Das neue Parksystem in der Marktheidenfelder Tiefgarage und auf dem Parkplatz neben dem Rathaus sorgt wohl bei vielen Kundinnen und Kunden für Verunsicherung. Des Öfteren sind Warteschlangen vor dem Bezahlautomaten zu beobachten, in den Sozialen Medien wird darüber diskutiert. Dort heißt es, der Bezahlautomat hätte mehrmals nicht funktioniert.
Wie diese Redaktion berichtete, bewirtschaftet Mobility Hub Parkservice seit Anfang Dezember die Parkflächen mit einem schranken- und ticketlosen System. Die Parkdauer wird automatisch mittels datenschutzkonformer Kennzeichenerkennung an der Ein- und der Ausfahrt erfasst. Für die Bezahlung geben Kundinnen und Kunden ihr Kennzeichen an Touchscreen-gesteuerten Automaten ein oder bezahlen online.
Stadt ist nicht für den Parkplatz verantwortlich
Am vergangenen Montag zur Mittagszeit beispielsweise bildete sich eine Schlange vor dem Ticketautomaten auf dem Parkplatz am Rathaus-Center. Eine Kundin aus dem Landkreis Weilheim-Schongau, die dort ihr Auto abgestellt hatte, versuchte mehrere Minuten lang, durch Drücken und Wischen auf dem Bildschirm den Bezahlvorgang auszulösen. Doch das Gerät reagierte nicht.
Sie war verärgert und wollte sich im Bürgerbüro der Stadtverwaltung beschweren. Die ist allerdings weder Eigentümer der Parkfläche, noch hat sie den Betreiber Mobility Hub Parkservices mit der Bewirtschaftung beauftragt. Die Parkflächen gehören der Unternehmensgruppe Schreiber aus Gründau (Lkr. Main-Kinzig). Bis jetzt würden sich die Beschwerden bei der Stadt Marktheidenfeld noch nicht häufen, sagte ein Sprecher auf Anfrage dieser Redaktion. Er wusste allerdings, dass es im Zuge der Umstellung auf das neue Parksystem vereinzelt Probleme, unter anderem mit der Bezahlung, gegeben habe.
Bezahlung ist auch via Handy möglich
Unter anderem in der Facebook-Gruppe "Hädefelder Gebabbel", in der sich Nutzerinnen und Nutzer über lokale Gegebenheiten austauschen, wird von einer Frau kritisiert, dass sie ungefähr fünfmal dort geparkt hätte und der Automat nie funktioniert hätte. Mit dem Telefonat mit einem Mitarbeitenden der Störungshotline war sie wohl nicht zufrieden.
Eine Frau aus Main-Spessart, der das Warten vor dem Automaten am Montag zu lange dauerte, zückte ihr Handy und fotografierte den QR-Code auf dem Schild neben dem Bezahlautomaten. Der Code führt sie auf eine Internetseite, wo man die Parkgebühren mobil begleichen kann. Dazu ist es allerdings notwendig, die Kreditkartendaten oder für eine Sofortüberweisung die Kontodaten anzugeben.
Betreiber sind keine Unannehmlichkeiten bekannt
Ein Aschaffenburger, der zuvor versucht hatte, die 2,50 Euro Gebühren über das Handy zu zahlen, aber daran scheiterte, dass er seine Kontodaten nicht parat hatte, soll am Automat 50 Cent mehr zahlen - er hatte mehr als 15 Minuten gewartet, bis er an der Reihe ist. Als er seine Bankkarte in den Automaten schob, wurde diese nicht anerkannt. Das bemerkte er aber erst im letzten Moment. Wäre er ohne zu zahlen weggefahren, hätte ihn das 54 Euro kostet. Darauf weist das Schild neben dem Automaten hin.
Laut Regina Groß, Sprecherin des Parkplatz-Betreibers, waren an besagtem Montagmittag keine Unannehmlichkeiten bekannt. Dazu unterstrich sie weiter die Vorteile des Systems. Es sei bereits in anderen Ländern absolut etabliert und würde auch in Deutschland aufgrund der Effizienz und Benutzerfreundlichkeit weiter Einzug halten. Trotz der steigenden Verbreitung sind dennoch nicht alle Parkenden damit vertraut, dessen ist sich das Unternehmen bewusst. Groß verweist auf die zahlreichen erklärenden Schilder direkt an der Parkfläche.