sie ist noch bis 8. Juli im Alten Rathaussaal zu sehen und ist täglich von 10 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr geöffnet. In den Genuss einer spektakulären Graffiti-Aktion kommen Kunstinteressierte am Donnerstag, 3. Juli, vor dem Musikpavillion in der Städtischen Anlage: Die acht Künstler werden unter Einweisung durch Nadine Bernard das Auto einer Lehrerin am Gymnasium in ein rollendes Kunstwerk verwandeln. Beginn ist um 16 Uhr, Dauer zirka drei Stunden.