Eine Explosion in der Kanalisation von Karlstadt erschütterte am Samstag mehrere Häuser im Ortsteil Karlburg. Grund war ausgelaufenes Benzin, das sich entzündete. Bei den umliegenden Häusern spritzte das Toilettenwasser gar bis an die Decke, berichtet die Polizei.
Zu dem Unglück kam es so: Ein 25-Jähriger reparierte am Samstag gegen Nachmittag mit seinem Freund einen motorisierten Roller in seinem Hof in der Dorfmitte. Als die Männer eine Pause machten, traten aus noch unbekannter Ursache etwa ein bis zwei Liter Benzin aus. Dieses lief hierbei in den einen Meter entfernten Regenabfluss. Dort verdampfte das Benzin zu einem hochentzündlichen Benzin-Luft-Gemisch und verteilte sich in der angrenzenden Kanalisation der Karolingerstraße.
Bei einem nachfolgenden Startversuch des Rollers entzündete sich das ausgelaufene Benzin und brachte das Gemisch zur Entzündung. In der Kanalisation gab es einen lauten Knall. Durch die Detonation wurden insgesamt drei Kanaldeckel auf die Straße geschleudert. Bei den umliegenden Häusern wurde durch den entstandenen Druck zudem das Abwasser über die Siphons zurück in die Wohnungen gedrückt. Der Druck war dermaßen stark, dass das Wasser der Toiletten im ersten Stockwerk noch bis an die Decke spritzte.
Die verständigten Freiwilligen Feuerwehren Karlstadt und Karlburg, welche sich mit 25 Einsatzkräften vor Ort befanden, führten im Nachgang Messungen in der Kanalisation nach weiterem entzündlichem Material durch. Nach etwa einstündiger Sperrung konnte die Fahrbahn wieder freigegeben werden.
Offenbar entstanden in den Häusern lediglich Verunreinigungen, Verletzte gab es keine. Gegen den Verursacher ermittelt die Polizei nun wegen der fahrlässigen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion, so der Bericht weiter.