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Karlstadt: Weit weniger Altpapier, aber mehr Altkleider: So viel Müll produziert Main-Spessart

Karlstadt

Weit weniger Altpapier, aber mehr Altkleider: So viel Müll produziert Main-Spessart

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    Eine Frau wirft in Zeitungspapier gewickelte Bananenschalen in eine Mülltonne für den Biomüll. 
    Eine Frau wirft in Zeitungspapier gewickelte Bananenschalen in eine Mülltonne für den Biomüll.  Foto: Felix Kästle/dpa (Symbolbild)

    Um zwei Kilogramm minimal gestiegen ist im Jahr 2023 das durchschnittliche Abfallaufkommen je Einwohner des Landkreises Main-Spessart. Damit betrug es 431 Kilogramm, wovon 254 Kilogramm verwertet werden konnten. Im Pandemiejahr 2021 waren je Einwohner 464 Kilogramm Abfälle angefallen.

    Diese Zahlen gehen aus dem Abfallwirtschaftsbericht 2023 hervor, der im Ausschuss für Umwelt- und Nachhaltigkeit vorgestellt wurde. Wie Sachgebietsleiter Martin Obmann erklärte, waren bei den insgesamt 32.372 Tonnen von Abfällen zur Verwertung der Zuwachs an Garten- und Grüngut um 14,7 Prozent (um 70 auf 547 Tonnen) sowie der sonstigen Wertstoffe um 13,9 Prozent (um 45 auf 373 Tonnen) besonders auffällig. Letzteres liegt insbesondere an deutlich mehr Altkleidern. Seit der Corona-Krise landen weniger Druckerzeugnisse im Altpapier, was zu einem erneuten Rückgang um 403 auf 7409 Tonnen führte. Im Jahr 2018 waren es noch 9544 Tonnen Altpapier.

    Etwas mehr Biomüll

    Nur leicht um 1,7 Prozent (auf 22.539 Tonnen) stiegen die Abfälle zur Beseitigung, wovon 20.090 Tonnen Restabfall waren, eine Zunahme um 381 Tonnen. Sperrmüll blieb mit 2374 Tonnen auf dem Vorjahresniveau, die Problemabfälle gingen um 6,3 Prozent (auf 75 Tonnen) zurück.

    Nach dem trockenen Sommer 2022 gab es beim Bioabfall eine Zunahme um 3,7 Prozent auf 13.989 Tonnen oder fast 110 Kilogramm je Einwohner, von 2019 bis 2021 lagen die Mengen aber um bis zu 1200 Tonnen höher. Die Garten- und Grünabfallsammlung mit zwei Terminen im Jahr brachte 547 Tonnen, was 4,29 Kilo je Einwohner sind, auch hier gab es 2022 ein Minimum von rund 480 Tonnen.

    Auf 750 Tonnen gesunken ist 2023 die Menge des erfassten Elektronikschrotts, womit sich der Trend sei dem Höchststand von 1200 Tonnen im Jahr 2020 fortsetzte. Rein rechnerisch ist das viel zu wenig, die 2019 auf 65 Prozent festgesetzte Mindesterfassungsquote wurde mit 30 Prozent nicht einmal zur Hälfte erreicht. Deutschlandweit "fehlen" rund 900.000 Tonnen Altgeräte. Ein Grund dafür ist aber auch die auf drei Jahre bezogene Berechnung. Sie wird auf 20 Jahre ausgelegten Photovoltaik-Modulen und anderen langjährig genutzten Geräten kaum gerecht. Seit Juli 2022 sind große Einzelhändler und auch der Online-Handel mit Elektroartikeln im Sortiment zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet.

    Abfall-App hat über 20.000 Nutzer

    Während der Corona-Pandemie wurden jährlich rund 9800 Tonnen Verpackungen vom Dualen System inklusive Altglas und Dosen erfasst, 2023 gab es einen erneuten Rückgang auf 8961 Tonnen, was 70,3 Kilogramm je Kopf entspricht.

    Seit über vier Jahren gibt es die Smartphone-App "Abfall MSP", inzwischen hat sie über 20.000 Nutzer. Beliebt waren auch 2023 die Komposttage an vier Standorten und das Hoffest des Humuswerkes im April. Das Humuswerk war Modellanlage für das Forschungsprojekt "ProBio", im Praxisleitfaden zur Herstellung von Komposten für den Ökolandbau ist es umfangreich mit Fotos zu sehen. Die Kampagne "Biokönner" wandte sich an Kindergärten und Schulen, der Kabarettist Matthias Walz stellte sich gratis in ihren Dienst.

    Der Umweltausschuss besuchte am 24. Mai 2023 das Abfallwirtschaftszentrum "Rothmühle" des Landkreises Schweinfurt und das Gemeinschaftskraftwerk (GKW) Schweinfurt. Auf der Deponie Rothmühle wird unter anderem Altholz aus Main-Spessart aussortiert (1766 Tonnen waren 2023 identisch mit dem Vorjahr) und brennbarer Sperrmüll (die Abfuhr wurde 15775 mal angefordert) zerkleinert. Zudem wird dort das Sickerwasser aus der Kreismülldeponie gereinigt. Das GKW verbrannte 2023 insgesamt 187.000 Tonnen Abfälle, 25.000 Tonnen (ein Rückgang um 462 Tonnen) waren aus dem Landkreis Main-Spessart.

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