(wh) Der Bangerts war der letzte Bauabschnitt der großen Thüngener Altortsanierung. Die Bundesstraße 26 wurde im Ortsbereich von Thüngen mit einer Fußgängerinsel ausgestattet und neu erstellt. Die B 26 begrenzt den Bangerts und somit den Thüngener Altort am südlichen Rand. Auf dem parkähnlichen Platz selbst wurden die Parkplätze, Bushaltestellen, Infoplätze und teilweise die Grünanlagen neu gestaltet. Auch die Hauptstraße, die den Bangerts durchquert, wurde verengt.
Nach einer sehr kurzen Planungsphase (Mai bis September 2007) und den Vorbereitungen (bis Februar 2008) folgte im März 2008 der Spatenstich. Aufgrund des extremen Winters wurden die Bauarbeiten erst im März 2009 abgeschlossen. Thüngens Bürgermeister Klaus Enzmann berichtete, dass die Planungen im Gemeinderat mit den Geldgebern teilweise heftig diskutiert wurden. Die Absichten des Staatlichen Bauamtes und der Planer entsprachen nicht immer den Vorstellungen des Gemeinderates. Er erinnerte im Besonderen an die Standtorte der Bushaltestellen und an den verengten Einmündungsbereich in den Altort.
Von März bis Ende Juni 2008 war die B 26 in Thüngen gesperrt. Für den Schwerlastverkehr gab es eine Umleitung über den Bachgrund. Diese Strecke wollten jedoch nicht alle „Brummifahrer“ nehmen. Sie zwängten sich durch das Thüngener Neubaugebiet, und sorgten für eine zusätzliche Belastung im Ort.
Die Planung der Plätze und Straßen lag in den Händen des Garten- und Landschaftsarchitekturbüros Müller-Maatsch aus Burghaslach. Das Tiefbautechnische Büro Köhl war für die Wasserleitung und Kanalisation verantwortlich, die Energieversorgung für Straßenbeleuchtung, Strom- und Gasversorgung.
Klaus Enzmann informierte, dass die komplette Sanierung des Thüngener Altortes, die 1994 unter seinem Vorgänger Armin Weber begann, etwa zehn Millionen Euro gekostet hat.
Davon waren 975 000 Euro für das Bauvorhaben am Bangerts geplant. Letztendlich haben die Bauarbeiten für den Bangerts knapp 1,1 Millionen Euro verschlungen. Mit 682 000 Euro wurde der Markt Thüngen belastet, 282 000 Euro trägt das Staatliche Bauamt. 132 000 Euro Zuschuss gab es von der Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken.
523 000 Euro haben Hauptstraße, Gehwege und Plätze gekostet. 282 000 Euro wurden für die B 26 ausgegeben. Die Erneuerung der Kanalisation kostete 90 000 Euro, die Erneuerung der Wasserversorgung schlug mit 80 000 zu Buche. Weitere Kostenstellen waren die Stromversorgung (35 000 Euro), Straßenbeleuchtung (31 000 Euro) sowie die nicht geplante Reparatur der Kanalisation in der Ausweichroute, der Neuen Gasse (40 000 Euro) sowie eine Mitbeteiligung an den Reparaturkosten für die überörtliche Umleitung durch den Bachgrund (15 700 Euro).
Natürlich mussten auch einige Probleme gelöst werden, weil Hausanschlüsse angebunden werden mussten, die es in den Plänen nicht gab. Auch mussten Kanäle versetzt werden.
Erfreulich war, dass in der Binsfelder Straße ein Brunnen gefunden wurde, der erhalten wird. Nach Enzmanns Meinung ist der Altort durch die Sanierung zu einem lebenswerten Schmuckstück geworden. Sein Dank galt den Mitarbeitern der ausführenden Firmen sowie Kämmerer Jürgen Spies, dem eine Finanzierung ohne eine weitere Darlehensaufnahme gelungen war. Sein besonderer Dank ging an die Anwohner der Baustelle und an der Umleitungsstrecke, deren Geduld manchmal strapaziert worden war.