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MAIN-SPESSART: Stehender Applaus für Armin Grein

MAIN-SPESSART

Stehender Applaus für Armin Grein

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    Abschied nehmen hieß es im Kreistag Main-Spessart nicht nur für Landrat Armin Grein, sondern auch für 24 Kreisräte – 19 von ihnen waren zur letzten Sitzung in der Amtsperiode nach Karlstadt gekommen. Den Ehrenteller bekamen Erwin Ries und Johannes Sitter (rechts).
    Abschied nehmen hieß es im Kreistag Main-Spessart nicht nur für Landrat Armin Grein, sondern auch für 24 Kreisräte – 19 von ihnen waren zur letzten Sitzung in der Amtsperiode nach Karlstadt gekommen. Den Ehrenteller bekamen Erwin Ries und Johannes Sitter (rechts). Foto: FOTO M. Amkreutz-Götz

    Am 14. Mai 1984 vereidigte der älteste Kreisrat Karl Steigerwald aus Frammersbach Armin Grein als Nachfolger von Landrat Erwin Ammann. Seitdem tagten der Kreistag 146 Mal, der Kreisausschuss 187 Mal und die Fachausschüsse 482 Mal.

    Die Größenordnung des Kreishaushaltsplanes hat sich in 24 Jahren gewaltig verändert. Der Verwaltungshaushalt entwickelte sich von 37 Millionen Euro 1984 auf knapp 89 Millionen Euro 2007. 1984 lag die Umlagekraft noch bei rund 37 Millionen Euro und entsprach damit fast dem kompletten damaligen Verwaltungshaushalt. Der hat sich bis heute auf 107 Millionen Euro verdreifacht. Verdreifacht hat sich auch die Kreisumlage auf knapp 49 Millionen Euro.

    Vor vier Jahren schaffte der Landkreis die Kehrtwende bei den Schulden. 2003 war der Höchststand mit 67 Millionen Euro erreicht. Seitdem wird der Schuldenstand abgebaut. Allein der zur Erhaltung der Gebäude notwendige finanzielle Aufwand im Hochbauamt hat sich seit 1984 mehr als verzehnfacht: Im Haushaltsjahr 2008 steht die Rekordsumme von 1,95 Millionen Euro.

    Seit 1984 wurden allein im Hochbau fast 45 Millionen Euro investiert. Als herausragende Baumaßnahmen im schulischen Bereich nannte Grein stellvertretend den Neubau der Spessarttorhalle in Lohr, die Erweiterung und Sanierung des Gymnasiums in Karlstadt, die Erweiterung der Realschule Arnstein und die aktuellen Sanierungen der Realschule Gemünden und des Hallenbades in Karlstadt. In der Amtszeit Greins wurden 30 Ortsdurchfahrten, 15 Freistrecken und vier Umgehungsstraßen mit einer Gesamtlänge von über 70 Kilometer ausgebaut. Dazu kamen fünf Brücken – angefangen 1984 mit der Himmelstadter Brücke bis zur neuen Marktheidenfelder Mainbrücke 2002 (die allerdings den Landkreis wenig kostete). 83 Millionen Euro wurden im Tiefbau investiert.

    Nach der Eröffnung der Kreismülldeponie in Karlstadt 1977 betrug die Ablagerungsmenge zunächst deutlich über 100 000 Tonnen jährlich. Heute sind es keine zehn Prozent davon, sagte Grein: „Die Gesamtinvestitionen in die Mülldeponie betrugen bis heute ca. 17,2 Millionen Euro.“ Nachdem eine Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Müllheizkraftwerk in Würzburg scheiterte, schloss sich der Landkreis 1994 dem Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt an. Seit 2001 werden alle brennbaren Restabfälle, etwa 25 000 Tonnen jährlich, dort entsorgt. „Seit 15 Jahren gab es keine Gebührenerhöhung mehr. Einige Gebührensätze wurden sogar gesenkt.“ Seit 1995 wurden im Humuswerk Wernfeld 15 000 Tonnen Biomüll zu Kompost verarbeitet.

    1984 war die Schullandschaft im Landkreis komplett. Handlungsbedarf sah man erst Jahre später wieder. 1992 wurde ein Berufsbildungszentrum im Landkreis diskutiert. Grein brachte als zentralen Standort kurzzeitig sogar eine Berufsschule bei Wiesenfeld ins Gespräch. 1997 wurden als künftige zwei Standorte Lohr und Karlstadt erwogen. Am 1. Januar 2000 entstand so die Berufsschule Main-Spessart. Fast zeitgleich wurde der Fachoberschule in Marktheidenfeld eine Berufsoberschule angegliedert. Inzwischen haben sich die Schülerzahlen fast verdoppelt. „Eine sehr positive Entwicklung haben auch unsere sonderpädagogischen Einrichtungen genommen“, betonte der Landrat.

    Ging Erwin Ammann in die Main-Spessart-Annalen als Schulenbauer und -sanierer ein, so kann man Grein getrost den Straßenbauer und Krankenhaussanierer nennen. 1988 begannen die Sanierungen der Krankenhäuser und Seniorenheime. In Gemünden wurde das Krankenhaus geschlossen und ein Kreisseniorenzentrum errichtet. Bis heute wurden 113 Millionen Euro investiert.

    1984 wurden in 464 Betten noch 10 542 Patienten behandelt, heute sind es in 343 Betten 14 430 Patienten, weil die Verweildauer um fast sechs Tage gesunken ist. Krankenhäuser und Altenheime haben sich zu Wirtschaftsunternehmen entwickelt.

    Grein streifte die Wirtschafts- und Tourismusförderung (hier vor allem Rad- und Wanderwege), die Sparkassen-Fusionen 1992 und 2000 sowie den Nahverkehrsausbau mit dem ÖPNV, der Umweltkarte und dem Wabentarif mit den Landkreisen Bad Kissingen, Kitzingen, Rhön-Grabfeld und Würzburg.

    Die Gebietsreform vor über 30 Jahren sei im Landkreis noch immer nicht verarbeitet, meinte Grein. Das „Wir-Gefühl“ sei aber gewachsen.

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