Außergewöhnliche Klänge wechselten sich mit andächtiger Stille am späten Sonntagnachmittag in der gut besuchten Stadtpfarrkirche St. Michael in Lohr ab.
Familie Heilgenthal aus Hofstetten spielte ein Marienkonzert zum Muttertag. Neben Trompete, Akkordeon, Tuba und Gitarre machten die Multiinstrumentalisten auch Musik auf weniger bekannten Instrumenten wie Alphorn, Drehleier, Psalter und auf der Bockpfeife, einem fränkischen Dudelsack.
Selbst beigebracht
"Drehleier und Bockpfeife sind Borduninstrumente. Das heißt, es klingen immer mehrere Töne", erklärte Hans Heilgenthal (59) vor dem "Menuett aus Wunsiedel". Dabei begleitete ein tiefer Halteton die Melodie. Diese Instrumente haben sich die Musiker selbst beigebracht. "Dafür findet man keine Lehrer hier in der Gegend. Wir hatten natürlich schon Vorkenntnisse in der Musiktheorie", sagte Hans Heilgenthal.
Seit 36 Jahren macht er zusammen mit seiner Frau Lissy (55) Musik. Vorher war er in einer Blaskapelle. In seiner Studienzeit trat er als Straßenmusiker in Würzburg auf. Schon damals spielte der Berufsmusiker traditionelle fränkische Lieder. Seine Frau hat Klarinette und Klavier studiert. Ihr Sohn Kilian (29) spielt an diesem Abend Gitarre, Tuba, Alphorn und singt gemeinsam mit seinen Eltern.
"Welches Stück mir am besten gefällt, wechselt immer durch. Beim heutigen Konzert ist es ,Schaut nur an den schönen Abend'", sagte Hans Heilgenthal. Auf die Frage, was ihm am meisten Spaß mache am Musizieren, antwortete er: "Die Leute glücklich machen. Das ist das Schönste daran."
Mitgesungen
An diesem Nachmittag sangen die Zuschauer bei Liedern wie "Gegrüßet seist du Königin" und "Meerstern ich dich grüße" mit. Bei "Es blühen drei Rosen" sang die Familie zusätzlich zum bestehenden Text noch einige selbst gedichtete Strophen. Das nächste Mal treten die Heilgenthals nächsten Sonntag beim Schlossfest in Lohr auf und im Anschluss, ebenfalls am Sonntag, im Bad Kissinger Kursaal.