"Vernünftig planen – solide Wirtschaften", unter diesen Titel stellte Bürgermeister Klaus Thoma seine Haushaltsrede 2021 in der Sitzung des Marktgemeinderats am Dienstag in der Dreschhalle. Dieser Prämisse schlossen sich auch die Räte an. Einstimmig wurden das Investitionsprogramm 2020-2024, der Finanzplan 2020-2024, der Stellenplan 2021, der Haushaltsplan 2021 und die Haushaltssatzung 2021 beschlossen. "Vor uns liegt ein ausgeglichener Haushaltsplan, der wieder eine Reihe wegweisender Investitionen vorsieht", erklärte Thoma in seiner Haushaltsrede.
"Die Jahre 2020 und 2021 waren und sind geprägt von einer absoluten Ausnahmelage", verwies er auf den zeitweisen Stillstand des öffentlichen Lebens, Kurzarbeit bei beinahe allen größeren produzierenden Betrieben in der Gemeinde, zeitweise Schließung von Hotels, Einzelhandel und Gastronomie. Doch der Haushaltsplan spiegele wider, dass Kreuzwertheim trotz der Krise alles in allem gut dasteht. Großer Pluspunkt seien die Schuldenfreiheit und die angesparten Rücklagen, die gerade in Krisenzeiten sehr wichtig seien.
Sanierung des Fürstin-Wanda-Hauses
In der Haushaltsrede der SPD/Plus Fraktion betonte Rätin Silvia Klee, Kreuzwertheim habe nach wie vor einen Handlungsspielraum, den andere Gemeinden schon lange nicht mehr hätten. Ganz oben auf der Prioritätenliste ihrer Fraktion stehe die Sanierung des Fürstin-Wanda-Hauses. Es sei Mittelpunkt des vielfältigen Vereinsleben und des Orts. Weiteres zentrales Thema seien die Ortsstraßen.
Für die Fraktion der Freien Wähler verwies Frank Theobald in seiner Haushaltsrede darauf, dass man bei zukünftigen Haushaltsplänen auch Gelder für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel wie Starkregen und zunehmende Trockenperioden berücksichtigen soll. Günter Kohrmann, Sprecher der CSU-Fraktion, bestätigte, wenn man richtig investiere, habe die Gemeinde eine gute Zukunft vor sich.
Das Volumen des Verwaltungshaushalt 2021 liegt in Einnahmen wie Ausgaben bei 8 339 700 Euro, der Vermögenshaushalt umfasst 2 175 600 Euro. Umlagen machen rund ein Drittel der Ausgaben des Verwaltungshaushalts aus: an den Landkreis 1 991 000 Euro, an die Verwaltungsgemeinschaft 688 000 Euro und an Gewerbesteuerumlage 95 000 Euro.
Keine Kreditaufnahmen vorgesehen
Auf den Einnahmenseite gehen Grundsteuer und Gewerbesteuer mit insgesamt 1 701 600 Euro (Vorjahr 2 246 800 Euro) deutlich zurück. Die Rücklage kann von 4,463 Millionen Euro laut Plan heuer auf voraussichtlich 5,529 Millionen Euro erhöht werden. Es sind 2021 keine Entnahmen aus der allgemeinen Rücklage oder Kreditaufnahmen vorgesehen. Die Marktgemeinde Kreuzwertheim ist schuldenfrei. Im Investitionsprogramm 2020-2024 sind Investitionen von insgesamt 7,928 Millionen Euro vorgehen.
Es wird in nahezu allen Aufgabenbereichen der Marktgemeinde investiert. Große Investitionen entfallen unter anderem auf die Bereiche Feuerwehr, Sanierung Fürstin-Wanda-Haus, Sanierung Sportgelände, Förderprogramme im Bereich Wohnungsbau und Grunderwerb, Gemeindestraßen, Erschließung weiterer Abschnitte der Gewerbegebiete, Sanierung Altort, sowie die Erneuerung des Hochbehälter Kreuzwertheim.