In der Gemeinderatssitzung in Erlenbach berichtete Revierförster Christoph Müller über den Zustand des Gemeindewaldes im Jahr 2022 und die Planungen für das laufende Jahr. Der Wald erlebte wieder einen extremen Dürresommer. Laub wurde schon im Juli von den Bäumen abgeworfen. Es wurden 985 Festmeter Holz eingeschlagen. Im Vorjahr waren es 940 Festmeter. Die Holzpreise für Nadelholz blieben stabil, während die Preise für Laubholz deutlich gestiegen sind. Um 20 bis 30 Prozent sind jedoch die Aufarbeitungskosten gestiegen.
Explosionsartig gestiegen ist auch die Nachfrage nach Brennholz durch die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. Der fehlende Frost erschwerte in den Wintermonaten die Holzrückung. Im Löffelholz wurden Kirsche, Spitz-Ahorn und Baum-Hasel wiederbepflanzt. Im Eichholz wurde auf einer freien Fläche von 0,37 Hektar eine Eichensaat eingebracht. Die Kosten hierfür betrugen rund 4500 Euro. Insgesamt konnte ein Plus von 11.510 Euro erwirtschaftet werden. Einnahmen von 80.898 Euro aus dem Holzverkauf (69.533 Euro) und durch Förderung (11.365 Euro) standen Ausgaben von 69.388 Euro für Pflanzen (6472 Euro), Unternehmerarbeiten (28.302 Euro), Gemeindearbeiter (12.977 Euro), Forstamt (6998 Euro), Versicherungen und Mitgliedbeiträge (6019 Euro), Unterhalt (5486 Euro) und Walderwerb (3134 Euro) gegenüber.
Wird eine Waldfläche von 1000 Bäumen stillgelegt?
Für das laufende Jahr besteht weiterhin eine große Planungsunsicherheit. Es ist auch erneut mit Kalamitätsholz zu rechnen. Geplant ist ein Holzverkauf von 1015 Festmetern. Dafür wurden bereits im Januar und Februar 764 Festmeter geschlagen. Verkauft wird das Holz zu 50 Prozent in der Gemeinde und zu 50 Prozent an die Industrie. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die extrem hohe Nachfrage nach Brennholz aus Buche in diesem Jahr nicht bedient werden kann. Die Vergabekriterien will der Gemeinderat noch festlegen. Es sollen wieder Pflanzungen erfolgen und die neu gepflanzten Bäume müssen kontinuierlich gepflegt werden.
Auch am Vertragsnaturschutzprogramm Wald der Staatsregierung will man wieder teilnehmen. Geplant sind für das Haushaltsjahr 2023 Einnahmen von 71.715 Euro und Ausgaben von 67.728 Euro. Forstrat Benedikt Speicher wies ergänzend auf das geplante Bundesförderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" hin, das noch nicht abschließend beschlossen wurde. Dieses sieht unter anderem eine Stilllegung der Waldfläche von 5 Prozent vor, was in Erlenbach rund 1000 Bäume betreffen würde.
Der Biber war wieder aktiv
Bürgermeister Neubauer informierte das Gremium auch über die Vergabe der Freianlagen beim Neubau der Kindertagesstätte St. Burkard an das Büro arc.grün landschaftsarchitekten. stadtplaner. GmbH aus Kitzingen. Gräben am Radweg von Tiefenthal nach Erlenbach wurden ausgehoben und unbefahrbare Waldwege instandgesetzt. Auch der Biber war wieder aktiv. Der Bauhof nahm Pflegemaßnahmen an Bäumen vor und beseitigte einen durch den Sturm verursachten Wassereintritt in der Toilettenanlage der Festhalle und einen Schaden am Dachblech der Grundschule. Beraten und einstimmig beschlossen wurde die Neufassung der Friedhofssatzung und der Friedhofsgebühren.