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Main-Spessart: Volksbegehren: MSP liegt unter Bayern-Schnitt

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Volksbegehren: MSP liegt unter Bayern-Schnitt

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    Ein Teilnehmer der Abschlussveranstaltung des Volksbegehrens Artenvielfalt hat eine Biene auf seinem Anzug. Schon deutlich vor dem Ende der Eintragungsfrist hatten sich nach Angaben der Initiatoren mehr als zehn Prozent aller Wahlberechtigten in Bayern in Unterschriftenlisten in den Rathäusern eingetragen.
    Ein Teilnehmer der Abschlussveranstaltung des Volksbegehrens Artenvielfalt hat eine Biene auf seinem Anzug. Schon deutlich vor dem Ende der Eintragungsfrist hatten sich nach Angaben der Initiatoren mehr als zehn Prozent aller Wahlberechtigten in Bayern in Unterschriftenlisten in den Rathäusern eingetragen. Foto: dpa/Sven Hoppe

    Im Landkreis Main-Spessart hat das Volksbegehren "Rettet die Bienen!" weniger Unterstützung erfahren als in anderen Bereichen des Freistaats. Bayernweit haben 18,4 Prozent der Wahlberechtigten das Begehren mit ihrer Unterschrift, die sie im Rathaus abgaben, unterstützt (Stand Donnerstag gegen 13 Uhr). In Main-Spessart dagegen sind es laut Schnellmeldung des Landratsamts vom Donnerstag kurz vor 12 Uhr genau 14,64 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt: Von den 99 583 Wahlberechtigten sind 14 577 ins Rathaus zum Unterschreiben gegangen. 

    Die stellvertretende Kreisvorsitzende der ÖDP, Michaela Schwab (Karlstadt), zeigt sich dennoch stolz und glücklich über das Ergebnis. Schließlich habe ihre Partei den ersten Schritt gemacht und weit mehr als die nötigen 25 000 Unterschriften gesammelt, damit das jetzige Volksbegehren überhaupt zustande kommen konnte.

    Schwieriger einzutragen

    Dass Main-Spessart schwächer abgeschnitten hat der Freistaat insgesamt, könnte auch an den begrenzten Öffnungszeiten der Rathäuser liegen, mutmaßt Erwin Scheiner, der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz. In diesem Flächenlandkreis sei es für viele nicht so leicht, zum Eintragen zum Beispiel in ihre Verwaltungsgemeinschaft zu kommen. Und dann sei etlichen Menschen auf dem Land immer noch ein aufgeräumter Garten wichtiger als Artenvielfalt.

    Grafik für Online / LD - Volksbegehren Rettet die Bienen - Ergebnis
    Grafik für Online / LD - Volksbegehren Rettet die Bienen - Ergebnis Foto: Grafik Jutta Glöckner

    Gerhard Kraft lobt die Zusammenarbeit im Bündnis für das Volksbegehren. Nie zuvor hätten sich so viele Unterstützer zusammengefunden. "Das ist ein gutes Ergebnis für Main-Spessart", sagt der Grünen-Kreisvorsitzende. Die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina: "An diesem Signal kommt niemand vorbei."

    Identifikation mit den Bauern

    Der Kreisobmann des Bauernverbands, Reinhard Wolz (Marienbrunn), sagt, das MSP-Ergebnis sei abzusehen gewesen. Im ländlichen Raum würden sich die Menschen eben noch mehr mit den Bauern identifizieren als in den Städten und wüssten, dass die Bauern schon viel für die Natur tun - vom Schnittzeitpunkt der Wiesen bis zum Anlegen von Blühflächen. Er prophezeit, dass die Bevölkerung das Ergebnis zu spüren bekommt und mittragen muss.

    Elmar Konrad, der Kreisgeschäftsführer des Bauernverbands, sagt, Landwirtschaft nur mit Gesetzen und Reglementierungen zu betreiben hieße Planwirtschaft. Das verunsichere die Landwirte. "Wir sollten die Diskussion breiter machen." Denn die Bauern seien nötig für die Pflege und den Erhalt der Kulturlandschaft. Das würden selbst die Naturschutzbehörden sagen. Es sei kaum noch möglich, Landwirte bei der Stange zu halten. Konrad: "Das Gesetz muss landwirtschaftsfreundlicher werden."

    Auch kleine Orte als Hochburgen  

    Die Hochburgen des Volksbegehrens mit mehr als 15 Prozent sind die größeren Orte Karlstadt, Gemünden Lohr, Marktheidenfeld, Frammersbach und Zellingen. Aber auch Esselbach, Kreuzwertheim, Triefenstein, Rothenfels, Partenstein, Neuendorf, Gössenheim und Mittelsinn haben mit mehr als 15 Prozent überdurchschnittlich viele Wähler mobilisiert. Arnstein landete als fünftgrößter Ort in Main-Spessart bei 12,75 Prozent. Unter zehn Prozent kamen Karsbach, Thüngen und Schollbrunn. Schlusslicht ist Rechtenbach mit weniger als sieben Prozent. 

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