Eine wüste, 80 Kilometer lange Verfolgungsjagd lieferte sich am Sonntag ein Volvo-Fahrer aus Mainz im Grenzgebiet zum Spessart mit der Polizei in Unterfranken. Streifenbeamte aus Obernburg (Lkr. Miltenberg) waren auf der Autobahn A3 auf das Auto aufmerksam geworden, weil das Kennzeichen zur Fahndung ausgeschrieben war.
Doch der 27-jährige Fahrer, der mutmaßlich unter Drogen stand, ignorierte das Blaulicht und die Signale zum Anhalten der Streife und raste davon.
Mit Tempo 140 auf der Flucht vor der Polizei
Auf der Flucht vor der Kontrolle verließ der Volvo-Fahrer die Autobahn bei Aschaffenburg auf der Bundesstraße B469 in Richtung Obernburg (Lkr. Miltenberg). Dabei beschleunigte er zeitweise "auf über 140 Kilometer pro Stunde", berichtete Polizeisprecher Enrico Ball.
Bei Großheubach wechselte der 27-Jährige auf die Staatsstraße in Richtung Freudenberg und versuchte weiterhin mit hoher Geschwindigkeit und gefährlichen Überholmanövern der Polizei zu entkommen.
Polizeihund hilft bei der Festnahme
Im Wertheimer Ortsteil Mondfeld in Baden-Württemberg kollidierte der Volvo schließlich kurz hintereinander mit zwei der ihn verfolgenden Polizeiautos. Dabei wurden je ein Streifenwagen der Polizei Wertheim und der Polizei Obernburg so stark beschädigt, dass sie die weitere Verfolgung abbrechen mussten.

Bei Triefenstein (Lkr. Main-Spessart) war die Flucht des 27-Jährigen dann zu Ende. Der Fahrer stellte seinen von der Kollision beschädigten Volvo in einem Waldstück ab und floh zu Fuß weiter. Das nützte ihm laut Polizei aber wenig. Ein Polizeihund nahm seine Fährte auf, sodass er kurz darauf festgenommen werden konnte.
Transportierte der 27-Jährige Drogen?
Zum Grund für seine Flucht wollten sich Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht äußern. Doch es gibt nach Informationen der Redaktion Hinweise darauf, dass der 27-Jährige Drogen transportiert haben könnte. Er hatte nicht zum ersten Mal Kontakt mit der Polizei. Er hatte zudem keinen Führerschein und stand laut den Ermittlern auch unter dem Eindruck von Drogen.