Einen kurzweiligen Theaterabend erlebte das Publikum in der Aula der Realschule mit der Premiere von "Friede, Freude, Pilzragout". Das Regiegespann um Beate Riedel und Ann-Kathrin Huber verstand es, ihr selbstgeschriebenes Stück abwechslungsreich, spannend und humorvoll zu inszenieren.
Kurt-Walter Häschen (Gabriel Fitz) lädt als Gastgeber zum Essen ein. Seiner Einladung folgen seine Schickimicki-Frau Isabella (Maria Walter), ihre Schickimicki-Freundin Sybilla (Luisa Hofmann), Freundin Leslie (Lena Werner), die esoterische Schwester des Hausherrn namens Esther (Ina Müller) sowie die pubertierende Tochter Michelle (Svenja Wolz), ihre kleine nervige Schwester Kiki (Nele Behl) und zu guter Letzt die leicht verwirrte Oma Inge (Lucy Müller).
Als die Gäste immer wieder von Kammerjägern (Lukas Kuhn und Jona Hüsam) sowie Zuckertütenverkäufern (Cheyenne Bläser und Thea Blazevic) unterbrochen werden, ist ihnen die Lust auf das bevorstehende "Pilzessen" fast vergangen. Doch die Gäste greifen zu, wenn ihnen Sofie, das Hausmädchen (Michelle Schmidt) die Pilze auftischt. Das liegt daran, dass der Hausherr seinen Gästen versichert, er habe die Pilze am putzmunteren Hündchen "Prinzchen" (Ben Bäcker) getestet.
Hervorzuheben ist die Spielfreude des ganzen Ensembles, das es geschickt versteht, den Konflikt unausweichlich auf ein überraschendes Ende hinzuführen. Die Risse und Brüche der oberflächlichen, familiären Freundlichkeit werden stetig deutlicher. Mit dem unvermittelten Auftreten der Erna Pinket, der Mutter von Isabella, (Frieda Lenk) gerät die familiäre Fassade ins Bröckeln und mit dem Tod des Hundes kommt sie vollends zum Einsturz, sodass die Zuschauer ihre wahre Schaden-Freude am Familiendrama haben.
Weitere Rollen und Verantwortliche sind: Joshua Walter als Todd, Isabellas Affäre; Sara Stoijicic als Souffleuse und Ersatz für alle Rollen; Benjamin Langguth, Kilian Schäfer, Vincent Wiesmann und Kai Engelhart vom Technik-Team.
Von: Martin Glückert (Pressebeauftragter, Staatliche Realschule Marktheidenfeld)