Der Größe des neuen Supermarktes angemessen fiel am Dienstagabend die Eröffnung des Edeka-Frischecenters Trabold zwischen Weißensteinstraße und Bundesstraße in Gemünden aus: Gefeiert wurde mit Freibier, Spanferkelbraten, kirchlichem Segen, Weinkönigin und einem großen Feuerwerk.
Von einem „Supermarkt auf höchstem Niveau für Gemünden“ schwärmte Inhaber Marco Trabold, sichtlich stolz auf die Investition in 3600 Quadratmeter Fläche. Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert freute sich mit ihm: „Der ,Markt der Generationen‘ ist für uns in Gemünden ein Alleinstellungsmerkmal.“
„Markt der Generationen“ meint ein Konzept, dass allen Generationen entgegenkommt. Die Abmessungen und Einrichtungen sind mit Blick auf die älter werdende Gesellschaft entworfen und berücksichtigen auch die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Das beginnt bei den extra breiten Parkplätzen (mindestens 2,75 Meter) und allen möglichen Arten von Einkaufswagen: für Kleinkinder, Kinder, für Rollstuhlfahrer . . . Auch Rollatoren mit großem Einkaufskorb sind vorhanden.
Wer Hilfe oder Beratung möchte, kann über zwei Serviceknöpfe (an der Leergutannahme und in der Wein-Abteilung) Mitarbeiter rufen. Die Verbesserungen setzen sich fort mit dem Angebot von Kundentoiletten, extra breiten Gängen, durch die man auch mit einem Rollstuhl oder Zwillingskinderwagen kommt, und übersichtlichen niedrigen Regalen. Die Etiketten an den Waren sind größer als bisher üblich, und an den Einkaufswagen befinden sich Lupen. Vor etwa 200 Gästen, darunter Stadträte, Vertreter der beteiligten Bau- und Handwerkerfirmen, Edeka-Partner und Mitarbeiter, stellte Marco Trabold die Besonderheiten seines Familienunternehmens heraus.
Als Vollsortimenter biete er im Neubau die größte Auswahl, dreimal mehr Produkte als die Mitbewerber. Unter den über 30 000 Artikeln befänden sich ständig 1200 zum Discountpreis. Mit den 60 Mitarbeitern in Gemünden biete das Frischecenter mehr Arbeitsplätze als alle Discounter in Gemünden zusammen.
Sodann stellte der 50-jährige Würzburger die Leiter seiner fünf Märkte (Eisingen, Gemünden, Zellingen sowie Würzburg-Heuchelhof und -Sanderau) vor, darunter Daniel Dietrich, den Chef in Gemünden. Er war bisher stellvertretender Marktleiter in der Sanderau und gehört seit 25 Jahren, seit der Lehre, zur Trabold-Belegschaft. Auch die Abteilungsleiter des Gemündener Frischecenters stellte Marco Trabold vor.
Den Segen für das Haus und die Belegschaft sprachen die Gemündener Pfarrer Richard Englert und Thomas Schweizer. Letzterer scherzte, die Evangelienlesung von der „Speisung der 5000“ sei fast ein wenig geschäftsschädigend für die Bäckerei Pappert im Markt, da in der Geschichte so viel von den fünf Broten übrig bleibt, dass nichts verkauft werden könnte.
Christian Ort, Vorstand der Edeka-Nordbayern-Sachsen-Thüringen mbH, befand, „Gemünden kann stolz auf den Einkaufsmarkt sein“ und lobte Trabold: „Kaufleute wie Sie haben die Edeka groß gemacht und zur Nummer 1 gemacht, da bin ich überhaupt nicht bange, dass wir Nummer 1 bleiben.“
Hatte Marco Trabold in seiner Rede dem Gemündener Stadtrat die Zulassung eines neuen Mitbewerbers und damit gar „einen Fehler“ unterstellt, so bestritt Bürgermeister Lippert einen solchen Vorgang. Von einem Interessenten „ist mir im Moment nichts bekannt“. Auf die älter werdende Bevölkerung einzugehen, lobte Lippert ebenso, wie dass die Familie Trabold am Standort Gemünden neue Akzente setze. Wichtig sei, dass wieder ein innenstadtnaher Markt zur Verfügung steht.
Royalen Glanz verlieh der Feier die Fränkische Weinkönigin Kristin Langmann (Bullenheim), die in Begleitung des Weinbauverbandspräsidenten Artur Steinmann gekommen war. Das neue Frischecenter bietet 1400 Weine, davon 600 Franken. So eine Vinothek gefällt der Weinkönigin, die in einer geschliffenen Rede den Markt beschrieb („Hier kann man sich das perfekte Dinner zusammenstellen“) und um die Bedeutung für ihre Winzer weiß: „70 Prozent der Weine werden im Lebensmittelhandel gekauft.“ Dass man die im Markt nun probieren könne und auf Wunsch von einem Fachmann Beratung erhalte, „finde ich gut“. Den Abschluss des Eröffnungsfests bildete ein großes Feuerwerk.