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GRÄFENDORF: US-Futter für die fränkische Muschel

GRÄFENDORF

US-Futter für die fränkische Muschel

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    Thomas Keller, Bürgermeister Jürgen Karle, Doris Hupfer (von links) und Wolfgang Thurn beobachten die Flussperlmuscheln in dem Spezialbecken.W. Schelbert
    Thomas Keller, Bürgermeister Jürgen Karle, Doris Hupfer (von links) und Wolfgang Thurn beobachten die Flussperlmuscheln in dem Spezialbecken.W. Schelbert Foto: Foto:

    Zu einem Informationsaustausch mit Begutachtung des Restbestandes der weltweit einzigartigen Buntsandsteinmuschel der Schondra hatte Kurt Dietl, Vertreter der Naturschutzbehörden und Bürgermeister Jürgen Karle aus Wartmannsroth eingeladen. Ein neues Spezialfutter aus Amerika soll die Flussperlmuschel zur Fortpflanzung in der Forellenzuchtanlage Seewiese anregen.

    Bei einem Treffen der Hegefischereigenossenschaft mit Vertretern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Vertretern der Gemeinden an der Schondra kamen vor einigen Wochen Auflagen für den Naturschutz zur Sprache. Diesen Anlass nutzte der stellvertretende Vorsitzende der Hegefischereigenossenschaft Schondra, Dietl, zu einem Infotreff mit Besichtigung des bis auf 30 Tiere zusammengeschrumpften Bestandes der Buntsandsteinmuschel in der Schondra.

    „Bei dem vorangegangenen Treffen hatten wir mit den Experten versucht, die Quellen für Verunreinigungen in der Schondra und dem damit einhergehenden schubweisen Absterben von Flussperlmuschelpopulationen herauszufinden. Doch es gab keine neuen Erkenntnisse“, erklärte Dietl. Nun wurden acht Muscheln in Kieskörben in einem Spezialbecken mit Kreisströmung und Temperaturregelung eingesetzt. In Zusammenarbeit mit der TU München konnte ein Spezialfutter aus den USA bezogen werden, das die Muschel optimal mit Nahrung versorgt. „Das Verhalten der Muscheln ist ganz anders mit der neuen Nahrungslösung. Sie sind viel ruhiger und wandern regelmäßig in ihrem Lebensraum umher“, sagt Wolfgang Thurn, Eigentümer der Forellenzuchtanlage Seewiese.

    Seit mehr als zwölf Jahren setzen sich Dietl, Thurn und Arnold Meder für den Erhalt der Flussperlmuschel ein. Die Muschel kann sich nicht selbst fortpflanzen, da der Bestand zu gering ist und die Junglarven im ersten Lebensjahr einen Wirt brauchen. Dies ist eine junge Bachforelle, in deren Kiemen sich die 50 Mikrometer großen Larven einnisten und wachsen, bis sie nach etwa einem Jahr abfallen, sich im Sand vergraben und dort weiter entwickeln.

    „Die Muscheln sind bei Herrn Thurn und seinen Helfern in sehr guten Händen, sie machen sehr gute Arbeit und wir unterstützen das alles so gut wir können“, betonte Dr. Thomas Keller, stellvertretender Sachgebietsleiter der Höheren Naturschutzbehörde in Würzburg. Die Muscheln können bei Führungen beim Tag des offenen Fischgutes Seewiese von 20. bis 22. Juli und beim Schonderfelder Dorffest am 5. August besichtigt werden.

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