Seit Dezember 2018 ist Andreas Leidlein der Pächter des Solar-Soccer-Centers in Sackenbach. Trotz des coronabedingten kompletten Einnahmeausfalles seit Mitte März 2020 hat er vergangene Woche seinen Mietvertrag um weitere drei Jahre verlängert und blickt positiv in die Zukunft.
"Wir hatten ja noch Glück, dass der Lockdown erste Mitte März kam", blickt der vierfache Vater, der gemeinsam mit seiner Familie die Halle betreibt, zurück. Das Hauptgeschäft der Indoor- Fußballhalle mit seinen drei Spielfeldern, die von Vereinen und Privatpersonen zum Training angemietet werden kann, läuft zwischen Oktober und April.
Keine Aufträge mehr
Nicht nur der Betrieb im Soccer-Center lag brach. Über die Sommermonate hatte Leidlein, der als Fußball-Lizenztrainer Sommercamps für Kinder und Jugendliche anbietet, sowie Turniere organisiert, keine Aufträge mehr. Zudem verlor der 45-Jährige ebenso coronabedingt seine Arbeitsstelle als Außendienstmitarbeiter und ist noch immer auf Jobsuche.
Für Leidlein war die Soccer-Halle eine Herzensangelegenheit, als er eher zufällig im Jahr 2018 von der Vermietung auf Ebay las. Nur vier Monate nach der Unterzeichnung des Pachtvertrages zog er mit seiner ganzen Familie von Dorfprozelten nach Sackenbach. Seitdem wohnt die Familie direkt im Gebäude der Halle und fühlt sich wohl in Lohr. Pläne für die Zukunft hat er mit seiner Familie genügend: eine Zusammenarbeit mit der Stadt steht an, Poker- Turniere und Playstation-Wettbewerbe sollen statt finden.
"Wir denken positiv, dass unser Konzept funktionieren kann", sagt der Pächter. Auch wenn jetzt mit nur 25 Prozent Auslastung durch bestehende Hygienekonzepte zu rechnen ist, würden diese Einnahmen zumindest die Miete der Halle den Winter über generieren. Einige Zehnerkarten hat er bereits verkauft. Auch die Werbeeinnahmen durch Bandenwerbung seien für ihn existenziell. Mehrere hundert Meter stünden noch zur Vermietung.
Erheblicher Mehraufwand
Leidlein versichert einen reibungslosen Ablauf, auch wenn das für ihn und seine Familie einem erheblichen Mehraufwand gleichkommt. Neben der Desinfektion der Sanitäranlagen muss die Halle nach jeder Belegung gelüftet werden und eine Desinfektion aller Oberflächen erfolgt.
Dazu kommt die Aufsichtspflicht, dass Schutzmasken getragen und die Auflagen eingehalten werden. Da sich die Auflagenverordnung mit den Gewerben aus Sport, Freizeit und Gastronomie vermische, braucht Leidlein Beratung, sagt er. "Das Gesundheitsministerium in München ließ mich dabei komplett hängen", moniert Leidlein, "schließlich möchte ich alle Auflagen erfüllen."
Bisher fehlen ihm die Angaben, wie viele Kinder gleichzeitig trainieren dürfen und wie sich feste Trainingsgruppen definieren. Auch die Informationen aus dem Karlstadter Gesundheitsamt bezeichnet Leidlein als dürftig.
Eine Unsicherheit sei gegenwärtig deutlich bei seinen Kunden zu verspüren, die Resonanz verhalten. "Wir zählen darauf, dass lokale Vereine bei uns trainieren und uns unterstützen", appelliert Leidlein.