Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

Unterricht in Sachen Solidarität

Marktheidenfeld

Unterricht in Sachen Solidarität

    • |
    • |
    Unterricht in Sachen Solidarität
    Unterricht in Sachen Solidarität Foto: FOTO MP

    Ausgangspunkt war die Suche nach einem Projekt für die Vorweihnachtsaktion, bei der sich jedes Jahr Schülermitverwaltung (SMV) und Religionslehrer beider Konfessionen um Spenden bemühen, berichtet die Schule in einem Pressetext.

    Kurz vor Ferienende fiel bei dieser Suche Beate Ritter-Schilling, katholische Religionslehrerin im Schulort Karlstadt, der Artikel "BDKJ unterstützt die Initiative des Bundesjugendrings ,Jugend hilft'" im Sonntagsblatt auf.

    Schon auf der Schulkonferenz im September gelang es, einige Kollegen zu gewinnen. Die Idee: Eine Gruppe Schüler, die sich dafür freiwillig melden sollen und sogar Urlaub dafür nehmen müssen, fahren mit Lehrern in die Flutgebiete im Osten Deutschlands und helfen dort beim Wiederaufbau. Daraus soll sich eine Freundschaft zu den Menschen vor Ort entwickeln. Das Projekt im Hochwassergebiet soll auch mit einer in der Adventszeit veranstalteten Tombola finanziell unterstützt werden.

    Es meldeten sich viel mehr Schüler für dieses Projekt, als mitfahren konnten. Und in den Handwerksbereichen der Berufsschule erklärten sich Lehrer bereit, ihre fachlichen Kompetenzen einzubringen und die Schüler zu begleiten. Die Organisation übernahmen in ökumenischer Zusammenarbeit Beate Ritter-Schilling und Ute Siebeker, beide Religionslehrerinnen in Karlstadt. Über den Bundesjugendring wurden Kontakte nach Klosterbuch geknüpft, ein kleiner Ort im Dreieck Leipzig-Dresden-Chemnitz. Das 56-Seelen-Dorf wurde vom 12. auf den 13. August vom Hochwasser der Freiberger Mulde völlig überflutet. Das alte Zisterzienserkloster Buch, durch einen Verein mit viel Sachkenntnis und Engagement seit Ende der 90er Jahre wieder hergerichtet und als Touristenziel weit bekannt, wurde verwüstet.

    Zehn Schüler fuhren im Oktober sieben Tage mit Klaus Scheller (Metallabteilung) und Siegfried Spörl (Bauabteilung) sowie Beate Ritter-Schilling nach Klosterbuch in Sachsen zum Einsatz. Die Spannung war groß, hatte doch keiner der Schüler oder Lehrer wirklich ein Bild von dem, was sie dort erwarten würde. Matthias Brune (16), Kaufmann in spe, meint dazu: "Wenn es bei uns solch eine Katastrophe gegeben hätte, wären die Sachsen gewiss auch gekommen, um zu helfen."

    Die Unterbringung der Gruppe erfolgte in einem Outdoor-Camp in Klosterbuch. Elsbeth Pohl-Roux, die Organisatorin des Wiederaufbaus und selbst Betroffene, teilte die Arbeiten zu: Mauern, Holz machen, Steine sammeln, Fenster einputzen, Streichen, Fachwerk mit Lehmziegeln ausmauern, Rohrleitungen in den Fußböden freilegen, Estrich einbringen und Stallboxen montieren.

    Neben den Wiederaufbauarbeiten kam das Freizeitprogramm nicht zu kurz. Eine Führung durch die Klosteranlagen, Stadtbummel, Burgführung und ein Helferfest hinterließen das Gefühl, geschätzte und willkommene Freunde zu sein.

    Fazit eines Schülers aus den Erfahrungen in Klosterbuch: "Ich halte es für eine gute Idee, das Projekt weiter zu begleiten, da die Menschen jede Hilfe gebrauchen können. Alleine und ohne das nötige Geld ist das nie zu bewältigen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden