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KARLSTADT: Trennleine behindert beim Schwimmen

KARLSTADT

Trennleine behindert beim Schwimmen

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    Drei solche Föhne und darunter jeweils zwei zusätzlichen Steckdosen für mitgebrachte Föhne gibt es in den beiden Sammelumkleiden des Hallenbads.
    Drei solche Föhne und darunter jeweils zwei zusätzlichen Steckdosen für mitgebrachte Föhne gibt es in den beiden Sammelumkleiden des Hallenbads. Foto: FOTO K. Haase

    Die Trennleine zwischen dem Schwimmer- und dem Nichtschwimmerbereich stört viele Badbesucher. Wer Bahnen schwimmen will, ist ständig mit diesem Hindernis konfrontiert. Und die Schwimmbadgäste erinnern sich noch gut an die Situation vor der Sanierung. Da war diese Leine so hoch über dem Becken gespannt, dass man ungehindert darunter hindurchschwimmen konnte.

    Als das Bad 1971 neu war, befand sich diese Leine zunächst auf Höhe der Wasserlinie. Später ließ der damalige Schwimmmeister Horst Frickel auf beiden Seiten des Beckens Pfosten errichten, um sie höher spannen zu können.

    Es ist die Frage, ob man die Vorschriften nicht wieder genauso auslegen könnte wie vor der Sanierung. In einem Schriftstück mit dem Titel „Objektplanung Hallenbäder“ heißt es lediglich: „Ist eine unterschiedliche Nutzung eines Bades nicht zu umgehen, so ist aus Sicherheitsgründen eine Kennzeichnung der Grenze zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich durch ein deutlich sichtbares Begrenzungsseil vorzusehen.“

    Und in einem Merkblatt der Gemeindeunfallversicherung steht: „In Bädern, in denen Gruppenschwimmen mit Nichtschwimmern abgehalten wird, muss zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerteil ein Trennseil auf der Wasseroberfläche angebracht werden können.“ Von „Gruppenschwimmen“ und „können“ ist hier die Rede.

    Die Fachschaft Sport des Gymnasiums äußert ganz andere Bedenken hinsichtlich der Sicherheit im Bad. Sportfachvertreterin Irene Steinbach-Walter sagt, bei dem grauen Edelstahlbecken würden Sportlehrer die Tiefe des Schwimmbeckens nicht so gut überblicken wie früher, als das Becken hellblau gefliest war.

    Eine direkte Beleuchtung über dem Becken könnte Abhilfe schaffen, meint sie und hat ihre Bedenken dem Schulleiter Albert Häusler weitergegeben, damit er sie am Landratsamt vorträgt. Silvia Tratberger gibt als Sachgebietsleiterin Hochbau zu bedenken, dass eine Beleuchtung über dem Becken schwierig zu realisieren wäre. Wie könnten beispielsweise kaputte Leuchtmittel über dem Becken ausgetauscht werden?

    Ein weiterer Kritikpunkt der Sportlehrer ist die Zahl der Haartrockner. In jeder Sammelumkleide gibt es nur drei Föhne. Selbst mit den je sechs zusätzlichen Steckdosen könne eine Mädchenklasse nicht vernünftig die Haare trocknen. Den Mädchen wurde empfohlen, Mehrfachstecker mitzubringen. Die Buben ersparen sich das und gehen oft mit nassen Haaren ins Freie.

    Haartrockner dürften aus Brandschutzgründen nicht mehr im Foyer montiert werden, da es Fluchtweg ist, erklärt Tratberger. Und in den Sammelumkleiden ist kaum Platz für mehr Föhne. Vor dem Umbau seien weniger Föhnmöglichkeiten vorhanden gewesen und damals habe es keine Klagen gegeben.

    Neben ihrer Kritik hat Sportlehrerin Steinbach-Walter auch Lob: „Das sanierte Bad kommt sehr gut an, es ist schön, dass es nicht mehr so schmuddelig ist wie früher."

    Aus der Bevölkerung kam die Klage, dass es keine Duschkabinen gibt, sondern nur eine einzelne kleine Trennwand. Hier könnte zusätzlich ein Duschvorhang installiert werden, sagt Silvia Tratberger. Geschlossene Kabinen seien von Anfang an nicht vorgesehen gewesen. Sie bedeuten zusätzlichen Reinigungs- und Unterhaltungsaufwand. Außerdem ist der Platz im Duschraum begrenzt.

    Bisher fehlen im Duschbereich noch Haken für Handtücher. So sind noch zusätzliche Haken vorgesehen, wurden jedoch von der Firma nicht rechtzeitig geliefert. Übergangsweise steht eine mobile Garderobe im Gang.

    Weiter finden manche Badegäste, die Ablage- und Sitzmöglichkeiten in der Schwimmhalle seien zu knapp bemessen. Die Sachgebietsleiterin im Landratsamt: „Es wurden mehr Sitzmöglichkeiten geschaffen als vorher. Die Raummöglichkeiten sind aber leider begrenzt.“ Das Bad sei kein Aufenthaltsbad. Dafür hätte man es wesentlich erweitern müssen.

    Im Karlstadter Bauausschuss kam zudem kürzlich der Vorschlag, Parkplätze statt Rasen südlich der Schwimmhalle anzulegen. Dieser Antrag ging an Erhard Döll, der im Landratsamt für die Schulbauten zuständig ist. Er sieht keine dringende Notwendigkeit für den Bau eines solchen Parkplatzes, da zu Beginn der öffentlichen Schwimmzeiten um 16 Uhr die Lehrerparkplätze nicht mehr benötigt werden.

    Zur benachbarten Realschule stellt sich zudem die Frage, weshalb sie nur acht Zentimeter Wärmedämmung bekommt. So schrieb dieser Tage Energiespar-Profi Ronny Meyer in der täglichen Energiesparspalte der Main-Post: „Es ist wirtschaftlich unschlagbar, wenn ohnehin ein Gerüst steht, auch gleich die Fassade zu dämmen – mit mindestens 14 Zentimeter Dämmstoffdicke.“

    Die Dämmung entspreche einer EnEV-Sanierung, erklärt Tratberger. Als die Sanierung geplant wurde, sei Passivhausstandard noch nicht so aktuell gewesen wie derzeit. Eine stärkere und dichtere Dämmung hätte eine Lüftungsanlage erfordert, um die Feuchtigkeit aus dem Schulgebäude abzutransportieren. Ansonsten hätte es bauphysikalische Probleme gebracht, sagt sie.

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