Um mehr Kindergarten- und Krippenplätze in der Marktgemeinde zu schaffen, soll der Kindergarten Turnplatzstraße erweitert werden. Die Vorentwurfsplanung und Grobkostenschätzung wurden in der Gemeinderatssitzung vom Architektenbüro Rüger und Tröger Wertheim vorgestellt. Johannes Tröger blickte auf die bisherige Entwicklung zurück.
Im Februar 2024 habe man die Machbarkeitsstudie vorgestellt. Für die Erweiterung der Einrichtung in der Turnplatzstraße habe man sich aus wirtschaftlichen Gründen entschieden und es dort den größten Handlungsbedarf an neuen Betreuungsplätzen sowie die Schwachstellen beim Raumprogramm gibt. In der Machbarkeitsstudie ging man anhand der damaligen Kindergartenbedarfsplanung von zusätzlichen 13 Krippen und 16 Kindergärtenregelplätzen aus.
Für die Vorentwurfsplanung nutzte man aktuelle Bedarfszahlen, die sich auf acht zusätzliche Krippen- und zwölf weitere Kigaplätze beziehen. Der Kindergarten hat aktuell einen L-förmigen Baukörper und befindet sich zwischen Turnplatzstraße und aktuellen Feuerwehrhaus Kreuzwertheim. Seit Sommer 2024 stehe man mit Verwaltung und Kindergartenleitung in intensivem Austausch, so Tröger.
Zwei einstöckige Anbauten in zwei Bauabschnitten
Michaela Meißner stellte die Vorentwurfsplanung vor. Sie sieht zwei einstöckige Anbauten vor, die als zwei Bauabschnitte nacheinander realisiert werden können. Zu aktuellen Situation im Bestand erklärte sie, es fehle ein ausreichender Speiseraum, der Mehrzweckraum sei zu klein und es gebe keine ausreichenden Personalräume. Als erster Bauabschnitt schlagen die Architekten den Anbau für den Kindergarten auf der Seite des Feuerwehrhauses vor.
Meißner betonte, neben der Kindergartenerweiterung habe die Gemeinde weitere große Bauprojekte auf der Agenda. Der zweite Bauabschnitt an der Turnplatzstraße mit Krippenerweiterung lasse sich auch später realisieren, wenn dies aus Sicht des Haushalts nötig ist. Sie empfahl jedoch die Genehmigungsplanung für beide Anbauten gemeinsam durchzuführen und den entsprechenden Bauantrag so zu stellen. Dies spare Kosten.
Die Pläne müssen im weiteren Planungsverlauf auch mit der Kirche als Träger der Einrichtung sowie den Fördergebern detailliert abgestimmt werden. Sie erklärte zudem, die geplanten Räume böten auch Reserve für mehr Betreuungsplätze. Zur Förderung solcher Bauten erklärte sie, diese werden nicht nach einzelnen Plätzen, sondern zusätzlichen Gruppen mit bis zu 25 Kindern berechnet. So erhalte man beispielsweise für insgesamt 70 Plätze die gleiche Förderung wie für 75 Plätze.
"Die Gemeinde will in beiden Bereichen erweitern, es macht aber Sinn mit dem Anbau für den Kindergarten anzufangen", sagte sie. Die beiden Bauabschnitte könnten zeitlich auch direkt nacheinander umgesetzt werden. In der Übergangszeit könne man höheren Platzbedarf auch durch zeitweise Umnutzung von Räumen decken. Bürgermeister Klaus Thoma stellte fest, nach den aktuellen Bedarfsplanungen sei kein übermäßiger Bedarfsanstieg zu erwarten.
2,25 Millionen Euro Kosten für das Gesamtprojekt
Die Gesamtkostenschätzung berücksichtigt die Bereiche Gebäude nach umbautem Raum und Fläche, Außenanlage und Parkplatz, Modellierung, Technik und Baunebenkosten. Berechnungsgrundlage für die grobe Kostenschätzung sind die Indexwerte von zweitem Quartal 2024 versehen mit einem Faktor für die Kostensteigerung bis zum zweiten Quartal 2025. Die Kosten des Gesamtprojekts wurden so auf 2,25 Millionen Euro geschätzt. Bauabschnitt eins (Erweiterung Kindergartenbereich) und Umbau Bestand machen davon zusammen etwa 1,5 Millionen Euro aus.
Genauere Kostenkalkulationen sind erst mit der weiteren Planung möglich. Einstimmig stimmte der Gemeinderat der Vorentwurfsplanung und groben Kostenschätzung zu. Im nichtöffentlichen Teil wurden dann die Aufträge für die weiteren Planungsschritte vergeben.