Jetzt gibt es auch im Landkreis Main-Spessart erste Verdachtsfälle auf die Omikron-Variante des Coronavirus. In einer Behinderteneinrichtung in Gemünden sowie einem kleinen Wohnheim, wo Menschen mit Behinderung leben, kam es zu einem Corona-Ausbruch. Das Landratsamt sprach in einer Pressemitteilung lediglich von einer Einrichtung in Gemünden. Dabei handelt es sich um die Werkstatt der Mainfränkischen Werkstätten in der Gartenstraße, wie Werkstätten-Sprecherin Anja Gropp auf Anfrage bestätigt. Hinzu kommt ein Wohnheim. Dem Landratsamt zufolge befinden sich 160 Menschen aufgrund des Ausbruchs in Quarantäne – egal ob genesen, geimpft oder schon geboostert.
Bei vier der insgesamt 14 Infizierten liegt der Verdacht auf die besorgniserregende Virusvariante Omikron vor. Sobald ein Verdachtsfall besteht, bittet das Gesundheitsamt das zuständige Labor eine Ganzgenomsequenzierung durchzuführen. Dies sei aktuell der Fall. Erst wenn sich dieser Verdacht bestätigt, gilt die Omikron-Variante als nachgewiesen. Laut Dorothea Fischer von der Pressestelle des Landratsamts brauche das Labor in der Regel zwei bis drei Wochen für die Untersuchung.

Anja Gropp von den Mainfränkischen Werkstätten sagt, dass die Werkstatt in der Gartenstraße in Gemünden am Mittwochnachmittag geschlossen wurde, weil eine auffällige Sequenzierung vorliege, die den Verdacht auf Omikron nähre. Alle Mitarbeiter der Werkstätte, mit und ohne Behinderung, egal ob genesen oder geimpft, befänden sich derzeit in Quarantäne. Die Betroffenen seien alle "so weit" durchgeimpft und zum Teil schon geboostert. Von Gropp erfährt die Redaktion auch, dass außerdem eine Wohneinrichtung von Menschen mit Behinderung betroffen ist, in der mindestens einer der Infizierten wohnt.
Das Landratsamt hat vorsorglich alle Einrichtungen und die Kliniken in Main-Spessart über das Ausbruchsgeschehen informiert und sensibilisiert, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Es könne nicht nachvollzogen werden, mit wem die Infizierten Kontakt hatten, daher stünden vorsorglich alle Betroffenen unter Quarantäne. Dies habe das Gesundheitsamt umgehend nach Bekanntwerden des Infektionsverdachts angeordnet. Alle Betroffenen sollten am Donnerstag getestet werden.
Landrätin Sitter: "Jetzt Infektionsketten durchbrechen"
"Wir müssen jetzt alle besonders achtsam sein", wird Landrätin Sabine Sitter zitiert. Denn die Omikron-Variante scheine sich schneller zu übertragen, als andere Coronaviren. Wer als Kontaktperson eines Omikron-Verdachtsfalls gilt, muss sich derzeit trotz Impfung oder nach durchgemachter Covid-19-Erkrankung in Quarantäne begeben.
Sitter appelliert an die Menschen in Main-Spessart alles zu tun, um die Infektionsketten zu durchbrechen. Dies geschehe am besten mit einer Impfung. Impfen sei die beste Möglichkeit, um sich vor einer Corona-Erkrankung und auch deren möglichen Langzeitfolgen ("Long Covid") zu schützen.
Was tun bei Symptomen?
Wer Symptome einer Corona-Infektion aufweist, sollte sich möglichst von anderen Menschen fernhalten, vor allem von Risikopersonen, die gefährdet sind, schwer an Covid-19 zu erkranken. Zudem ist es anzuraten, zu Hause einen Schnelltest durchzuführen. Ist dieser positiv, sollte man den Hausarzt aufsuchen.

Wer Kontakt zu einem Infizierten hatte, sollte ebenfalls eigenverantwortlich handeln; das heißt, Selbsttest mit eigenständig beschafften Tests durchführen, Schnelltests oder die Testmöglichkeiten in Betrieben nutzen. Wer eine Warnung der Corona WarnApp erhält, kann mit dieser auch eine kostenlose PCR-Testung in Anspruch nehmen. Die Warnung auf dem Handy muss bei der Testung vorgezeigt werden. Insgesamt zwei Wochen nach dem letzten Kontakt zur infizierten Person sollte man auf coronaspezifische Symptome achten. Falls Krankheitszeichen auftreten, sollte man sich unverzüglich in Selbstisolation begeben, die Symptome ärztlich abklären lassen und das Gesundheitsamt informieren.