"Wir lassen uns die Kultur nicht kaputt machen. Wir sind da", betonte der Kapellmeister aus Berlin-Brandenburg. Seite an Seite mit Sängerin und Saxophonistin Nicola Biskup-Breitenfeld begrüßte er voller Wiedersehensfreude sein Publikum zum ersten Konzert nach der Pandemie-Auszeit.
Im 2012 gegründeten Orchester sitzen fast ausschließlich aktive und ehemalige Musiker des Stabsmusikkorps der Bundeswehr Berlin, des Bundespolizeiorchesters Berlin und ehemaligen Luftwaffenmusikkorps 4 Berlin. Der Corona-Situation geschuldet waren sieben Aushilfen vor Ort, die sich mühelos in das Ensemble einfügten.
Bereits mit dem ersten Lied wurden Qualität, Harmonie und Spielfreude der Musizierenden deutlich. Die besondere Note setzte der zweistimmige Gesang von Nicola Biskup-Breitenfeld und Peter Kamenz. Je nach Stimmungslage der Komposition weckten die Stücke mal Lebensfreude und Leidenschaft, mal Heimatgefühle und Erinnerung. In Polka, Walzer und Marsch orientierte sich die Kapelle am weichen, schmeichelnden Sound oder den energiegeladenen Tönen, die den unverwechselbaren Musikstil ihres Vorbildes Ernst Mosch prägten. Hoch hinaus ging es mit dem "Astronautenmarsch". Zeitlose Musik, die ins Blut ging, war "Daheim in Böhmen" oder die Löffelpolka. Verdienter Zwischenapplaus begleitete das unterhaltsame "Löffel-Solo" des Kapellmeisters. Für die Romantiker im Saal erklangen verträumte Walzer wie "Tief drin im Böhmerwald", "Rauschende Birken" oder "Wenn zwei Herzen fragen".
Zum Abschied hieß es nach gut zwei Stunden "Bis bald auf Wiedersehn". Lebhafter Applaus und Zugabe-Rufe wurden belohnt mit dem Bierzeltklassiker "Auf der Vogelwiese" und dem rasanten Militärmarsch "Alte Kameraden". Nach dem Konzert waren positive Stimmen aus dem Publikum aus allen Altersstufen zu hören. "Ein exzellenter Klangkörper", befand der Lohrer Richard Eyrich und lobte die Qualität besonders im "hohen Blech".