Mit einer temperamentvollen Perfomance präsentierten die knapp 40 Kinder und jugendlichen Teilnehmer zum Abschluss des 14. Tanzworkshops „JUZE in Motion des Lohrer Jugendzentrums“ ihr Können in der Aula des Nägelsee-Schulzentrums.
Den Anfang, „mit dem Charme des Broadway“, wie sie Mathilde Lembach vorstellte, machten die fünf Mädchen der Musical-Gruppe. „Eindrucksvoll, wie ihr das mit den wenigen Requisiten in nur drei Tagen auf die Beine gestellt habt.“ Das Lob der Sozialpädagogin galt auch der jungen Trainerin der Gruppe: Lea Wagner ist in ihrem Element; um eine Tanzausbildung in Würzburg zu machen, lebt sie inzwischen dort in einem Internat. Denn gleichzeitig strebt sie auch einen Gymnasialabschluss an, „dem stand die lange Fahrerei zum Training entgegen“, erläuterte die Schülerin.
Klar verteilt sind bei diesem Mal die Geschlechterrollen: Die Jungen machen „Break Dance“. Nach der gemeinsamen Eröffnung bietet die Choreographie jedem der jungen Tänzer die Möglichkeit, einen eigen Schwerpunkt zu setzen. Manche sind spezialisiert auf „Steps“ mit flinker Fußarbeit, andere zeigen „Powermoves“ wie die „Windmühle“, oder bauen einen Handstand in ihren Vortrag ein und sogar auf dem Kopf wird rotiert.
Mit vier Jahren ist Arkanni der jüngste in der Gruppe. „In dem Alter beginnen sie vielleicht im heimischen Wohnzimmer mit dem Tanzen“, erläutert Mathilde Lembach, „die größeren gehen dann besser zum Üben in unseren Tanzraum“, lädt sie zu den regelmäßigen Trainingsstunden ins Jugendzentrum ein. Dort stehen unter anderem Ogün Sen und Janry Dume als Trainer bereit, die diesmal beim Tanzworkshop die Gruppe betreuten.
Zwar ist für Markus Heldt Tanzen nur Hobby, aber damit hat er schon internationale Preise „abgeräumt“. Des Berufs wegen ist der Lohrer inzwischen nach Wertheim gezogen, jedoch ist er als Trainer für die „Hip-Hop“-Mädchen gerne wieder an seine frühere Wirkungsstätte zurückgekommen: „Ich bin beeindruckt, Hut ab“, lobte er seine jungen Schülerinnen nach deren Auftritt.
Deren Tanz ist weniger kraftbetont, die Bewegungen erscheinen geschmeidiger, die Gruppe steht an erster Stelle, die Einzeldarbietungen nehmen weniger Raum ein.
„Toll, dass ihr so gut die Freude am Tanzen vermitteln könnt“, freute sich Mathilde Lembach über die „Eigengewächse“ der Lohrer Jugendeinrichtung, die das Training betreuen. Doch bald nahm Markus Heldt ihr das Mikrofon aus der Hand, soviel Lob mag er sich ohne Widerworte nicht anhören: „Nein, das ist schon Euer Verdienst, Mathilde und Heinz“, stellt er klar, „Ihr macht das schon zehn Jahre, Ihr habt uns immer unterstützt“, dankte er Lembach und Schwaiger.
Was er und seine Mittänzer der „District9 Crew“ inzwischen so „drauf“ haben, zeigten sie an diesem Abend. Mit der Auswahl ihrer Musikstücke nahmen sie verschiedene Stilrichtungen „auf die Schippe“, Break-Dance wechselte ab mit Musical-Choreographie, daneben zitierte die Gruppe ein „Zauberkunststück“ und erzählte pantomimisch Geschichten. Geschickt darin eingebaut waren wahre Kraftakte, bei denen der einarmige Handstand noch am einfachsten erschien. Mit diesem Beitrag hatten die jungen Männer 2011 den „JUSTI“-Talentwettbewerb des Landkreises Main-Spessart in der Kategorie „Darstellende Kunst“ gewonnen.
„Die Bühne hier ist hervorragend geeignet für unsere Zwecke“ bedankte sich Mathilde Lembach für die Überlassung der Aula durch den Schul-Zweckverband, und Stefan Schmitt, Hausmeister des Lohrer Gymnasiums, sei sogar „extra in den Ferien in die Schule gekommen“.
Gegenüber der „Music-Hall“ des Jugendzentrums sei hier ein Vorteil entscheidend: Für die gut hundert zuschauenden Verwandten und Freunde sei ausreichend Platz, „und jeder kann gut sehen“.
Die Teilnehmer:
Musical-Dance: Ida Müller, Celine Warmuth, Luzia Schanbacher, Marielle Fleckenstein und Anna Lattin.
Hip-Hop: Ronja Steigerwald, Mayleen Enzfelder, Christina Hebner, Julia Ruppert, Elisa Kunkel, Marie-Noelle Klug, Lara Göbel, Emily Schuhmann, Johanna Born, Victoria Neusens, Lia von Galen, Luisa Väthjunker, Sarah Widmann, Celina Gläser, Neele Schwitala, und Leonie Haas.
Break Dance: Patrick Kunkel, Elias, Martin und Jonas Hasenstab, Daniel Hebner, Maximilian Fritz, Adrian Warmuth, Akili und Akanni Lembach, Alessio Bont, Johannes Lamla, Willis und Billy Newetnick, Marius Badner und Ennic Meyer.
„District9 Crew“: Markus Heldt, Ogün Sen, Janry und Dennis Duhme
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