Rund 3,15 Millionen Euro kostet der neue Stützpunkt der Straßenmeisterei Lohr in Hafenlohr direkt am Kreisverkehr an der neuen Mainbrücke. Er löst den bisherigen Stützpunkt Marktheidenfeld ab, der 2009 bei der Zusammenlegung der Straßenmeistereien Lohr und Marktheidenfeld entstanden war.
Am Donnerstag vollzog Bayerns Innenstaatssekretär Gerhard Eck den symbolischen Ersten Spatenstich, der allerdings ein so genannter Baggerbiss war, denn der gelernte Bauingenieur Eck bewegte die ersten Kubikmeter Erdreich mittels eines schweren Raupenfahrzeugs.
Vor vier Jahren wurde die Straßenmeisterei Marktheidenfeld aus wirtschaftlichen Erwägungen mit der in Lohr zusammengelegt. Auch die Leistungsfähigkeit des Standorts war nicht mehr optimal sichergestellt. Anschließend wurde sie als Stützpunkt betrieben. Die weiterhin bestehende Straßenmeisterei Lohr unterhält neben Hafenlohr noch die Stützpunkte in Karlstadt und Gemünden.
410 Kilometer zu betreuen
Wie Eck ausführte, betreut die Straßenmeisterei Lohr als eine von 64 in Bayern rund 410 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen. Am neuen Stützpunkt Hafenlohr versehen voraussichtlich zehn Straßenwärter ihren Dienst in Gebäuden nach aktuellem Standard.
Den Bediensteten stehen ein kompaktes Gebäude mit Bürotrakt, Werkstätten, Waschhalle und einer Fahrzeughalle zur Verfügung, alles auf einer Gesamtnutzfläche von 800 Quadratmetern. Gebaut werden auch zwei Streugutsilos mit je 20 Metern Höhe und je 400 Kubikmetern Fassungsvermögen sowie eine Sole-Erzeugungsanlage mit Lagertank. Die Sole wird im Winterdienst als Streumittel eingesetzt, auf diese Weise die Straßenmeisterei erhebliche Mengen an Streusalz ein.
Der Staatssekretär bezeichnete die eingesetzten Steuergelder nicht nur als eine sinnvolle Investition in die Sicherheit der Straßen, sie sicherten auch Arbeitsplätze in der heimischen Wirtschaft. Es spreche für die Leistungsfähigkeit der Unternehmen in der Region, dass fast alle der Aufträge an heimische Firmen vergeben worden seien. Beim Bau habe man auch Energiesparmaßnahmen umgesetzt und neuen Energieträgern Rechnung getragen: Eine Holzpellets-Heizung, ein Wärmedämmungs-Verbundsystem und eine Fotovoltaikanlage werden installiert.
Marktheidenfelds Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder nannte den neuen Standort optimal. Er sei kein Störfaktor mehr wie es der in Marktheidenfeld gewesen sei und gewährleiste eine unproblematische Anbindung an die von hier aus zu betreuenden Straßen. Sie gehe fest davon aus, dass der Fertigstellungszeitpunkt Ende 2014 eingehalten werden kann.
Thorsten Schwab, Bürgermeister von Hafenlohr, bezeichnete den neuen Standort Hafenlohr nicht als den entscheidenden Faktor. Viel wichtiger sei die Dienstleistung, die von hier für die gesamte Region ausgehe.
Schwab: Umgehung rasch bauen
Jeden Tag rollten rund 9500 Fahrzeuge über den so genannten Aufstieg. Das bedeute gleich hohe Verkehrszahlen für die Ortsdurchfahrt von Hafenlohr. Deshalb hofft Schwab auch auf eine rasche Umsetzung der Umgehung mit Hochwasserfreilegung der Staatsstraße 2315 nach und von Lohr.
Schwab: „Wir brauchen Verkehr zum Transport der Waren, aber der Verkehr muss raus aus den Ortschaften!“ Die Gemeinde Hafenlohr hoffe deshalb auf die positiven Auswirkungen der Entscheidung von Ministerpräsident Horst Seehofer, den Hochwasserschutz in ganz Bayern zu intensivieren.